Dordogne 2025

Urlaub Juni 2025: In die Dordogne

Dordogne: Vom Zauber der Beschaulichkeit!

Langsam fließt die Dordogne dahin – und mit ihr der Rhythmus des Lebens. Wer sich auf diese Landschaft einlässt, entdeckt kein Spektakel, sondern Zwischentöne: alte Männer auf Holzstühlen im Schatten der Platanen, Märkte die nach Walnüssen duften, Gassen mit uralten Steinhäusern, in denen sich die Mittagshitze staut. Walnuss – Haine reihen sich links und rechts der Straßen aneinander, an denen die Corne, die Grandjean, die Marbot und die Franquette wachsen. Sie werden zu Nussöl gepresst. A la truffe du Perigord gilt seit 1931 als beste Adresse für Stopfleber von Ente und Gans. Am Fluss, säumt eine Perlenkette von Bilderbuchorten die Dordogne. Es sind Kleinode aus gelbem Sandstein, geschmückt mit Rosen und Blauregen, bekrönt von steilen wie schweren Dächern. Mit Treppen wegen und schmalen Gassen klemmen sich die Orte zwischen Fluss und Felsklippen. Imposante Burgen und Burgschlössern dominieren die Dörfer. Hier verloren die Engländer den Hundertjährigen Krieg ( 1337-1453) um Aquitanien, bekämpften sich Katholiken und Protestanten in den Religionskriegen. Wachtürme, Wehrgänge, Bastiden und Burgen erzählen von dieser Vergangenheit.

Im Juni zieht es uns wieder nach Frankreich mit Wohnmobil und Motorrad. Es wird eine Reise in die Dordogne, durch ein besonderes traditionelles und geschichtsträchtige Stück Frankreich.

1. Stopp ist wieder in Tournus, das an der Loire liegt. Der Campingplatz liegt verkehrsgünstig in der Nähe von der Autobahn.

2. Ankunft auf dem Campingplatz „Camping Maisonneuve“. Er liegt in der Nähe von Castelnaud- La- Chapelle. Wir stellen unser Wohnmobil auf dem traumhaft am Flüsschen Ceou gelegene Campingplatz. Der Campingplatz ist groß mit großen, schattigen Plätzen.

1. Tour: Rund um Castelnaud- La -Chapelle eins der schönsten Dörfer der Provinz Perigord.

Unsere Tour verläuft auf kleinen Straßen rund um Castelnaud –La- Chapelle, dabei queren wir den Fluss Dordogne. Bei dem herrlichen Wetter vergnügen sich viele Kanufahrer auf dem Fluß. Das Chateau Castelnaud ist eine mittelalterliche Höhenburg und thront hoch über dem Fluss Dordogne. Sie ist ein Juwel des Perigord Noir und bietet von oben eine herrliche Aussicht auf das Dordogne-Tal. So geht es durch die reizvolle Landschaft und die kurvige, schmale Straße eignet sich hervorragend für die erste Motorradtour. In gemächlichen Bögen fließt die Dordogne an schroffen Granitfelsen vorbei, streift auf engstem Raum romantische Dörfer, Schlösser und Burgen. Es ist eine Bilderbuchlandschaft. So geht es eine zeitlang an dem Fluss entlang. Fahrspaß bringt die Fahrt durch das Tal des Flusses und durch die Natur aber allemal. Nun biegen wir auf ein schmales Sträßchen ohne Mittelstreifen ab. Landwirtschaft mit kleinbäuerlichen Betrieben prägen die Gegend. Unsere zügige Fahrt wird nur durch die engen Ortsdurchfahrten unterbrochen. Kleine Läden und Cafés säumen die Straße. So erreichen wir das Dorf Carsac mit der Kirche Saint- Caprais aus dem 16.Jahr. Nun ist lockeres Kurvenschwingen angesagt. Die Straße tastet die Konturen der Bergflanke ab. Auf einer Anhöhe halten wir an und könne in der Ferne das Chateau Castelnaud sehen, schnell ein Foto gemacht, dann geht unsere Tour weiter. Die wunderschöne Sightseeing- Etappe bringt uns zum Dorf Montfort. Das Chateau de Montfort 15. Jahr. steht auf einem zerklüfteten Felsen, 90 Meter über der Dordogne, am Ende der berühmten Flussschleife „Cingle de Montfort“. Das Chateau wurde dreimal erobert, niedergebrannt und wieder aufgebaut. Im 13 Jahrhundert nahm Simon IV. de Montfort die Burg ein. Während des Hundertjährigen Krieges wurde das Schloss unter Ludwig XI. und dann unter Heinrich IV. zerstört. Und zieht es weiter. Es geht ziemlich geradeaus, nur ab und so unterbricht eine sanfte Kurve den gemächlichen Rhythmus. Das schmale, holprige Sträßchen nimmt zunächst einen großen Anlauf über dem Bergsattel und folgt dann schließlich wieder dem Fluss Dordogne auf Schritt und Tritt, bis wir das Dorf Vitrac Port erreichen. Der große Strand an der Brücke von Vitrac Port lädt zum Schwimmen und Angeln ein. Viele Kanus tummeln sich auch hier bei dem schönen Wetter in der Dordogne. Um den Fluss in Ihrem eigenen Tempo in der malerischen Landschaft zu genießen. Nun geht es zurück Richtung Castelnaud-La-Chapelle, dabei queren wir auf einer Brücke nochmal die Dordogne. In der Nähe kommen wir an dem Chateau Les Milandes vorbei, dass 1945 von Josephine Baker gekauft wurde. Sie lebte dort mit ihren zwölf Adoptivkindern, die sie Regenbogenfamilie nannte. Das Schloss diente auch als Zufluchtsort für Widerstandskämpfer des zweiten Weltkrieges. Josephine Baker versteckte dort Flüchtlinge und Waffen. Heute beherbergt das Schloss ein Museum und gibt uns Einblicke in das Leben der Künstlerin. Nun sind es nur noch ein paar ruhige Kilometer bis zu unserem Campingplatz Maisonneuve.

2. Tour:  La Madeleine – Abri de la Madeleine

Was gibt es Beruhigenderes, als am plätschernden Wasser eines Flusses entlangzufahren. In Castelnaud-le-Chapelle fahren wir über die Dordogne zum Dorf Beynac-et-Cazenacau. Es ist eines der schönsten mittelalterlichen Dörfer Frankreichs. Hier wurden schon oft Filme gedreht wie z.B. Johanna von Orleans. Auf einem Felsvorsprung erhebt sich das eindrucksvolle Chateau de Beynac. Und überragt den Ort. Die Steingepflasterten Gassen und die Häuser aus ockergelben Steinen tauchen einen ins Mittelalter ein. Das Chateau de Beynac ist eines der besterhaltenen Befestigungsanlage in der Dordogne. Ende des 12.Jahr. war sie fertig und wurde sogleich von König Löwenherz übernommen. Sie wechselte einige Male den Besitzer, war mal französisch mal englisch und ging im 14.Jahr. endgültig an Frankreich zurück. Beschwingt fahren wir durch diese reizvolle Landschaft an der Dordogne weiter. Nun biegen wir ab und fahren auf der D703`Richtung St. Cyprien. War die bisherige Strecke mehr als eine Aufwärmphase anzusehen, so geht es nun fahrerisch anspruchsvoller weiter. Vorbei an Getreidefeldern geht es nun durch eine waldige Region, mit raschem Wechsel zwischen Kuppen und Tälern. Ackerbau, Brachland und dunkler Wald liegen wie ein vielfarbiger Teppich über der Landschaft. Nun tauchen wir ein ins Tal der Vezere. Das Vezere-Tal (Vallee de I`Homme) ist die Wiege der Menschheit und der Uhrzeit. Es ist eine Landschaft voller Geschichte, Kurven und kultureller Highlights. Für uns zum Genießen: von sanften Flusstälern mit historischen Dörfern bis hin zu den eindrucksvollen Schlössern. Nach dieser reizvollen Kurverei erreichen wir den Ort Les Eyzies-de-Tayac-Sireuil. Er ist der Ort, an dem die Fossilien des Homo Sapiens entdeckt wurde, die unter dem berühmten Namen Cro-Magnon zusammengefasst wurde, in Anlehnung an den Felsen, indem Sie untergebracht waren. 400.000 Jahre Menschengeschichte. Seit dem Paläolithikum leben hier Menschen, erst in Felsüberhängen und Höhlen, die die Erosion in den hellen Fels gegraben hat. Im Schatten der Tuffsteinfelsen säumen die Hauptstraße Cafés, Bars und Boutiquen. Da wir in der Nebensaison hier sind halten sich die Touristen in Grenzen. Wir befinden uns in der Region Nouvelle-Aquitaine. Auf dem oberen Felsvorsprung mit Blick auf die Vezere steht die Statue des L`Homme Primitif. Meist bewegen wir uns auf den kurvigen, ruhigen Departementstraßen ( z.B. D47, D940, D703, D35). Diese abgelegenen kleine Straßen sind etwas holprig vielmehr beeindruckt uns das Städtchen Tursac, weil in diesem Gebiet viele archäologische Stätte sind. Die Maison Forte de Reinac ist eine außergewöhnliche Klippenburg 14.Jahr. und ist in gutem Zustand. Hinter der Fassade verbergen sich unterirdische und oberirdische Räume. Große Ehrenhalle, Waffenraum, Küche, Kapelle, Schlafzimmer und Kerker. Nun folgen wir den Flusswindungen der Vezere, um die architektonische Meisterleistung der Abri de la Madeleine zu entdecken. Dabei bringt uns die flüssig zu fahrende Etappe wieder durch dichten Wald .Zu Fuß gelange ich auf die halboffene Höhle der Madeleine, sie gab der Magdalenien- Kultur ihren Namen. Das Höhlendorf ist vom Mittelalter bis Ende des 19.Jahr. von Menschen bewohnt worden. Etliche Artefakte aus der Altsteinzeit wie Werkzeuge aus Stein und Knochen fand man bei den Ausgrabungen, sowie geschnitzte Knochenflöten, Schmuckstücke und zahlreiche Tierknochen. Heute erlebt man eine Zeitreise die von den Menschen erzählt, die hier lebten. Es sind etliche Wohnungen die in den Felsen gehauen wurden, eine gotische Kapelle der Heiligen Magdalena gewidmet 14.Jahr. und eine Ruinenburg aus dem 3.Jahr. Unser Abenteuer durch das Vezere-Tal geht weiter. Hier ist eine außergewöhnliche Kulturerbe – Dichte. Nach nur 2 km weiter fahren wir durch eine üppige und grüne Landschaft zur Wohnstätte La Roque Saint-Christophe. Die Höhlen der Cite Troglodytique verteilen sich auf fünf Etagen in einer 900 Meter langen Felswand. Durch die Efeuvorhänge hat man einen grandiosen Blick auf die Vezere, die umgeben ist von alten Baumbestand zwischen moosbedeckten Felsblöcken, fließt sie wie ein Urwaldfluss dahin. Am Fluss Vezere entlang kommen wir zum Ort Montignac-Lasecaux. Am Merilhou-Kai kann ich viele denkmalgeschützte Häuser und das Duchene- Haus 19.Jahr. ausmachen. Mit seinen Gassen und Straßencafés versprüht die Altstadt südländisches Flair. Mit Grip unter den Rädern geht es flott durch kleinere Dörfer, an Feldern vorbei nach (D461) Vitrac Port und zurück zur Dordogne. Am Fluss entlang erreichen wir das Dorf La Roque-Gageac. Eingebettet zwischen Fluss und Felsen, mit seinen ockerfarbenden Häusern, die sich an die steile Klippe schmiegen, bietet das Dorf eine malerische Kulisse. Das Fort von La Roque-Gageac stammt aus dem 12.Jahr. Es diente als Zufluchtsort dem Bischöfen aus Sarlat im hundertjährigen Krieg. An der  Dordogne entlang fahren wir zurück  nach Castelnaud –La-Chapelle zurück zu unserem Campingplatz .Jenseits der Felder und Weiden prägen dunkle, grüne Eichenwälder die Landschaft. Sie geben diesem Teil des Perigord den Namen „Schwarzes Perigord“. Selbst ein flüchtiger Blick auf dem schwarzen, geheimnisvollen Fluss ist etwas für das man sein Leben lang dankbar sein muss.

3. Tour: Fluß le Lot. Bienvenue dans le Lot

Heute begeben wir uns auf unsere Tour in die Region Occitanie /Occitarie um ein Stück entlang des Flusses le Lot zu fahren. Der Fluss schlängelt sich durch eine abwechslungsreiche Natur, vorbei an steilen Kalkfelsen und durch üppige Weinberge. Auf einem schmalen Teersträßchen, mit griffigen Asphalt, übersichtlichen Kurven und keinem Verkehr fahren wir ins Departement Lot. Rechts und links säumen Bäume die Straße, kein Haus, keine einzige Siedlung stoppt unsere flotte Fahrt. Bis wir auf der D13 zum Dorf Sabadel-Lauzes kommen. Kein Mensch ist weit und breit zu sehen und so fahren wir durch den kleinen Ort. Nach dem Ort haben wir den schmalen, kurvigen Asphalt wieder für uns alleine und können den Rest der Welt vergessen. Immer wieder umgibt uns ein Tunnel aus Bäumen und am Straßenrand erheben sich die Kalkfelsen. Auf der D41 erreichen wir das Dorf Cabrereto, dass am Zusammenfluss von Sagne und Cele liegt und von der Burg Cabrerets dominiert wird. Die Ruine der Höhenburg des Teufels, die sich an die Kalkfelsen schmiegt, ist eines der ältesten mittelalterlichen Bauwerke in Lot. In unmittelbarer Nähe liegt der Monclar- Wald rund um die berühmte Höhle von Pech-Merle, eines der größten paläolithischen Heiligtümer, die noch für Menschen zugänglich ist. Herrliche Kurven und Kehren bringen uns hinauf zur Grotte du Pech-Merle. Hier kann man künstlerische Höhlenmalereien der Vorgeschichte aus der Gravettien- Kultur sehen. (vor 22.000 – 28000 Jahren) Pferde, Mammut, Steinböcke, Bisons, Steinböcke, Hirsche und Rentiere, sowie die gepunkteten Pferde. Wer möchte kann sich im Museum die Urgeschichte der Menschen anschauen. So erfährt man über die Cro-Magnon- Menschen viel über ihre Lebensweise und bestaunt Werkzeuge, Schmuck und Waffen aus längst vergangener Zeiten. Nun fahren wir zurück auf die D41. An den Dörfern wo wir vorbeigekommen, entführen sie uns mit ihren kopfsteingepflasterten Straßen, ockerfarben Steinhäusern und ihren jahrhunderten ,alten Kirchen in einer anderen Welt. Bunte und lebendige Läden säumen die Straßen. Nun biegen wir ab in die Schlucht des Flusses Lot. Das lauschige Flusstal wechselt sich mit Eichenwäldern ab. Bei unserer Fahrt begleitet uns der Lot und unterwegs gibt es viel zu sehen, sehenswerte Brücken und gelegentliche Aussichtspunkte, die uns ein tolles Panorama ins Flusstal ermöglichen. Schmal ist häufig die Uferstraße am Lot, durchsetzt mit Tunnel und Feldsüberhängen. Der Fluss hat sich ein tiefes Bett in die Karsthochfläche des Quercy gegraben. Anschließend wendet er sich in engen schleifen zwischen den Weinbergen. Der Vin Noir aus Cahors verdankt seinen ebenholzfarben Ton seiner Rebsorte Malbec (Vignoble de Cahors). Einst wurde er an den Tischen von Franz I. und Zar Peter dem Großen ausgeschenkt. Eine Brücke bringt uns über den Lot. Nach einer kurzen Kaffeepause steuern wir das Dorf St. Cirp Lapopie an. Hoch oben erhebt sich das Dorf mit seinen schönen Häusern aus Stein, mit braunen Dachziegeln und seiner gotischen Kirche, die sich am Rande des hohen Felsen erhebt. Die schönen mit Blumen geschmückten Gassen laden zum Spaziergang ein. Wir setzen unsere Tour entlang des Lot fort und folgen seinem gewundenen Lauf. Im Dorf Larnagol halten wir an und lassen unseren Kopter steigen. Von oben kann man die Flussschleifen, die ein prägendes Merkmal des sanften Tals des Quercy ist und das Chateau de Larnagol 14Jahr. sehen. Nun setzen wir unsere Tour fort. In den unterschiedlichsten Kurvenvariationen bleiben wir dem Fluss Lot dicht auf den Fersen. Immer enger und romantischer wird das Tal. Die Panoramastraße am Lot entlang ist ein richtiger Knüller. Nun geht es 1 km geradeaus, dann biegen wir ab Richtung Larroque-Toirac. Sobald wir den Fluss Lot überquert haben ,sehen wir die faszinierende Burg Larroque-Toirac 13.Jahr., die sich an den Kalksteinfelsen schmiegt. Sie wurde mehrmals von den Engländern eingenommen. Bei unserer Weiterfahrt muss sich das Sträßchen zwischen einigen Häusern hindurchzwängen. Ein letztes Mal überqueren wir den Fluss Lot. Nun tauschen wir die abendliche Kühle des  Lot-Tals gegen die milde, würzige Luft des  Dorgogne-Tal. So steuern wir in  Castelnaun-le-Chapelle unseren Campingplatz an. Ein ereignisreicher Tag neigt sich dem Ende.

4. Tour: Rocamadour

Da es heute sehr warm werden soll, beginnen wir sehr früh unsere Tour nach Rocamadour. Der Welt entrückt, schwingen wir uns durch die einsame Landschaft. Die Maschine tanzt auf dem welligen Belag der schmalen Straße. Brrr macht der typische französische Asphalt. Seine grobe Oberfläche beschert uns einen perfekten Grip, ist dadurch aber auch Reifenfressend. Die schroffen Felsformationen sind unsere treuen Begleiter und so fahren wir entlang des Flusses Dordogne. Wir erreichen den Parc naturel des Causses du Querzy. In Runden und sauber angelegten Bögen erreichen wir die einsame Hochebene des Departement Lot. Wir haben auf jedem Fall prächtige Ausblicke in die Umgebung und auf das ein oder andere pittoreske Haus aus grob gehauenen Steinen fliegt an uns vorbei. Wir bemerken überdeutlich, dass sie Gegend nun touristischer wird.( Womo, Womo, Autos, Reisebusse und Fahrradfahrer). Wir überqueren die Dordogne und entlang des bewaldeten Flussufers und den Walnussplantagen, setzen wir unsere Tour fort. Die Siedlungen liegen in geschützten Flusstälern oder auf den Bergen und so durchzieht ein Netz von kleinsten Straßen die Gegend. Die D34 bringt uns nach Le Roc. Auf dem schmalen, zu Beginn noch gepflegten Sträßchen geht es ganz gemächlich durch eine Wald- und Wiesenlandschaft. Nun steigt die Straße kontinuierlich an. Entlang des Bergrückens haben wir grandiose Blicke auf Bergkuppen, Hügeln und Feldern. Die schroffen Felsformationen wurden vom Fluß Alzou geformt. Er schlängelt sich durch eine Schlucht unterhalb des mittelalterlichen Dorfes Rocamadour. Rocamadour – die hängende Stadt. Die atemberaubende und berühmte mittelalterliche Stadt liegt in 120 m Höhe über der Schlucht. Nach einigem Herumkurven kommen wir zur Aussichtsplattform Le Coin du Photographie. Was für ein Anblick. Seitdem 12.Jahr. pilgern Menschen zu diesem katholischen Wallfahrtsort, da sich die Reliquien des Heiligen Amador (des Einsiedlers , der in Rocomadour die Einsamkeit suchte) hier befinden. Nachdem wir einen Parkplatz gefunden haben geht es mit der Seilbahn hinunter. Man schlendert durch die engen, gewundenen Gässchen. Am Kirchplatz bilden eine Krypta, eine Basilika und sieben Kapellen das Gelände des Rocamadour- Heiligtums. In der Kapelle Notre-Dame wird der Schwarzen Madonna gehuldigt. In der Kapelle der Cite Sacree sieht man Fresken aus dem 12.Jahr., die die Heimsuchung des Heiligen Christophorus darstellen. Die Basilika Saint-Saveur 12.Jahr. lehnt sich an der Westseite der Felswände an. Die Verbindung zwischen Heiligtum und Burg bildet der Chemin de la Croix. Der Kreuzweg mit 14 Stationen, die das Leiden Christi symbolisieren. Von hier oben hat man einen herrlichen Ausblick auf das Azou-Tal und Rocamadour. Erst wenn man durch den Ort läuft sieht man, wie nah die Häuser und Kirchen an den Felsen gebaut wurden und teilweise sogar in den Felsen geschlagen worden sind. Wir verlassen Rocamadour durch einen Tunnel und zweigen ab auf die gegenüberliegende schmale Straße. Von dort genießen wir noch einen letzten Blick auf den Ort Rocamadour, einfach überwältigend. Mit entspannten Kurvenschwingen verlassen wir den Alzou-Canyon Richtung D677 nach Goudou. Eine gemischte Wald- und Wiesenlandschaft wirft uns eine Palette unterschiedlichster Kurven vors Vorderrad. Irgendwo am Straßenrand holt uns die Vergangenheit ein. Eine Gedenkstätte für Partisanen die von der deutschen Besatzung erschossen worden. Entlang des Flusses Lot erreichen wir den Ort Laroque-des-Arcs. (Laroque heißt in Okzitanischen – Felsen und des -Arcs auf Französisch – der Bogen). Der Ort liegt idyllisch am Fluss Lot mit den Resten eines Besatzungsturms 12.Jahr., mit dem Chateau Laroque und der Kapelle Saint-Rock von 1842. Hier ist der Fluss Lot sehr breit und bildet Stromschnellen. Wir bleiben dem Fluss Lot dicht auf den Fersen. Verstummt der Motor, hört man das Plätschern des Wassers. Ganz ehrlich – paradiesischer geht es kaum noch. Dann ist die Hauptstadt der Provinz Lot Cahors erreicht. Die Stadt liegt in einer Schleife des Flusses und ist vollständig von Wasser umgeben. Die Stadt ist als Zentrum des berühmten AOC Cahors Wein bekannt. Die Brücke Pont Valentre 14.Jahr. ist das Symbol der Stadt und überspannt den Lot. Es ist eine majestätische Landschaft, geprägt von den Windungen des schiffbaren Flusses. Er war einst ein wichtiger Handelsweg. Er strömt gesäumt von den weißen Felsen in großen Schleifen dahin und seine Ufer sind bepflanzt mit Weinreben. Wer sich auf diese Landschaft einlässt, entdeckt kein Spektakel, sondern Märkte die nach Walnüssen duften, Gassen mit uralten Steinhäusern, in denen sich die Mittagshitze staut. Von dort ist es noch ein kurzes Stück zurück zum Campingplatz nach Foix.

5. Tour: Pays de Belveres – Burgentour

Heute ist es bewölkt und das Wetter sieht unbeständig aus, trotzdem wollen wir unsere Burgentour fahren. Es geht Richtung Belves ( Pay de Belves). Sie ist eine mittelalterliche Stadt aus dem 11.Jahr. und befindet sich auf einem Felsvorsprung. Auch als Dorf der 7 Türmen oder Stadt des Papstes bekannt. Hoch oben thront das Chateau Belve aus dem 14./16.Jahr. Auf unsere Tour fahren wir an vereinzelten Bruchsteinhäuser und Feldern vorbei, über Versorgungswege dahin die kaum breiter als eine Fahrspur sind. Hier und da rumpelt es rustikal im Fahrwerk, trotzdem sind die Wege gut und das über unzählige Kilometer. So kommen wir durch das Nauze-Tal. Immer wieder fahren wir an langen Baumreihen entlang, die zu beiden Seiten der Straße stehen. Das feuchte Wetter legt sich über die Landschaft. Die vielen dichten, dunklen Steineichenwälder speien die Feuchtigkeit in die Senken zwischen den welligen Hügeln. Eine Tour ohne Boxenstopp geht nicht, den legen wir ein in dem Bastidendorf  Monpazier. Das Dorf schmiegt sich eng an einen Felsen und der Fluss Dropt fließt daran vorbei. Ich wechsel das Fortbewegungsmittel: Sohlen statt Reifen. Monpazier ist eins der schönsten Bastidendörfer im Perigord. 1284 vom englischen Königs und Herzogs von Aquitanien Eduard I. gegründet. Über Kopfsteinpflaster laufe ich durch den noch erhaltenen Turmdurchgang Porte Notre-Dame. Vorbei an der Eglise Saint Dominique , die über dem Dorf thront und im 13.Jahr. auf einer alten römischen Kapelle erbaut wurde. So erreiche ich den Place des Corniers , der von Häusern aus dem 13. Und 17.Jahr. umgeben ist. Mit seinen gotischen Arkadengalerien besitzt der Platz noch eine alte Markthalle 16.Jahr. Das Dorf besteht seit 700 Jahren und wenn man durch die Arkaden läuft, fühlt es sich so an, als hätte jemand die Zeit angehalten. In den steilen Gassen sind heute Cafés und Boutiquen in den Häusern eingezogen. Die mittelalterlichen Steinhäuser mit ihren Sprossenfenster, Renaissancetüren und schmiedeeisernen Balkonen erzählen alte Geschichten. Die Bastide  Monpazier war von einer Stadtmauer umgeben konnte von 8 bewachten Tore betreten werden. Nur 3 Tore sind noch erhalten geblieben. Nun setzen wir unsere Tour fort. Schwer hängen die dunklen Regenwolken auf der Landschaft und die Straße ist feucht. Das heißt für uns vorausschauend fahren, sanft zu bremsen damit die Sozia nicht eine maulende Myrte wird. Im Drop-Tal durch einen parkähnlichen Wald geht es hinauf zur königlichen Bastide von Villereal. Hier ist Markttag. Die Gassen sind so schmal auch durch parkende Autos, dass wir Mühe haben einen sicheren Parkplatz zu finden. Die Marktstände füllen den Kirch – und Schlossplatz. Alles wird hier angeboten was man zum französischen Leben braucht. Gemüse, Obst, Würste, Käse, Blumen und Wein. Es riecht nach Bratwurst, orientalischen Gewürzen und frischen Früchten. Das Leben pulsiert, in der Luft hängt ein fröhliches Stimmengewirr, und der Besucher lässt sich gerne in diesem Strom mittreiben. Schön ist die alte, offene Markthalle aus Holz 14.Jahr. mit ihren Arkaden anzusehen. Die befestigte Kirche Notre-Dame de Villereal 13.Jahr. die über Schießscharten und einen ebenfalls mit Schießscharten versehenen Wehrgang verfügt. Ich flanieren zwischen Fachwerk, krummschiefen Fassaden mit Überhängen, oft in erdigem Braun gehalten. Die Stadt wurde 1265 vom Grafen Alphonsede Poitiers gegründet. Nun folgen wir der Ausschilderung Beaumontois-en-Perigord. Das Auf und Ab der Straße, die verträumte Landschaft, die Gerüche in der Luft und Wind und Wetter – alles macht sich für uns bemerkbar. In Beaumontois-en-Perigord beeindruckt mich die große Wehrkirche im gotischen Stil 13.Jahr. Es ist die Eglise St.-Laurent-et . Saint-Front-de-Beaumont-du-Perigord. Sie wurde auch vom Militär für die Verteidigung genutzt, da sie Teil der Stadtbefestigung war. (sie war eine Festungskirche). Sein zentraler Platz ist von verschiedenen Einkaufspassagen umgeben. Die Halle mit ihren Massivholzsäulen wurde 1864 zerstört. Das Luzier Tor ist eines der letzten erhaltenen Toren, der befestigten Stadt. Für uns Straßenliebhaber auf der Suche nach Freiheit und spektakulären Landschaften, bietet uns die Dordogne die Möglichkeit kurvenreiche, einsame Straßen zu fahren und außergewöhnliches Kulturerbe zu entdecken. Nun wird der Regen etwas stärker, wir fahren Richtung Abtei Cadouin. Die Straße ist eher fünf als füfzehn Meter breit, wo mehr Traktoren verkehren als Autos. In einer Kurve flattert ein rot-weißes Flatterband. Der Wind und der Regen haben eine Stromleitung in der Nacht runtergebogen. Schnell den Kopf einziehen, das sieht schon kriminell aus. So fahren wir vom Tal über einen Hügel, der das Dorf Le Buisson überragt. Der kleine Bach Belingou fließt an uns vorbei. Inmitten des Waldes Bessede beschloss eine Klostergemeinde im 12.Jahr. sich hier niederzulassen. Wir parken das Motorrad in der Nähe des Eingangs und machen uns zu Fuß an die Besichtigung dieser imposanten Anlage. Die Abtei sollte ihren eigenen Orden, den Caduinen- Orden entwickeln, bevor sie sich den Zisterzienser anschlossen.

Die Abtei Cadouin – ist die Abtei mit dem Grabtuch.

Wunderschön sind die Verzierungen in den Galerien vom Kreuzgang. Die Abteikirche, die Sakristei und das Klostergebäude wurde 1115Jahr, gegründet. Das Kloster besitzt etwas Besonderes, eines von den Kreuzzügen mitgebrachtes Tuch, von dem man annahm, dass es den Kopf Christi bedeckt hätte. Es handelt sich um ein Schweißtuch, eine Reliquie von großer Bedeutung. Viele Pilger die nach Rocamadour oder Santiago de Compostella pilgern ist die Abtei muss. Auch wer nicht unbedingt auf Kirchengeschichte steht, wird sich in und um das Kloster herum wohlfühlen. Nun heißt es wieder aufsteigen auf das Motorrad. Weitab der Hauptverbindungsrouten hält uns unsere weitere Motorradstrecke ein Stück reines Naturerlebnis bereit. Entlang durch die Wald- und Wiesenlandschaften genießen wir in vollen Zügen die langen Serien von Wechselkurven auf dem rauen Asphalt. Die D53 bringt uns zum Dorf Les Milandes, wo wir den wunderschönen Garten und das Chateau les Milandes ,erbaut 1489 bewundern. Das Schloss liegt mitten einer terrassierten Parkanlage am linken Ufer der Dordogne. Das Schloss ist für immer von der außergewöhnlichen Josephine Baker geprägt. Nun geht es entlang der Dordogne zurück zu unserem Campingplatz.

6.Tour: Gavaudun am Lot

Lange geplant, immer aufgeschoben: eine Frankreich Tour in die Dordogne.

Jeden Tag verzaubert die Sonne unsere Touren, die uns kreuz und quer durch diese abwechslungsreiche Landschaft führt. Vom Campingplatz aus fahren wir Richtung Domme. Hoch liegend auf einem Felsen steht die Bastide Domme 13.Jahr. geschaffen von Philippe III. Sie überragt das Tal der Dordogne auf 200 Meter Höhe. Gut erhalten sind die Stadtmauern und die großen Tore, die einst die Stadt umgaben. Bis in die heutige Zeit spielt die Landwirtschaft eine große Rolle. Hier dominieren Wälder, Felder und Weiden, aber auch Walnuß-, Eskastanien- und Obstbäume die Gegend. Auch Gänseleberpastete und Trüffel zählen hier zu den regionalen Spezialitäten. Wir legen die Maschine in schönen, runden Kurven und biegen ab zum Ort Degagnac. Sie ist eine Stadt im Departement Lot. Vorbei an einsam gelegenen Bauernhöfen rollen wir den Berg hinauf zum Col de Crayssa 291m. Es ist ein langer Anstieg mit einer 4,7% Steigung und ist super zu befahren. Von hier oben sind die Schleifen des Flußes Lot einfach malerisch. Schmal und holprig ist die Uferstraße am Lot. So folgen wir dem Lauf des Wassers. Die Strecke tastet die Konturen der Felsflanken ab. Leicht und lässig schwingen und pendeln wir über dieses urige Sträßchen, einfach super. Schnell erreichen wir auf der D9 das Dorf Caix und das Dorf Luzech. Heute ist der Lot zwischen Larnagol und Luzech für den Schifffahrtsverkehr freigegeben. Das hübsche Städtchen Luzech liegt an einer Schleife des Lot. Die Chapelle de Notre-Dame-de-I`Ille im Ort ist den Bootsfahrern gewidmet, die die regionalen Cahors Weine auf dem Lot nach Bordeaux transportierten. Wunderbare Weine werden hier produziert .Beeindruckend ist der intakte Steinfried oberhalb der Stadt. Wir folgen der romantischen Strecke dicht am Fluss entlang bis zur Stadt Fumel. Das Chateau-de-Fumel  14.Jahr. ist eine Festung und wurde verwendet, das Lot- Tal zu kontrollieren, vor allem während des Hundertjährigen Krieges. Das Leben in den abgeschiedenen Höhenlagen ist hart für die Bauern, entsprechend arm zeigen sich die Weiler und Dörfer. Über einer Brücke queren wir den Fluss Lot. Zigfach gekrümmt schlängelt sich die Straße in den Wald hinein. Sein Belag hat unzählige Reparaturversuche hinter sich und fordert das Fahrwerk ganz schön heraus. Der Fluss La Lede führt uns weiter durch das nächste, malerische Flusstal. An der nächsten Gabelungen erreichen wir das Dorf Gavaudun mit ihrer mittelalterlichen Festung aus dem 11.-13. Jahr., mit einem 70 m hohen Bergfried. Doch trotz des strategischen Standorts und der aufgrund des für Reiter und Pferd unpassierbaren Eingangs, galt die Burg als uneinnehmbar. Trotzdem wurde sie zerstört. Ich kann nicht anders: als sie landschaftlichen Reize der Dordogne zu preisen, lauschige Täler, idyllische Flüsschen, dichte Wälder, kurvige Straßen und sehr mäßiger Verkehr. Nur angejahrte Engländer in Oldtimer oder SUVs, Holländer mit Wohnmobile und vereinzelte deutsche Jungrentner machen die Gegend unsicher. Imposant und aus der Ferne schon sichtbar, steht das Chateau de Brion 12.Jahr. auf einem Fels über dem Tal der Lede. So erreichen wir auf der D53 den Ort Biron. Es gehört zu den größten Schlössern Frankreichs. Sein Reichtum kam durch die Waffenherstellung- und handel , durch die vielen kriegerischen Auseinandersetzungen im Mittelalter .Das Chateau de Brion diente auch als natürliche Kulisse für mehrere historische Filme. Wir passieren auf der D2 Monpazier und Le Buisson-de-Cardouin, biegen links ab und kommen so nochmal an der Zisterzienserabtei Cadouin vorbei. Herrlich sind die Herrenhäuser und die alten Gebäude, die im Sommerlicht gelblich glänzen. Über einer Brücke überqueren wir die Dordogne. Auf einem Hügel liegt das Dorf Limeuil, dass am Zusammenfluss der Flüsse Dordogne und Vezere liegt. Im gemächlichen Rhythmus fahren wir entlang der Vezere. Eine Hand voll lang gezogene Bögen bringen uns rasch zum Dorf Le Bugue. Eine alte Brücke aus dem 15.Jahr. führt über die Vezere ins Dorf. Durch die Bäume blitz das Blau der Vezere durch. In der Nähe des Ortes befindet sich die Grotte Bara-Bahau. Auch dort gibt es prähistorischen Malereien eingraviert Pferden, Bären, Rentieren, Steinböcken  und Auerochsen. Die lassen wir aber links liegen und so fahren wir weiter in die faszinierende Welt der Grotte du Grand Roc. Es ist eine Höhle mit wunderschönen Tropfsteinformationen. Es gibt Stalaktiten, Stalagmiten und Vorhänge in Hülle und Fülle. Der Höhleneingang liegt auf einer Terrasse, auf halber Höhe der Klippe bietet er uns einen fantastischen Panoramablick auf das Tal der Vezere. Wie unter einem Heißluftföhn fahren wir weiter, durstig und durchgeschwitzt nach Les Eyziers. Wir ziehen den Fahrtwind einem Spaziergang durch die bevölkerten Gassen vor. Ein paar Kilometer weiter legen wir eine Trinkpause ein. Unsere weitere Fahrt ist nicht so langweilig wie befürchtet: Sie verläuft zurück zur Dordogne vorbei an netten, blumengeschmückten Dörfern durch bewaldeten, schmalen Strecken. So kommen wir zurück nach Castelnaud-la-Chapelle zu unserem Campingplatz.

Den nächsten Tag fahren wir einkaufen, verzurren die BMW ADV 1250 auf dem Motorradanhänger, bauen das Vorzeit ab, denn Morgen geht es in die Pyrenäen nach Foix.