Pyrenäen 2025

Die Pyrenäen mit ihren wilden, zerklüfteten Bergen und den kurvigen, einsamen Straßen sind für uns Motorradfahrer ein wahres Paradies. Die Pyrenäen – er ist ein 430 Kilometer langer Gebirgszug der sich vom Atlantik zum Mittelmeer erstreckt und Frankreich von Spanien trennt. Es bietet uns bei wenig Verkehr, eine echte Alternative zu den Alpen. Die weitläufigen Täler sind grün und überraschen uns mit einer üppigen Vegetation. Wir möchten viele kleine, unbekannte Cols bewältigen die scheinbar noch unberührt sind. Es gibt Berg – und Passstraßen vom feinsten, weshalb wohl führt die Tour de France, das berühmteste Radrennen, ständig durch die Pyrenäen. Die Schriftzüge sind farblich auf den Pässen und Cols verewigt. Also beschlossen wir von der Dordogne aus nach Foix in die Pyrenäen zu fahren. Unser Campingplatz und sogleich Standort ist der Camping du Lac Foix.

1.Tour: Cols im Regionalen Naturpark Pyrenees

Eine Tour auf und neben den Pyrenäenpässe verspricht uns viel Abwechslung, fahrerisch sowie optisch. Um es gleich vorwegzunehmen: unsere Tagestour ist etwas für absolute Kurven – Freaks. Vom Campingplatz du Lac Foix fahren wir Richtung Stadt Foix. Auf einem Felsen thront das mittelalterliche Chateau Foix 11.Jahr. Eindrucksvoll erheben sich ihre vier Türme in den Himmel. An der historischen Steinbogenbrücke Pont Vieux 12.Jahr. haben wir einen tollen Blick auf das Chateau Foix. Im Tal fließt der Fluss Arget, der kurz danach in die Ariege mündet. Die die alte Brücke ist ein Wahrzeichen von Foix und verbindet das Stadtzentrum mit dem Viertel Saint – Volto. Wir fahren aber mit dem Motorrad über die neue Brücke und so kommen wir durch die romantische Altstadt, mit ihren engen Gassen und historischen Gebäuden. Nun geht nichts mehr, denn heute ist Markttag. Überall wuseln die Menschen über die Straße und LKWs parken zum Abladen ihrer Ware. Schrittweise erreichen wir die Halle aux grains (1870 errichtet) die neben der Abteikirche Saint-Volusien steht. Es ist eine historische Markthalle, in der regionale Produkte angeboten werden. Gemüse, Obst, Lebersalami, Bethmal- Käse, knuspriges Brot und Flocons d`Ariege, eine Süßigkeit mit Haselnusspralinen. So schnell es geht biegen wir ab auf die D11 Richtung Tresbens. Was sich als kleines, schmales Sträßchen präsentiert, ist ein besserer Forstweg. Nun umgibt uns eine Waldregion und das ruppige Sträßchen steigt ständig weiter an. So steuern wir den Col de Peguere 1375m an (11% Steigung) und fahren durch den Regionalen Naturpark Pyrenees. Nach dieser reizvollen Kurverei  genießen wir von hier oben die Aussicht auf das Plantaurel-Massiv. Als nächstes Etappenziel peilen wir den Col du Port  601m an. Dabei verläuft die einspurige Straße über einen Höhenzug. Die Auffahrt ist nur kurz, eine harmlose Variante. Einige Fahrradfahrer teilen mit uns die Strecke. Bei unserer Abfahrt haben wir fantastische Ausblicke auf die verschneiten Pyrenäenberge. Eine langgezogenen Kurve spült uns hinauf zum Col de la Crouzette 1245m. Die Straße windet sich nach der Passhöhe in großzügigen Serpentinen den Berg hinunter. Ein Fahrradfahrer der uns entgegenkommt warnt uns vor dem Rollsplitt in den Kurven, toll. Vor den vielen Kuppen schadet es nicht, ein wenig vom Gas zu gehen . Oft lauern nämlich dahinter Splitt und Steine auf der Fahrbahn. Nun geht es Richtung Lacourt. Die Straße folgt dem Verlauf des Flusses Le Salat in langgezogenen Bögen. Über einer Brücke überqueren wir den Fluß Le Salat und fahren auf der D3 nach Eycheil. Es geht vorbei an zahlreichen Weilern, Streusiedlungen und Einzelgehöften, so tauchen wir wieder in eine intakte und wilde Natur ein. Die Sonne wärmt uns den Rücken und so sind wir froh, dass uns die Bäume etwas Schatten spenden. Mit guter Sicht nach vorn und griffigen Asphalt unter den Rädern sausen wir auf der D37 weiter. Bei der herrlichen langen, grünen Strecke haben wir die Möglichkeit auf das herrliche Bergpanorama zuschauen. Auf einer Anhöhe liegt das kleine Bergdorf Alos. Mannshohe Maispflanzen lass die Sonne nur scheibenweise durch. Allmählich steigt die Straße an und schlängelt sich in leichten Wechselkurven nach Sentenac o Qust, queren den Le Salet und steuern Seix an. Seix hat eine sehenswerte Kirche Eglise Saint-Etienne und einen einladenden Marktplatz. Von dort nehmen wir die 24 Kilometer lange Strecke hinauf zum Col de Latrape 1110m. Der Pass verbindet das Vallee de Garbet mit dem Vallee d` Ustou. Kurz vor der recht unspektakulären Passhöhe bringt uns die Route mit einigen flotten Geraden und Serpentinen hinunter ins Tal. Am Fuße des Garbet-Tal liegt in einer unberührten Natur der Kurort  Aulus-les-Bains, dort fahren wir nochmals über den Le Salat. Wer einen trägen Kurort voller alter Leute erwartet hat, wird eines Besseren belehrt. Das Städtchen lebt. Und wie! Die Straßen sind gesäumt von Hotels, Restaurants und Bars. Ein bunt gemischtes Völkchen aus Einheimischen, Kurgästen und Urlaubern strömt über die Gehwege. Unser nächstes Etappenziel peilt hinter Massat den Col d`Agnes 1570m an. Es ist eine landschaftlich eindrucksvolle und anspruchsvolle Strecke. Die gut ausgebaute Straße schlängelt sich in übersichtlichen Kurven den Hang hinauf. Die Radien reichen von weit bis ganz eng. Spaß ohne Grenzen. Unser Blick geht weit zum Massif de Lherz hin. Auf der Passhöhe halten wir an den Almwiesen an, mit Blick auf den Pic de Montbeas 1905m. Die Rinder hier oben lassen sich von uns nicht stören. Zügig, aber entspannt sausen wir den Pass hinunter. Entlang der Bergflanken mit großzügigen Kehren umrunden wir rechte Hand den Etang de Lers (See). Die Strecke hinauf zum Port de Lers 1517m windet sich kurvenreich hinauf. Die Steigung ist moderat und es gibt immer wieder flachere Abschnitte. Die Vegetation verändert sich, wobei der Wald nach und nach lichter wird und schließlich eine karge Landschaft überwiegt. Keine Menschenseele ist auf der Passhöhe und auf diesem Bergsträßchen unterwegs. Im Forte de Suc et Sentenac können wir uns entspannt in die übersichtlichen Kurven legen und dabei in aller Ruhe die Atmosphäre des blühenden Ginster und des Waldes genießen. So geht es über die La Route des Cols hinunter nach Tarascon-sur-Ariege.

La Route des Cols: Traumstraßen der Pyrenäen.

Hinter den schönsten Panoramastrecken durch die Pyrenäen steckt Napoleon III., Der französische Kaiser wollte mit seiner Pyrenäen- Thermalstraße den Tourismus in den Kurorten neu beleben, 1859 wurde die Bäderstraße der Berge eingeweiht. Das Beste an Tarascon-sur-Ariege ist seine Lage. Am Ufer des Flußes Ariege erhebt sich ein kleiner Hügel mitten im Ort, obendrauf thront ein Turm Castella-Turm. Das Tor zur Altstadt heißt Porte d`Espagne. An dem bunten Häusern leuchten blaue, grüne und gelbe Fensterläden. Hell und farbenfroh strahlen die alten Gebäude in der Mittagssonne. Überall stehen kleine und große Blumenkübel , liebevoll bepflanzt. Die alten Häuser der kleinen Altstadt stammen aus dem 17.Jahr. In Tarascon-sur-Ariege nehmen wir den Abzweig zum Col de Port 1249m. Es ist ein schöner, ziemlich gleichmäßiger Anstieg mit kleinen Serpentinen und geht fast komplett am Massif de I`Arize entlang. Am Ende hin gibt es eine 4%-5% Steigung auf den letzten 2 Kilometern. Der Col de Port war am 19. Juli 1910 der erste Pyrenäenpass der jemals während der Tour de France überquert wurde:  Zurück am Motorrad folgen wir dem Schild zum Col du Peguere 1375m. Er ist der beeindruckteste Pass heute für uns. Der  Col du Peguere 1375m wird von den Radprofis als Mauer von Peguere genannt und er hat es in sich .Er führt uns über eine einspurige Straße mit einer 11% Steigung, in weiten Bögen zwischen hohen Bäumen hindurch. Ein kurzer Foto- stop auf der Passhöhe, dann fahren wir weiter. Bergab geht es gehöre zur Sache. Mit perfekten Asphalt versehen, nehmen wir die herrlichen Kurven in Angriff. An der Kreuzung biegen wir ab auf die D17, die uns zum Col des Marrous 990m bringt. Saftige grünen Wiesen und Wald begleiten dabei unsere flotte Fahrt. In gleichmäßiger Steigung führt uns die Strecke hinauf zur Passhöhe des Col des Marrous 990m. Die Pyrenäen begeistern uns immer wieder mit ihrer Schönheit und Vielfältigkeit. Eine schöne, flüssig zu fahrende Etappe führt uns den Berg hinab. An einer Gabelung folgen wir dem Schild nach Foix. Zügig ist der Campingplatz du Lac Foix erreicht, und der Kreis hat sich geschlossen.

2.Tour: Lac de Matemale

Was gibt es Beruhigenderes, als am plätschernden Wasser eines Flusses entlangzufahren. Die Maschine in die sanften Biegungen der Uferstraße zu legen und dabei den Blick über bemooste Böschungen, steile Felsvorsprünge und heimelige Flußauen schweifen zu lassen. So bringt uns das wunderschöne Flusstal nach Tarascon-sur-Ariege. Über einer Brücke überqueren wir den Fluss Vicdessos der hier in die Ariege fließt. Nun hagelt es Kurven und Serpentinen, jeglicher Größe. Nach dem Viaduc des Bordes steigt die breite Straße mächtig an und die Berge werden immer höher . (Pic Pedrus 2342m) Wir biegen vor dem kleinen europäischen Bergstaat Andorra ab und fahren zum Col de Pymorens 1915m. Die Südrampe des Col de Pymorens 1915m präsentiert sich als sehr Kurven -, später auch Kehrenreich und ist für uns ein echter Genuss. Die gut ausgebaute Straße sorgt für einen ruhigen, angenehmen Rhythmus, mit Blick auf die hohen Berge und den Dörfern im Tal. In Ur biegen wir auf die D618 a. Alte Burgen wechseln sich mit zerstreut liegenden Bauerndörfern. Die Landschaft ist nun geprägt von Feldern, Wiesen und Bäumen. Es ist ein Auftakt nach Maß, der uns auch noch Zeit zum Warmwerden lässt. Da der Belag der Straße geflickt ist mit Bitumen, sollte man jedoch immer mit einigen Prozent  Reserve fahren. In Egat kommen wir über den Col de Fau 1673m. Er selbst ist unscheinbar und so steuern wir Font Romeu an. Er ist ein Ort und ein Skigebiet in den französischen Pyrenäen, im Departement Pyrenees-Orientales und liegt auf 1.800m Höhe im Herzen der katalanischen Pyrenäen. In dieser alpinen Landschaft fahren wir über den Col du Calvaire 1836m. Er ist ein steiler Anstieg . Die Straße ist in einem einwandfreien Zustand, aber mit viel Autoverkehr. Im Winter sind es die Skifahrer und im Sommer die vielen Radfahrer und Mountainbiker, mit denen wir die Straße teilen. Etliche Skilifte und geschlossene Chalets kann man ausmachen, trotzdem ist hier sehr  viel Betrieb. Der Pass verbindet das Bolquere-Tal mit dem Cerdanya-Tal. Die Stadt Mont-Luis wurde im 17. Jahr. von Vauban, dem berühmten französischen Militäringenieur, erbaut. Die Stadt wurde strategisch an einem Berghang gebaut, um die Passage um die Pyrenäen zu kontrollieren. Nun zweigt die Strecke links ab auf die DB2, bis wir die 1714m hohe Passhöhe des Col de la Quillane erreicht haben. Mit Blick auf den Lac de Matemale geht es am wunderschönen See entlang. Er liegt im Herzen des Capcir Plateau und ist umgeben vom Forret de Barres. Hoch erhebt sich der Roc de Aude 2377m. In einem großen Bogen für uns die Höhenstraße schließlich zum Lac de Puyvalador. Er ist ein Stausee, der durch die Aufstauung der Aude entstanden ist. Dahinter weitet sich die sanft, gewählte Landschaft und jenseits der Almen säumen Krüppelkiefern den See. Um nach Ax-les-Thermes zu kommen nehmen wir den Col de Pailheres 2001m. Die Pass-Straße verbindet das östliche Tal der Aude mit dem Tal der Ariege. Ist der Pass anfangs noch auf normaler Standard- Landstraßenbreite ausgelegt, wird er deutlich schmaler. Die kurvige Straße windet sich den Berg hinauf und rumpelt über kurze Zwischengeraden, bis eine massive Felswand die ohnehin nicht üppige Fahrbahnbreite weiter einschränkt. Eng kleben Serpentinen am Hang, die viele Motorradfahrer in den ersten Gang zwingt. Diese Serpentinen gehören zum Schönsten, was man im Hochgebirge fahren kann. Was wäre eine Motorradtour ganz ohne Asphalt-Highlights. Die Landschaft ist so wie man sich Hochgebirge vorstellt: mit Sommerweiden, auf denen das Vieh,  Pferde und Kühe frei grasen. Am Fuße des hohen Pic de Tarbezou 2364m fahren wir mit Schwung die Serpentinen hinunter, bevor wir das Bergdörfchen Ascou erreichen. Das folgende Stück mit seinen übersichtlichen Wechselkursen ist wieder etwas für den Gashahn. Wir passieren den Lac de Peyregrand. Mit Blick aufs Wasser kommen wir rasch zum Dorf Ascou. Hier ergeben sich für uns hübsche Fotomotive. Natursteinhäuser mit roten Ziegeldächern und grünen Fensterläden. Eine Kneipe, eine Kirche und jede Menge Wäscheleinen. So sieht fast jedes Dorf in den Bergen aus, außer dass heute ein Hund eine Zeit neben unserem Motorrad laut bellend herläuft. Irgendwann gibt er endlich auf. Puh, furchtbar. Dann ist Ax-les-Thermes erreicht. Das Thermalbad von Ax-les-Thermes liegt in 720m Höhe im Hochtal des Ariege. Die drei Kurhäuser sind auf die Behandlung von Rheuma und Atembeschwerden spezialisiert. Nachdem wir die Stadt verlassen haben fahren wir über die Höhenstraße der Route de Corniches. Die Schlussetappe verspricht noch einmal eine große Portion Fahrspaß .Die Teerstraße windet sich steil und in vielen Kehren den Hang hinauf, allerdings weitgehend durch dichten Wald. Sie ist einspurig und man sieht leider wenig von der Umgebung. Das schmale Bergsträßchen bringt uns zurück ins Tal und mit schwungvollen Bögen entlang des Fluß Ariege, erreichen wir unseren Campingplatz Lac du Foix.

3.Tour: Katharerburg Montsegur, Gorges de St. Gorges

Eine Tour durch die Region der Ariege ist ein Ausflug ins Mittelalter. Wehrhafte Städtchen thronen wie Adlernester auf Felsspitzen und entführen uns in vergangene Zeiten. Durch die hohen Temperaturen beginnen wir unsere Tour relativ früh. Über den Fluß L`Arnave kommen wir durch ein kleines Dorf. Mal wild und kurvig bahnt sich die schmale Straße über die sanfte Hügellandschaft. Die Bäume werfen lange Schatten auf die Fahrbahn. Über der Route des Corniches erreichen wir den Col de Marmare 1361m. Grün in Grün. Mitten durch die üppige Natur sausen wir kurvenreich zur 1361m hohen Passhöhe. Für uns Motorradfahrer hat das zerklüftete Landschaftsprofil einen ganz anderen Vorteil: Es wirft uns unendlich viele Auf- und Abfahrten vors Vorderrad. So erreichen wir den Col du Chioula 1431m. Die Passage bietet uns spektakuläre Ausblicke auf das Vallee d`Orlu durch das sie verläuft. Schwungvoll geht es hinunter ins Tal Richtung Ascou. Die enge Straße ohne Mittellinie vermittelt Naturerlebnis pur. Eine weitere Kreuzung folgt. Wir fahren nach Goulous durch das herrliche Vallee de Lauz. Der Mensch hat hier den Fluß La Lauze den natürlichen Lauf genommen. Staumauern, ein Kraftwerk zur Stromgewinnung. Wir kurven an dem blauen Stausee vorbei. Die Auffahrt zum Col de Pailheres 2001m bringt uns willkommene Abkühlung, von 32 Grad auf23 Grad. Dieser Pass ist besonders bei den Rennradfahrern wegen der Tour de France beliebt. Heute fahren wir den Streckenabschnitt zur Passhöhe von der anderen Seite hoch. Hier oben angekommen, gilt es Vorsicht walten zu lassen, denn freilaufende Rinder erweisen sich hier gerne als Verkehrshindernis. Vorbei am Pic de Tarbezou 2360m starten wir die Abfahrt, mit den Serpentinen und engen Passagen. Bei dem herrlichen Wetter genießen wir die Abfahrt, wenn nur nicht die Hitze im Tal wäre. Auf der Karte haben wir uns die dünnsten Strecken ins Hinterland ausgesucht. Es sind Traumrouten. An einem bewaldeten Bergrücken taucht die Ruine des Chateau Usson 1035Jahr. auf. Sie ist die südlichste der Katharerburgen im Süden Frankreichs. Nach Ende des Albigenserkreuzzugs (1209-1229) soll sich der Katharerbischof Guilhabert de Castres zeitweise hier aufgehalten haben. Je höher wir kommen, geht unsereTour zwischen bizarren Gesteinsformationen weiter. So kurven wir entlang der tiefen Schlucht, durch zwei grob gehauene Tunnel zum Dorf Aunat D29. Da die Straße sehr schmal ist wird sie von wenigen Autos befahren, was für uns sehr angenehm ist. So erreichen wir den Col du Castel 658m. Bei dieser einsamen, kurvigen Nebenstrecke kommen wir durch uralte Dörfer, in denen sich seit Jahren nichts verändert hat. (Bessed-de-Sault) In vollen Zügen können wir auf den nächsten Kilometern das schmale Sträßchen genießen, das sich im Tal nun dicht an der I`Aude windet. Der Fluss I`Aude hat über Jahrtausende hinweg die Gorges de St. Georges geformt. Es ist eine wilde, zerklüftete Felslandschaft die geprägt ist von hohen, überhängenden Felswänden. Wir folgen den Windungen des Flußes I`Aude durch die Schlucht. Der Engpass von Defile de Pierre-Lys verläuft durch die nächste bizarre Felslandschaft. Die Felswände drängen sich immer dichter zusammen und  die schmale, holprige Fahrbahn ist regelrecht aus dem Gestein gefräßt. Nun haben wir den Ort Quillan erreicht, er liegt in der Mitte eines Bergkessels und ist eine Hochburg im Katharerland. Wir biegen ab und so geht es über den Col de Coudons 883m. Auf unserem weiteren Weg durch die hügelige Landschaft wird sie immer häufiger von Granitsteinformationen gebrochen, zwischen denen sich kleine Steineichen ducken. Die Täler sind tief, die die Hochebene des Plateau de Sault trennen. Wieder fahren wir durch ein enges Tal mit Felsüberhängen, handgehauenen Tunnel und hohen Felsen. Beschwingt geht es auf der gepflegten Fahrbahn durch eine herrliche Wald- und Wiesenregion. Dann ist die Passhöhe des Col de la Croix des Morts 898m erreicht. Wenig später erreichen wir das Dorf Belesta, dort befindet sich die La fontaine de fontestorbes. Es ist sehr gut zu verfolgen, wie das mit dem Wasserzufluss so funktioniert. Das besonderer, die Höhle wird in einem stündlichen Zyklus mit Wasser gefüllt und kann dann begangen werden. Über Trittsteine kommt man in den hinteren Teil der Höhle, absolut sehenswert. In den Ausläufern der Pyrenäen liegt das Dorf Montsegur. Zu den bedeutendsten Orten der Katharerzeit gehört die Burg von Montsegur. Als Zentrum des Widerstandes gegen die katholische Kirche wurde sie Mythos und Legende. Mal wurde die Burg als Tempel der Sonne angesehen , dann mit dem Heiligen Gral in Verbindung gebracht. Auf 1207m Höhe thront die Burg/Chateau auf schwindelerregender Höhe auf einem Kalkfelsen. Erbaut von den Katharer. Erinnerungen an die Bluttat: der Gedenkstein steht auf dem Weg zur Burg. Im Mai 1243 umzingelten vom Papst Truppen den 1207m hohen Felskegel mit der mächtigen Burg, die letzte Zufluchtsstätte der Katharer. 6000 Soldaten gegen 500 Katharer. Trotz Hunger, Kälte und mörderischer Kämpfe leisteten sie ein gutes Jahr Widerstand. Sie schworen ihren katharischen Glauben nicht ab und wurden am Fuße des Berges auf einem Scheiterhaufen verbrannt. 225 Männer und Frauen. Die Abfahrt vom Col de Montsegur 1059m ist landschaftlich sehr reizvoll und führt uns auf der Straße kurvig bergab. In Montferfier queren wir auf einer Brücke den Fluß Le Touyre. Eng stehen die Häuser an der schmalen Dorfstraße und an der engsten Stelle kommt uns doch tatsächlich ein SUV entgegen. So versucht Harald die BMW zurück zu lenken. Was für ein Kraftakt. Auf einem wenig befahrenen Sträßchen mit sauberen, runden Kurven gewinnen wir wieder an Höhe und kommen so über den Col de la Lauze 938m. Abwechslungsreich ist die Strecke mit bewaldeten Abschnitten und offenen Weiden. Von hier oben haben wir einen schönen Blick auf die umliegende Berglandschaft. Abgelegene Bauernhöfe verstecken sich in der unberührte Landschaft. Wir erreichen auf der anspruchsvollen, kurvigen Schlussetappe das Dorf Freychenet.Dort biegen wir ab und fahren zurück nach Foix.

4.Tour: Pic de Burgarach

 Neun Uhr:  Zeitpunkt und Strecke sind gut gewählt, also starten wir unsere nächste Tour in den Pyrenäen. Sie bringt uns wieder durch traumhafte Landschaften, durchzogen von endlos gewundenen Sträßchen, deren Qualität von exzellent bis abenteuerlich reichen.

Wir folgen dem so genannten Postbotenpass der einen langen Kalksteinrücken durchquert. Plantaurel: auch kleine Pyrenäen genannt. Es geht vorbei am Pic de I`Aspre 1011m. Auf diesem Abschnitt wechseln sich steile Felsklippen und sanftere Hänge ab. Haarscharf hinauf schraubt sich die Straße nach Laroque d`Olmes .Die Gemeinde ist seit langem ein Mekka der Textilindustrie, wie z.B. eine Fabrik die sich auf Stoffe für Autositze spezialisiert hat. Die abgeschiedene Höhenlage ist einsam, entsprechend karg zeigen sich die Weiler und Dörfer. Durch einen grünen Tunnel aus Bäumen, Obstbäumen und Hecken geht es dicht am Fluss Hers-Vif entlang. Der kleine Ort La Bastide-sur-I`Hers ist schnell erreicht. Er liegt im Herzen des Plantaurel-Massiv, schön ist die Kirche Mariä Himmelfahrt  1527Jahr. Eine harmonische Sightseeing- Strecke schließt sich an, so kommen wir am See von Montbel vorbei. Er wird vom Fluß Hers gespeist. Zahlreiche Freizeitmöglichkeiten bietet er den Menschen an. Wir befinden uns im Departement de I`Aude. Es bleibt viel Zeit, sich die Landschaft anzuschauen. Von weiten kann ich auf einer bewaldeten Anhöhe das Chateau de Puivert  12.Jahr. ausmachen. Im Jahr 1210 nahmen die Kreuzfahrer unter Simon von Montfort die Katharerburg Puivert ein. Hier wurde unter anderem der Mystery-Thriller: „Die neun Pforten“ mit Jonny Depp gedreht. Wir fahren weiter durch die weitläufige Talsole. Ein überwältigender Duft nach Ginster, Thymian und Lavendel liegt in der Luft. Die Panoramastraße bringt uns wenige Kilometer weiter nach Quillan. Dort nehmen wir den Col de St. Louis 706m unter die Räder. Es ist ein schöner, langer Anstieg auf der gut ausgebauten Straße durch die reizende Landschaft. Bugarach ist ein 196-Seelen Dorf im Departement Aude und liegt in den Corbieres. Die Corbieres sind ein Mittelgebirge und gleichzeitig ein bekanntes Weinanbaugebiet. Hier werden die Reben für den Cremant de Limoux und Blanquette methode ancestrale angebaut. Der Pic de Bugarach ist 1200m hoch und wird meist von Nebelschwaden verborgen, wie sich das für einen mystischen Berg gehört. Laut Legende sollen hier schon UFOs gelandet sein und im Maya- Kalender ist er als einer der acht Orten der Welt aufgeführt, an denen man den Weltuntergang überleben könnte. Wer‘s glaubt!!! Durch die schmalen Gassen des Dorfes gelangen wir über eine Brücke, unter uns fließt das Flüßchen Blanque. Dann wir unsere weitere Tour durch das Schild Barree gestoppt, also müssen wir unsere Tour etwas ändern. Auf der D118 kommen wir zum Ort Couataussa. Auf 300m Höhe liegt der Ort mit seinem Chateau Coustaussa 13.Jahr. Das Chateau Coustaussa hat eine wechselvolle Geschichte, die von mittelalterlichen Festungsbauten bis hin zu einem repräsentativen Landsitz reicht. Die Legenden um Mysterien machen das Schloss zu einem faszinierenden Ort. Wir fahren weiter über die verkehrsberuhigten Straßen vorbei an Weinbergen. Die Fahrt ist nicht eintönig: Was will man als Motorradfahrer mehr. Am Ortsende von Puivert schwenkte unsere Route nach Belesta ab. In flottem Tempo kommen wir wieder vorbei an der Höhle fontestorbes. Sie ist eine Karstquelle. Mehrere Kilometer lang entführt uns die Straße in die entrückte Welt des Waldes. Kein Laut, kein Zeichen von Zivilisation. Entlang eines Bergrückens überschreiten wir dann kurvenreich den bewaldeten Sattel. Dann öffnet sich der Wald und wir kommen durch das alte Dorf Roquefixade. Auf einem steilen Felssporn 150 Meter über dem Tal thront die Burg Roquefixade 11.Jahr. erbaut und im 17.Jahr. auf Befehl von Ludwig XIII. zerstört. Damals, im 13.Jahr. war es ein Ort der Zuflucht und des Widerstandes der Katharer. Schön ist es, durch das alte Dorf zu schlendern, die Fassaden zu betrachten und immer wieder zwischen den Häusern den schneebedeckten Hauptkamm der Pyrenäen von Ariege aufblitzen zu sehen. In einer kurvigen Schlussetappe erreichen wir Foix.

5.Tour: Grotte du Mas d`Azil

Der Startschuss unserer kurzen Tour, geht durch die Grotte du Mas D`Azil. Grandioser Fahrspaß in dem Hügelland, indem es von kleinen, einsamen Straßen nur so wimmelt. Leicht und lässig schwingen und pendeln wir durch dieses urige Bauernland. Ein Bach begleitet die Fahrbahn und setzt der Atmosphäre das i – Tüpfelchen auf. Die D119 bringt uns zügig zum Dorf Mas d`Azil, dann stehen wir plötzlich staunend vor einem riesigen Tunnelportal – Grotte du Mas d`Azil. Statt eines künstlichen Tunnel durch das Plantaurel-Massif verbirgt sich dahinter eine beleuchtete Höhle, der es in sich hat. Zwar darf die Höhle durchfahren werden , das Parken im Inneren ist aber verboten. In der vom Fluss L`Arize durchflossen Höhle wurden uralte Felsmalereien gefunden. Während des Albigenserkreuzzugs fanden die Katharer, während der Religionskriege die Protestanten in der Höhle Zuflucht. 1625 ließ Kardinal Richelieu die Decke des Tempelsaals sprengen, nachdem die königlichen Truppen bei der Belagerung von Mas d`Azil zurückgeschlagen worden waren. Die Grotte ist ein faszinierender Ort , der Geschichte, Archäologie und Geologie vereint und uns einen Einblick in die Vergangenheit der Menschheit bietet. Bei Ausgrabungen wurden zahlreiche prähistorische Artefakte gefunden, darunter Werkzeuge, Schmuck und Kunstgegenstände. Funde der Knochen von Mammut, Bär und dem Wollnashorn zeugen davon, dass auch Tiere den riesigen Unterschlupf zu schätzen wussten. Nun fahren wir zum Campingplatz zurück, morgen wird das Motorrad auf dem Hänger verzurrt, das Zelt abgebaut und übermorgen geht es wieder nach Tours zur Zwischenübernachtung, danach zurück nach Hause.