Saarland

Kurzurlaub im Saarland 2014 mit dem Motorrad

Umgeben von Frankreich, Luxemburg und Rheinland- Pfalz besitzt das Saarland einen ganz besonderen Charme: „Savoir vivre“, man weiß wie man zu leben hat. So lässt sich das Saarland im Motorradsattel sehr schön auf den Spuren seiner vielfältigen Vergangenheit erkunden. Uns erwarten Motorradstrecken vom Feinsten. Dabei fahren wir durch eine weitgehend grüne Landschaft mit sanften Hügeln, dichten Wäldern und lauschigen Gewässern. Französische Einflüsse sind im Saarland fast überall zu spüren.

1. Tourentag:  Auf den Spuren der Römer, Saarschleife

Unsere Tour bietet uns einen guten Einstieg in diese deutsche Region mit ihrem französischen Charakter. So erreichen wir „Leidingen“, es ist ein zweigeteiltes Örtchen durch dessen Mitte die französische- deutsche Grenze verläuft. Hier kaufe ich erstmal leckere Croissants und Baugette. Kurz vor der Mosel erklimmen wir kurvig den Stromberg. Von hier oben haben wir einen fantastischen Blick auf das Moseltal. Dann folgen wir der kurvigen Abfahrt hinunter zur Mosel. Entlang des Flusstals kommen wir ins luxemburgische „Schengen“, wo 1990 Geschichte geschrieben wurde. Das Europadenkmal befindet sich 120m über dem Saartal auf dem sogenannten Saargau. Von hier oben haben wir einen weiten Blick über das Saartal bis ins lothringische Hügelland. Das Europadenkmal erinnert an die Unterzeichnung des „Schengener Abkommen“ 1985, dass uns heute die Möglichkeit gibt ungehindert in der Groß- und Grenzregionen unterwegs zu sein. An der Mosel-Esplanda erinnern drei Stahlstelen an diese Unterzeichnung. Die kurvenreichen Berg- und Panoramastrecken entlang der Mosel führen uns vorbei an urigen Winzerdörfern .  Entlang des gewundenen Bettes der Mosel bringt uns die gut ausgebaute Landstraße in schwungvollen Windungen vorbei an Sierck-les-Bains mit seinem „ Chateau des Ducs de Lorraine“.In „Apach“ kommen wir am kleinen Bruder des berühmten Eiffelturms vorbei. Nun fahren wir weiter durch die atemberaubende Landschaft mit herrlichen Kurven ins französische Manderen zur beeindruckenden Bergkulisse des „Chateau de Malbrouck“. (15.-18.Jahr.) Die Burg /Schloss liegt im Dreiländereck von Deutschland, Luxemburg und Frankreich. Es ist ein Ort der „Site Moselle Passion“, welches seit 1930 unter Denkmalschutz steht. Von seiner dominanten Position und den hohen und stolzen Mauern überschaut das „Chateau de Malbrouck“ das Manderen-Tal. Es verfügt über vier Ecktürme, die mit Wehrgängen von 12m bis 18m Höhe miteinander verbunden sind, einem Wohnkörper über drei Etagen und einem großen, zentralen Hof. Nun nehmen wir unsere Fahrt wieder auf. Über die Mosel verlassen wir Luxemburg und kommen nach Deutschland. Am Kreisverkehr von Nenning ist die berühmte römische Villa schon ausgeschildert. Dort halten wir an. Dann laufe ich durch einen schattigen Pfad zur Treppe und stehe vor einem der größten Mosaikfußböden der Römerzeit. Es ist ein wunderbares Zeugnis der Vergangenheit und der besterhaltene  Zufallsfund dieser Kunst nördlich der Alpen. Er zeigt Gladiatoren- und Tierkämpfe. Es ist bewundernswert mit dem die damaligen Handwerker so eine erstklassige Arbeit gemacht haben. Vom Ort Mannebach fahren wir Richtung Saarburg. Es ist eine historische Weinstadt an der Saar und ist eingebettet in Weinberge und Wälder. Graf Siegfried von Luxemburg erbaute auf dem 964m hohen Bergrücken die Burganlage der Saarburg. Über die Altstadtbrücke fahren wir über die Saar und folgen den Schleifen des Flusses, vorbei an der Staustufe „Serrig“. Nun geht es in weiten Kurven hinauf in den Hochwald. Eine Serpentine schließt die Bergfahrt ab, danach biegen wir auf die B407 ein. Das Sträßchen, dass uns in Richtung Oberholz durch den Wald führt, ist schmal und wellig. Am Aussichtspunkt „Cloef“ wartet die berühmte Saarschleife auf uns und mit dem spektakulären Baumwipfelpfad. Sie ist zwar nur über einen längeren Fußweg zu erreichen, aber was für einen Ausblick haben wir von hier oben, super. Fast einen 360-Grad- Kreis verführt hier die Saar. Die Wasserkurve ist definitiv die wichtigste Sehenswürdigkeit Saarlands. Diese herrliche Flusslandschaft bietet uns wunderbare kurvige Strecken. So setzen wir unsere Tour fort. Die Hügel verhindern jegliche Weitsicht und bei der ständigen Kurverei  verliert man leicht die Orientierung. Unweit des Ortsteils Borg liegt rechts unscheinbar ein weiterer Schatz der Römer. Hier wurde auf wiederentdeckten Grundmauern eine römische Villa mit Außenanlagen rekonstruiert und aufgebaut. Mit Torhaus, musealem Herrenhaus, Römerbad, Latrine, römische Küche, Handwerkerhütten und römische Gärten ist die „Villa Borg“ die ideale Kulisse, um sich in den Alltag Roms hinein zu fühlen. Nach der Besichtigung steuern wir das Dorf Mettlach an, dort fahren wir wieder über die Saar. Dabei kommen wir an die ehemalige Benediktinerabtei mit dem alten Abteipark vorbei. Seit 1842 ist die alte Abtei die Hauptverwaltung des internationalen Konzerns von „Villeroy&Boch“. Tiefer, dunkler Wald umgibt uns bei unserer Weiterfahrt. Das schmale Sträßchen bringt uns flott von Bergen Richtung Waldhölzbach. Auf den letzten Kilometern hat sich die Landschaft leicht gewandelt. Zu Weinbergen und Getreidefeldern gesellen sich steile Wiesen und waldige Regionen. Nun nehmen wir Kurs auf Völklingen. Da legen wir einen Stopp ein an dem Weltkulturerbe Völklinger Hütte“.UNESCO 1994 Die „Völklinger Hütte“ist das weltweit einzige vollständig erhaltene Eisenwerk aus der Blütezeit der Industrialisierung. Es ist ein hochspannender und faszinierender Ort, an dem sich die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft auf vielfältigste Weise begegnen. Völklingen ist aber immer noch Hauptsitz der Saarstahl AG, die auf Umwegen an die Stelle des Röchlingschen Familienunternehmens getreten und weiterhin produktiv ist. So nach soviel Kultur und Geschichte fahren wir zurück zum Campingplatz nach Saarbrücken.

2. Tourentag: Thonville / Besseringen Panzerwerk des Westwall

Von Saarbrücken starten wir unsere Tour Richtung Saarlouis. Wir genießen das freie Fahren östlich der Mosel auf einem dicht gewobenen Geflecht unscheinbarer Nebenstraßen. Kühe weiden auf den Wiesen und am Himmel cruisen Wolken in Schönenwetterformation. Auf unserer Rundtour wechseln sich Felder und Streuwiesen in einer Flussaue ab, mal fahren wir durch dunkle Fichtenwälder und durch kleine Orte in einer Mittelgebirgslandschaft, mal prägen Zeugnisse der Industriekultur die Landschaft, mal kurven wir im Saarland, mal in Lothringen oder im Elsass. Die Region überzeugt uns durch die üppige Natur motorradgerechte Landstraßen und europäischen Flair. Das Dorf Biringen wurde schon in der jüngeren Steinzeit ( 4000-2000 v.Chr.) besiedelt. Auch den Römern, die ab 50 v. Chr. unter Julius Caesar bot die nördliche Gauhochfläche günstige Siedlungsplätze. Die weitere Route verläuft wie folgt: wir biegen ab Richtung Besseringen. Bevor wir zum Dorf kommen, queren wir über eine Brücke den Fluss Saar. In Besseringen hat sich das einzige ehemals 32 B- Werk des Westwall erhalten, welches noch über eine unbeschädigte Bausubstanz verfügt und in das noch alle Waffenkuppeln eingebaut sind. Das Gebäude ist gut erhalten und wird seit 2002 vom Verein für Heimatkunde der Stadt Merzig betreut. Es ist ein Mahnmal und Westwallmuseum. Sechs  Schartentürme (Panzerglocken aus Stahlguss) sind erhalten geblieben .(Baubeginn 1938) Heute ist tiefer Frieden- nicht immer war es so. Der nördliche Teil Lothringens samt Elsass hat zeitweise zu Deutschland gehört, ist traurige Geschichte. Hackenberg, größtes Fort des Verteidigungswall  „Maginot-Linie“, das „Chateau de Malbrouk und Sierckles-Bains“ geben Zeugnis davon. So setzen wir unsere Tour fort, auf den kurvenreichen Straßen. Nun erreichen wir die Ausläufer des Hunsrücks, nach Losheim schwingt sich die Landstraße hoch aus dem Wald und bietet uns herrliche Ausblicke auf die Umgebung. Die Höhepunkte dieser heutige Etappe sind die tollen Aussichten in höchstgelegenen Dörfer im Saarland, über die ruhigen Bachtäler und verschiedenen Felsformationen vorbei bis Weißkirchen. Danach umgibt uns wieder nichts als Wald, keine größere Stadt oder Dorf, nur ganz kleine schmale Sträßchen bringen uns weiter. Nur wenige Autofahrer verirren sich hier. Bei unserer Weiterfahrt erreichen wir Merzig, die Heimat des „Viezes“, dem saarländischen Apfelwein. Nun folgen wir der Saar entlang zurück nach Saarbrücken.

Saarbrücken: eine sympathische Stadt mit lebendiger Kulturzene, barocker Architektur französischem Flair und saarländischer Lebensart. In seiner  1000-jährigen Geschichte hat Saarbrücken spannende Zeiten erlebt. Barockbauten wie Schloss und Schlossplatz zeugen von der Blütezeit des 18. Jahrhunderts. Die Ludwigskirche gilt als eine der stilreinsten und schönsten Barockkirchen Deutschlands. Und auch das neugotische Rathaus, die Bergwerksdirektion und die Kirche St. Johann sind sehenswert. Der St. Johanner Markt mit seinen Boutique , Bistros und malerischen Gässchen laden zum Bummeln ein. Nun steuern wir unseren Campingplatz an, eine ereignisreicher Tag neigt sich dem Ende.

3. Tourentag: Bitche

Auf kurvigen  Nebenstraßen fahren wir in die Nordvogesen nach Frankreich. Heute ermöglicht das grenzenlose Europa den Menschen die friedliche Fahrt durch diese einmalige Landschaft, in der man aber die Spuren der wechselhaften Vergangenheit noch nachvollziehen kann. Schnell erreichen wir das Dorf Frohmuhl, dass ein Teil des Biosphärenreservates Pfälzer Wald-Voges du Nord ist. So befinden wir uns erneut auf der Deutsch- Französischen Touristikroute. Trotz flotter Schräglage genießen wir die großzügigen Aussichten über die weiten Wiesen und Wälder. Etwas später folgen wir der Ausschilderung nach „Bitche“. Schon von weitem sieht man die wuchtige „Zitadelle de Bitche“. Sie liegt auf einem Sandsteinplateau und wurde 1679 von Vauban gebaut. Unter der Erde befinden sich die Kasematten, Stallungen, Kirche und einer der schönsten Brunnen Europas, 1870 /71 bot sie 1500 Soldaten Quartier, bevor Lothringen bis zum Ende des 1. Weltkrieges zum Deutschen Reich gehörte. In der Nähe von „Bitche“ liegt das Fort Simserhof, der ein Teil der „Maginot-Linie“ ist. Das riesige Fort wurde zwischen 1929 und 1936 gebaut und war zu dieser Zeit das Herzstück des befestigten Sektor zwischen Saarland und den Nord- Vogesen und wurde im November 1944 während der Kämpfe zerstört. Auf der Oberfläche von 8 Kampfblöcken und zwei Eingangsblöcken errichtet, enthüllt es unterirdische Baracken, eine Küche, Latrinen oder eine Erste-Hilfe- Station. Nach so viel trauriger Geschichte, setzen wir unsere Tour fort. Wir fahren auf der D37 Richtung Schwangerbach/Meisenthal . Nun wechseln sich wieder Hügel, Felder, Wiesen und Wälder ab. Alles wirkt ein wenig ursprünglicher hier. Nun tauchen wir in das Departement „Bas-Rhin“ ein. Auf der gut ausgebauten Straße kommen wir zügig nach Schwangerbach. Nach einer kurzen Kaffeepause stoßen wir auf den „Col de Saverne“. Von dort schlängelt uns die Straße zu dem hübschen Dorf  Saverne ((elsässisch Zawere). Ein bemerkenswerter Rosengarten macht die Stadt Saverne zur „Stadt der Rosen“. Sie hat eine bewegte Geschichte – erst gallische Poststation, dann römische Stadt und ehemalige Residenz der Bischöfe. Das Dorf beteiligte sich an der deutsch- französischen Aussöhnung, indem sie 1964 eine Städtepartnerschaft mit Donaueschingen vollzog. Sie liegt am  „Marne-Rhein- Kanal“. Wir bestaunen die entzückenden Fachwerkhäuser aus den unterschiedlichen Epochen. Hoch erhebt sich das „Chateau des Rohan“ und dessen Gärten. Das älteste Fachwerkhaus im Elsass ist das legendäre „Maison Katz“  (1605). Auf der D38 fahren wir Richtung Lutzelbourg weiter. Lutzelbourg ist ein kleiner beschaulicher Ort mit einer markanten Kirche und dem „Chateau du Lutzelbourg“. Die französische Gemeinde liegt im Departement „Moselle“ in Lothringen. Hier überqueren wir den „Canal de la Marne an Rhin“ mit seinem imposanten Schiffshebewerk. So fahren wir weiter ein Stück durch den Wald „Savernie“, auf einer so guten wie einsamen Waldstraße. Die urwüchsige Natur mit ihren dichten Mischwäldern und einer vielfältigen Tier- und Pflanzenwelt machen unsere Tour so einmalig. Ein weiteres Highlight heute ist die Fahrt zum „Rochez de Dabo“ ( 664m), denn der berühmte Felsen von Dabo ist ein außergewöhnlicher Aussichtspunkt, der uns einen spektakulären Blick sowohl auf die Ebene von Lothringen, als auch auf die „blauen“Vogesen bietet. Als keltische Kultstätte wurde der Felsen im Mittelalter von einer mächtigen Burg bedeckt, die Sitz der legendären Grafschaft Dabo war. Sie wurden 1690 auf Befehl von Ludwig XIV. zerstört. Einige Kilometer weiter fahren wir auf der D96 Richtung Walscheid. Sehenswert hier ist die „Grotte Saint Leon“ und die „La Chapelle Saint Leon“. Durch das Wegweiserlabyrinth mogeln wir uns ein Stück Richtung Metz. Wir biegen ab am „Etang de la Blanche Chaussee“, der ein Stockweiher ist. Im Dorf Herming (D955) fahren wir zügig zurück nach Saarbrücken. Unterwegs geht es durch Baumalleen und Felder auf der D95 nach Fribourg. Ganz in der Nähe Besichtigungen wir noch einem Bunker  und abgestelltes Kriegsgerät von den Amerikanern. Die Schlussetappe bildet ein kleines Landsträßchen, daß uns flott zum Campingplatz zurückbringt.

4. Tourentag: Butte de Montsec

Auf unsere heutige Tour steht mit einem Abstecher nach Nancy die Weite Lothringens auf dem Programm. Die Straße verläuft traumhaft entlang blühender Wiesen und landwirtschaftlichen Felder. Unsere Route bringt uns flott nach Boulay-Moselle auf der D954. Entlang des gewundenen Bettes des Flusses Glaise, bringt uns die gut ausgebaute Landstraße in schwungvollen Windungen zum amerikanischen Denkmal des 1. Weltkrieges. „La Butte de Montsec“. Es liegt hoch oben auf einem vorgelagerten Berg mit einer unvergleichlichen Rundsicht. Von hier oben erblickt man den „Lac de Madine“ und die Ufer der Maas, sowie über den Naturpark Lothringen (220.000 Ha), der sich über die drei Departements  Meuse, Meurthe et Moselle und Moselle erstreckt. Die im Inneren des Denkmals dargestellte Übersichtskarte gibt das Geschehen im 1. Weltkrieg kurzgefasst wieder. Vielmehr wurde der „Butte de Montsec“, wie auch die weiter westlich gelegenen  Abschnitte in Richtung der Stadt Saint-Mihiel ,von Einheiten des 2. französischen Kolonial-Korps insbesondere der 39. Französischen Infrantie-Division, nach teils schweren Kämpfen am  13. September 1918 von den zurückziehenden deutschen Truppen zurückerobert. „La Butte de Montsec“ (1914-1918) ist ein amerikanisches Kriegerdenkmal – Das Symbol des Mutes –  Die Inschriften der Namen der amerikanischen Einheiten, die 1918 gekämpft haben, bewahren die Erinnerungen an diejenigen, die Frankreich in seinen Schlachten geholfen haben. In „Thiaucourt“ befindet sich der Friedhof des „Saillant de Saint –Mihiel“ , 4153 Menschen  ruhen an diesem Ort, die Ihnen ebenso wie das Denkmal die letzte Ehre erweist. Was für ein Irrsinn, furchtbar. Dann kurven wir wieder über das Asphaltband, zwischen Wäldchen, Wiesen und dichtem Buschwerk. Gute Eindrücke an uralte Steindörfer, weiße Rinderherden und eine einsame aber beschaulich- schöne Landschaft treiben uns weiter. Wir folgen den ( D10E) Hinweisschildern Andilly zum Kriegsgräberfriedhof. Mit über 30.000 Gräbern liegt der größte deutsche Soldatenfriedhof des 2. Weltkrieges, inmitten des Naturparks Lothringen. Wer seine Vorfahren sucht, kann die Namen in den ausgelegten Büchern suchen. Heute ein Ort der Besinnung und des Friedens. Wir biegen ab auf die D103 in Richtung Bouvron um dann in Richtung Toul zu fahren. Berühmt ist Toul für seinen herben „Gris de Toul“, jenen hellen Rose- Wein, dessen außergewöhnliche Farbe mit „gris“ ( dt. grau) bezeichnet wird. – Leben wie Gott in Frankreich – Wir fahren an der gotischen Westfassade der „Chatedrale Saint Gengoult“ und dem „Centre Culturel Vauban“ vorbei, es ist heute ein kleines Theater. Toul ist vom genialen Baumeister  Vauban (unter Louis XIV.) befestigt worden. Nun fahren wir ein Stück weit an der Mosel entlang Richtung Nancy. Sie gilt als die Stadt des Kunst- und Jugendstils und lädt uns zum Bummeln ein. Am prächtigen „Place Stanislas“ gibt es unzählige Cafés und Restaurants. Das bekannteste ist das „Grand Cafe Foy“. Der „Place Stanislas“ wurde 1752 zu Ehren des französischen Königs XV., dem Schwiegersohn des ehemaligen polnischen König Stanislas, Herzog von Lothringen errichtet. Rundum vergoldete Gitter und feudale Fassaden sieht man hier. Der Platz verbindet die Altstadt im Norden mit der Neustadt im Süden. Vorbei am Fluss Meuthe, der ein Nebenfluss der Mosel ist, verlassen wir Nancy, dass zwischen bewaldeten Hügelketten in einem Talkessel liegt. Auf der D74 fahren wir Richtung Dalhain und Morhange um nach Saarbrücken zu kommen. Die abwechslungsreiche Landschaft erlaubt uns sowohl gemächliches Cruisen als auch sportlich zu fahren. Nur – so zum Hören – mal zwei, drei Gänge runter- zuschalten um dann wieder hoch zu drehen, bis sich am Wegesrand die Getreidehalme biegen. Schnell haben wir Saarbrücken erreicht. Durch die Innenstadt kommen wir an der evangelischen Johanneskirche (17.Jahr.) vorbei, was für ein prächtiger Kirchenbau. Über die Saar steuern wir unseren Campingplatz an. Was für ein beeindruckender Tag, auch mit traurigen Augenblicken geht zu Ende.

5. Tourentag: Auf den Spuren der Kelten und Römer

Von Saarbrücken aus folgen wir den Schildern nach Riegelsberg auf der 258. Das Dorf liegt zwischen Felder und Wälder inmitten des Köllertals. Der Köllerbach ist ein 19 km langer Nebenfluss der Saar. Hier befindet sich auch ein Hindenburgturm, der am 2. Dezember 1934 für die Gefallenen des 1. Weltkrieges eingeweiht wurde. Auf griffigem Asphalt geht es durch eine stille, verträumte Landschaft weiter nach Heusweiler. Das attraktive Tal der Köller und die dazwischen liegenden Höhenzüge mit schöner Fernsicht prägen diese Tagestour. Flott laufen die Kilometer durch, entspannt legen wir uns in die langgezogenen Bögen. So steuern wir Wadern an. Die Grabhügel von „Oberlöstern“ sind zwei Grabstätten aus der Römerzeit, in der Nähe des Wadener Ortsteils „Oberlöstern“ im Saarland. In den Waldungen „Standermich und Rehkopf“ befindet sich die frühkeltische Grabhügelgruppe aus dem 5. und 4. Jahr.v.Chr. Zwischen den beiden Grabhügel muß  einst ein Monument gestanden haben. Es handelte sich vermutlich um drei Götterfiguren von der Größe eines Menschen, die auf einer Art Altar standen. Es ist anzunehmen, dass in den beiden Gräbern bedeutende Personen bestattet wurden. Das Dorf Wadern liegt im Tal der Prims, dort kommen wir am Schloss Dagstuhl vorbei. Das Schloss entstand im 18. Jahr., am Fuße der mittelalterlichen Burg, die auf Befehl der Franzosen bis 1759 abgerissen wurde. Nun nehmen wir die L149 in Richtung Nonnweiler unter die Räder. Unsere Route führt uns bis zum Nationalpark Hunsrück- Hochwald, der alte Buchenwälder und Moore schützt. Es ist ein herrliches Wandergebiet. Östlich von Nonnweiler fahren wir zum „Keltischen Ringwall“. (Volkstümlich auch Hunnenring genannt) Der „Keltische Ringwall: Otzenhausen ist eine der eindrucksvollsten keltischen Befestigungsanlage in Europa. Erbaut im ersten Jahrhundert v. Chr., zeugen die noch heute 10 Meter hohen Mauern von dem monumentalen Denkmal. Am Fuße des „Keltischen Ringwalls“ entstand der Keltenpark Otzenhausen mit dem Keltendorf, dass aus 10 Gebäuden besteht. (Teile der Anlage sind rekonstruiert worden) Leider war die Anlage geschlossen, so konnten wir uns das Keltendorf nur von außen anschauen. Hier in dieser Gegend siedelten schon die Kelten und die Römer. Von einer Anhöhe aus können wir die Nonnweiler Talsperre sehen. Nun fahren wir am Bostalsee vorbei. Außer ein paar Traktoren sind keine Fahrzeuge unterwegs. Ein kleines Hinweisschild lässt uns kurz vor Tholey abbiegen, in den „Viaus Wareswald“. (Vicus) Hier am Fuße des Schaumbergs finden sich Hinweise auf eine „gallo-römische Siedlung“, die ihre Blütezeit im 2. bis 4. Jahrhundert  n. Chr. hatte. Wenn sich zwei römische Fernstraßen kreuzen, sind das ideale Voraussetzung für eine Straßensiedlung, in der Reisende einkehren, alles Notwendige einkaufen, übernachten und die Götter um eine gute Reise zu bitten – also kurz um : viel Geld auszugeben. Die eine Route führte von Metz über Dillingen nach Mainz, die Andere von Trier über Homburg- Schwarzenacker nach Freiburg. Die Häuser und Läden reihten sich an der Straße auf. Den Tempel hatte man Gott Mars geweiht, der – neben Merkur – dem hiesigen Keltenstamm der „Trever“ sehr wichtig war. Grabfunde dieser frühchristlichen Schnittstelle sind in Tholey im „Teulegium“ ausgestellt. Nach so viel Geschichte und Kultur folgen wir den Schildern zurück nach Saarbrücken, dabei schwingen wir entspannt durch die herrliche Natur.

Nun neigt sich unsere Kurzurlaub dem Ende zu und es geht zurück nach Hause, denn in diesem Jahr haben wir eine größere Reise mit dem Unternehmen Edelweiß vor uns. Die „Abenteuer Patagonien“ Tour gehört zu der „Adventure“ von Edelweiß. –  Tour zum Ende der Welt –