Extremadura – von Schinken und Konquistadoren
Die Extremadura ist dünn besiedelt. Eichen und Korkeichen wachsen reichlich in dieser einsamen Gegend. Von deren Eicheln ernähren sich die schwarzen Schweine und die sind für den leckersten und teuersten Schinken in ganz Spanien bekannt. Die vielfältigen Hinterlassenschaften aus der Jungsteinzeit die Zeugnisse aus der Römerzeit, von den Mauren und Christen sind beeindruckend. So hat die Extremadura mehr zu bieten als nur die Vogelwelt. Hier überwintern Zugvögel aus Nordeuropa, Vögel aus Afrika brüten hier ihre Jungen aus. Das ganze Jahr leben Störche und Geier hier. Es gibt unzählige kulturelle Schätze, man findet Spuren aus der Steinzeit, von den Römern, den Westgoten, den Mauren sowie von christlichen Einflüssen. Sehenswert sind die Gebirgslandschaften der „Sierra de Gata“ und die fruchtbaren Täler des Jerte, Ambroz und La Vera, sowie die weiten Ebenen der Region „La Serena“ im Süden. Da gibt es saftige grüne Wiesen, azurblaue Seen, sowie Berge, wilde Gebirge und unendliche Ruhe.
1. Tourentag : Sierra de Gredo
Wir verlassen die Silberroute und wollen Bergluft erleben. Unsere Tour bringt uns hinauf in das Motorradparadies der „Sierra de Gredo“, wo wir einmalige Ausblicke auf den „Almazorgipfel“ mit seinen fast 2600 Meter genießen werden. Die Straßen sind in dieser Bergregion wie gemacht zum Motorradfahren und das wollen wir uns heute anschauen und erleben. Von „Plasencia“ aus fahren wir in ein unbekanntes Spanien, in die Provinz Extremadura. Die naturbelassenen Landschaften mit ihren kleinen Ortschaften ist geprägt von weiten Ebenen und lichten Wäldern, von Steppengebieten sowie von Obst – und Gemüseanbauflächen, die von zahlreichen Bergrücken durchzogen werden. In „Arroyomolinos de la Vera“ fahren wir hinauf auf die EX 213. auf den schmalen Sträßchen erreichen wir die „Sierra de Tormantos“. Sie ist ein Gebirgskamm und hat eine Höhe von 1384 Meter. Es ist eine einsame Gegend und verführt uns zu einem flotten Fahrstil. Vorbei an intensiv duftenden Ginstersträuchern, die die Bergwelt in ein intensives Gelb taucht. Noch bedeckten Schäfchenwolken den Himmel, aber die ersten Sonnenstrahlen kämpfen sich hindurch, dazu weht ein leichter Wind. Wir erreichen das Dorf „Casas del Castenar“. Prachtvolle Burgen, Kirchen und Dörfer zieren die Region. Am Horizont schiebt sich die schneebedeckte Kulisse der „Sierra de Gredo“ in unseren Blick. Sie prägen mit der „Sierra de Gata“ die Landschaft. Es war das persönliche Jagdgebiet von Alfonso XIII. Er sorgte dafür, dass die Population der Steinböcke wieder zunahm. Die Straße windet sich durch blütenweiße Mandelhaine die Gebirgsflanken empor. In den Ausläufern der Berge liegen die reizvollen Täler „Valle de Ambroz, Valle de Jerte und La Vera“. Nicht minder aufregend geht es in die endlosen Spitzkehren hoch über den 1269 Meter hohen “Puerto del Piornal“, vorbei an schroffen Felsen, Flechtenbewuchs und blühenden Wildblumen. Dann erreichen wir „Garganta la Olla. Zum künstlerischen Erbe des Dörfchens, zählt die aus dem 16. Jahr. datierte Pfarrkirche „San Lorenzo“. Kurioses verbirgt sich hinter dem blauen Gebäude in der „Calle Chorillo 3“, ehemals“ Casas de las Munecas“ genannt. Es diente zu Kaiser Karls Zeiten als Bordell für dessen Gefolge und sollte so mit seiner Hausfarbe von den anderen Häusern abheben. Weiter fahren wir an den Südhängen der “Sierra de Gredos“, ein von der Sonnenseite begünstigtes Gebiet, das durchzogen ist mit dichten Wäldern, blumenreichen Wiesen und einsamen, kurvenreichen Straßen. Vorbei an der Wasserkaskaden der „Garganta la Olla“, der Topf – Schlucht erreichen wir am Ende der kurvenreichen Route das Kloster „Monasterio de Yuste“, das bescheidene Altersdomizil des mächtigen „Kaiser Karl V. Das Kloster von „Yuste“ wurde1409 von den „Hieronymiten“ gegründet, einem Orden, der vorwiegend in Spanien und Portugal beheimatet ist. Es ist ein Ort der Abgeschiedenheit an dem “Kaiser Karl V.“ – In Spanien = Carlos Primero genannt – seinen Lebensabend verbrachte. Sein Imperium, das weltweit Kolonien umfasste, weshalb man sagte: „das in ihm niemals die Sonne unterging“. So geht unsere Fahrt nach der Besichtigung weiter durch das fruchtbare Tal des Flusses “Tietar“. Die gesamte Region „La Vera“ ist ein Zentrum für den Anbau von Paprika. Die Gegend besticht uns durch landschaftliche Schönheit und durch ihre reizvollen, kleinen Dörfer die geduckt zwischen den Bergen liegen. Zwischen Wiesen auf denen Kühe weiden geht die buckelige Piste hinunter und bahnt sich den Weg nach „Navalmoral de la Mata“ mit ihrer Kirche „Iglesia de San Andres“. Eng sind die Häuserreihen aneinander gebaut. So sind die Ortschaften in den kalten Jahreszeiten gegen den Wind geschützt, und während der brütend heißen Sommer hat die Sonne nur wenig Zeit, die Mauern aufzuheizen. Die Alten treffen sich am Dorfplatz zum geruhsamen Schwätzchen, die Jungen parken ihre Mopeds vor der Bar und lümmeln sich Cola trinkend auf den Plastikstühlen rum. Wir folgen der Straße weiter zum „Embalse de Valdecanas“, der von den Bergen der „Monte de Toledo“ umgeben ist. Oberhalb der Engstelle des Stausees stehen die Ruinen der „Römerstadt Augustobriga“. Die Stadt selber wurde beim Bau überflutet, lediglich die Reste eines „Portikus“ und drei Säulenstümpfe können wir ausmachen. Hier wird der „Rio Tajo“ gestaut. Wir folgenden dem Verlauf des Flusses Richtung „Valdecanas de Tajo“. Auf dem Kirchturm und Dächern hat sich eine ganze Storchenkolonie häuslich niedergelassen. Dieser Stausee mit seinem 36 Meter hohen Damm erhebt sich über dem Fluss „Arrocampo“ und dient zum einen als spezielles Schutzgebiet für Vögel, sowie als Kühlsystem für das in der Nähe gelegene Kernkraftwerk von „Almaraz“. Dann tauchen wir in den “Parque Natural de Monfragüe“ ein. Es ist eine einzigartige Landschaft die von schroffen Felsen, Hügeln, mediterranen Wäldern aus Korkeichen, Eschen, Steineichen und von Wasser geprägt ist. Das Areal (17.852 Hektar) bietet vielen Tier – und Pflanzenarten ein sicheres Rückzugsgebiet. Der „Rio Tajo“ ist die Hauptwasserader des Gebiets, aber auch zahlreiche Zuflüsse, darunter der „Tietar“ versorgen die Gegend mit ausreichend Wasser. Über den „Embalse de Torrejon – Tietar“ sausen wir kurvenreich am Fluss entlang. Am „Mirador La Tajadilla“ halten wir kurz an zu einem Fotostopp an. Entlang der kurvigen Straße gibt es immer wieder Aussichtspunkte, indem man die teils schroff aufragenden Felswände gut sehen kann, oder aber die durchziehenden Flusstäler mit den Korkeichenwälder. Viele Gänsegeier, auch Mönchs – und Schmutzgeier, Schwarzstörche, Rot – und Schwarzmilane und einiges mehr kann man hier im Naturschutzpark bestaunen und fotografieren. So geht es schwungvoll Richtung Campingplatz Monfragüe zurück. Ein ereignisreicher Tag neigt sich dem Ende.
2. Tourentag: Stadt Trujillo
Heute fahren wir entlang der Silberroute in der Extremadura nach Trujillo. Unsere Tour bringt uns zuerst durch
den “Parque Natural de Monfragüe = Al Monfrag wie ihn die Araber nannten = der unwirksame Berg. Er erstreckt sich entlang des Flusses „Tajo“, der mit 1007 Kilometer der längste Fluss Spaniens ist. Bei der Durchfahrt fällt schnell auf, dass es sich um ein wahres Vogelparadies handelt. Entlang der Straße sehen wir unzählige Aussichtspunkte, von denen man die teils schroff aufragenden Felswände gut sehen kann, oder einen Überblick hat über die den Park durchziehenden Flusstäler sowie, die Landschaft prägenden Korkeichenwälder hat. Der interessanteste Aussichtspunkt ist aber der „Salto de Gitano“. Schon hier haben wir das erste Aha – Erlebnis. Raubvögel ziehen in großer Zahl über uns ihre Kreise. Schnell die Kamera schussbereit halten. Es sind die iberischen „Kaiseradler und Gänsegeier“. Der „Salto de Gitano“ ist der Fels am Flussufer, (Plenafalcon Felsen) der sich über 300 Meter aus dem Fluss erhebt und wo unzählige Greifvögel nisten um dort ihre Jungen aufziehen. Eine große Zahl Singvögel können wir auch ausmachen z.B. „Blaumeise, Rotkehlchen, aber auch Einfarbstar, Zippammer und Samtkopfgrasmücke hüpfen vor unserer Linse. Die Zeit vergeht wie im Flug, vorbei an der ehemaligen arabischen Burg, die heute eine Kapelle ist „Ermita de Monfragüe“. Die Burg liegt auf einem Bergrücken hoch über dem Fluss „Tajo“. Von der Burg aus schweift unser Blick über die hügelige Landschaft, die durch den typischen „Hutewald“ die „Dehesas“ geprägt ist. Nun geht es weiter Richtung „Trujillo“. Entlang durch Korkeichenwälder, vorbei an grasenden Kühen und Schafen. Auch die bekannten iberischen Schweine kann ich ausmachen, sowas nenne ich artgerechte Tierhaltung. Im Wechsel zwischen Feldern und steppenartigen Gebieten können wir eine unglaubliche Zahl von Störchen bzw. Storchennester sehen. So gelangen wir zügig nach „Trujillo“. Von „Trujillo“ stammen die Eroberer Amerikas „Hermann Cortez und Francisco Pizarro“, die das Gold der Inkas und Mayas in ihrer Heimat Spanien brachten und so den Bau prachtvoller Paläste und Kirchen finanzierten. Von weiten können wir das „Castillo de Trujillo“ ausmachen. Auf der maurischen Burg wurden Teile von „Game of Thrones“ gedreht. Auf dem „Plaza del Clementerio“ blickt man auf ein steinernes Wappen über einem Tor. In der Mitte ist ein brüllender Löwe zu sehen, umzingelt von feuerspeienden Drachen und wie wohl jeder „Game of Thrones“ Anhänger denke ich bei diesem Wappen, sofort an den Kampf der „Lannisters –Truppen gegen der vor Königsmund aufmarschierten Targaryen – Armee“. Wir halten in „Trujillo“ an, dem Geburtsort des berühmten Eroberers „Pizarros“ (16. März 1478). Bereits die Kelten haben hier in der Gegend schon gesiedelt = Turaco = nannten Sie Ihre Stadt. Später bei den Römern war sie als =Turgalium romano = bekannt. Auf einem Hügel thront die „Iglesia de Santa Maria“, deren Turm ein Wahrzeichen von „Trujillos“ ist. Der Großteil der Gebäude stammen aus dem 15. Und16. Jahr. , aber auch maurische Ruinen sind im Stadtzentrum zu sehen. Mein Spaziergang bringt mich zum „Plaza Mayor“, wie zu der alten Festung, der „Iglesia de Santa Maria Mayor“ und zur Büste von „Francisco de Orellana“. Auf dem zentralen Platz ist die Reiterstute von „Francisco Pizarro“ zu bestaunen. Bei dem Denkmal handelt es sich jedoch nicht um das Original, dieses steht im peruanischen Lima wo er auch am 26. Juni 1541 gestorben ist. Wo man in „Trujillo“ auch geht und steht, überall ist Geschichte zum Greifen nahe. Rund um die „Plaza Mayor“ ziehen sich Arkadengänge, gemütliche Plätze für Bars und Restaurants entlang. Eines der berühmtesten Häuser ist der „Plalacio Marqueses de la Conquista“, in dem die Familie des berühmten Eroberers gewohnt hat. Ein auffälliges Detail dieses Gebäudes ist der Eckbalkon mit seinen zahlreichen Skulpturen. Wir nehmen uns Zeit um durch die Stadt zu streifen, mit seinen engen Gassen, Plätzen, den schönen Anwesen und Türmen mit den vielen Storchennestern. Meister Adebar lässt grüßen. Sehenswert ist auch das Geburtshaus von „Francisco Pizarro“, was heute ein Museum ist. Nach so viel Geschichte und Kultur geht es über den „Parque Natural de Monfragüe“ zurück zum Campingplatz.
3. Tourentag: Guadalupe
Es ist schon eine Klasse für sich durch das dünn besiedelte Gebiet der „Extremadura“ zu fahren. Mit seinen wilden Sierras und einsamen Stauseen, uralten Stadtzentren und kurvigen Motorradsträßchen in schier unendlicher Weite. Die Straßen sind in allerbesten Zustand da gibt es nichts zu meckern. Kurvige Sträßchen soweit das Auge reicht. Vom Campingplatz fahren wir Richtung „Serrejon“ dabei kommen wir durch die „Sierra de Serrejon“. Entlang des “Embalse de Terrejon-Tietar“ (Rio Tietar) genießen wir die herrliche Aussicht auf den Stausee und der Umgebung. Fast einsam ziehen wir unsere Kurven und wir haben das Gefühl, daß die Straße uns fast alleine gehört. So erreichen wir den „Embalse de Arrocampo Almaraz“. Unser Blick geht zum Stausee mit seinen Sumpfzonen, die vielen Vögeln Heimat bieten. Wie gesagt , der Stausee dient zur Kühlung des Atomkraftwerkes von „Almaraz“. Trotzdem entschädigt uns die herrliche Landschaft mit dem würzigen Duft der Wiesen und Feldern die uns durch das Visier weht. Die Fahrt durch den weitläufigen Geopark „Villuercas-Ibores-Jara mit seinen Bergmassiven und Nadelbäumen erinnert uns ein wenig an die Alpen. In „Ruinas romanas“ tauchen wir in die EX118 nach „Guadalupe“ ein. Es ist eine Sahnestrecke in den Ausläufern der bis zu 2500 Meter hohen „Sierra Gredos“. 60 geniale Kilometer wie in einer Achterbahn sausen wir durch die „Sierra de Guadalupe“ mit ihren herrlichen Bergstraßen. Es ist ein Gebirgszug mit schroffen Felsen, grünen Hängen und tiefen Tälern. Super ist die Landstraße mit erstklassigem Belag, daß flottes Fahren zulässt. Bergauf geht es über kleine Pässe, bergab in die Täler kurvenreich, bis endlich zwischen den Laubbäumen die Kulisse des riesigen Klosters von „Guadalupe“ auftaucht .Oberhalb von „Guadalupe“ halten wir an und schauen von hier oben über die Dächer der Häuser und auf das Kloster „Santa Maria de Guadalupe.“ Ich laufe hinauf zum „Ermita del Humilladero“, eine im 15. Jahr. erbaute Einsiedelei. Im inneren der Einsiedelei befindet sich ein Granitkreuz und das Dach ist mit arabischen Ziegeln gedeckt. Dieses kleine religiöse Denkmal wurde von Pilgern genutzt, die aus dem Norden über den „Camino Real“ pilgerten, um anzuhalten, um zu beten für eine geglückte Reise bevor sie das Kloster erreichten. Zuerst fahren wir hinauf zum Gipfel und Militärstützpunkt von „Las Villuercas“. Der „Picos de la Villuercas“ ist mit knapp 1580 Meter (14%) der höchste über eine Straße erreichbare Gipfel in der „Extremadura“. Die Straße schmal und windet sich in langen Geraden und Kurven den Berg zuerst gemächlich hinauf. Etwas holprig ist das Sträßchen, aber die Aussichten sind spektakulär reine Natur in allen Richtungen. Aufgrund seiner abgelegenen Lage ist der Pass relativ unbekannt, aber er ist einer der besten Motorrad – sowie Fahrradaufstiege in diesem Teil Spaniens. An der Spitze befindet sich eine seit Jahren verlassene Militärbasis. Anschließend machen wir einen Abstecher zum Kloster „Real Monasterio de Santa Maria de Guadalupe“. Der Ort liegt in den abgelegenen Bergen „Extremadura“, in der „Sierra de Guadalupe“. Der gleichnamige Ort, war bevorzugtes Pilgerziel vieler Conquistadores. Wenn man vor dem gewaltigen Kloster steht, beeindruckt die mit „mudejarem Dekor“ geschmückte Fassade der Klosterkirche, indem man die weltberühmte „Schwarze Madonna “bewundern kann. Ein Schäfer, so die Legende, fand an den Ufern des Flusses „Guadalupe“ zufällig eine Statue, die „Schwarze Jungfrau von Guadalupe“ vor dem Zugriff der maurischen Eroberer und versteckte sie. Die Tatsache, daß das Marienbildnis die maurische Besatzung heil überstand, bewies offenbar eine besondere Widerstandskraft und beflügelte die Fantasie des kastilischen König Alfonso XI. Dieser rief die „Jungfrau von Guadalupe“ zum Zwecke des Kampfes gegen die Mauren um Unterstützung an. Die Könige von Kastilien und Portugal gewannen im Jahre 1340 die Schlacht von „Salado“ und fügten den Mauren eine entscheidende Niederlage zu. Daraufhin befahl Alfonso XI. den Ausbau der zuvor bescheidenen Kapelle zu einem königlichen Heiligtum. Die „Schwarze Madonna“ ist in einem Schrein untergebracht und ist einer der wichtigsten Schreine Spaniens. Die Conquistadores erhofften sich von der „Schwarzen Madonna“ im Kloster von „Guadalupe“ Schutz für ihre Beutezüge. Dieses mächtige Gebäude ist schon beeindruckend und hier unterzeichnete Königin Isabella und König Fernando die Papiere, denen „Cristobal Colon – bekannt als Christoph Kolumbus“ 1492 in die neue Welt geschickt wurde. Nach seiner Rückkehr aus Amerika hat er verschleppte Indianerkinder in dem Kloster zwangstaufen lassen. Leider war das Museum noch zu. Neben dem Kloster besitzt „Guadalupe“ eine kleine schöne Altstadt, welche Einheimische kurz „La Puebla“ nennen. Bei dem schönen Wetter sind die Cafés voll und viele Menschen pilgern zum Kloster. An den engen Gassen reihen sich weiße Häuser mit Arkaden und Balkonen, die Hauseingänge schmücken bunte Blumentöpfe. Nach so viel prächtiger Kultur fahren wir wieder zurück Richtung „Roturas“ die einsame Straße ist sowohl von der Streckenführung, als auch von der Landschaft her sehr schön. In einer langgezogenen, kurvenreicher Strecke sausen wir durch das wunderschöne Tal der „Sierra de Piatones“. Es geht wieder über den „Rio Tajo“ hinein in den „Nationalpark Monfragüe“. Die Römer nannten den Ort „Monsfragorum“. Auf wunderbaren gleichmäßigen Kurven schwingen wir hinab ins Tal des „Tajo und des Tietar“, deren wilder Verlauf seit 1966 durch Staudämme gezähmt wird. Der Wind weht uns um die Nase und der Blick auf die verwinkelten Flussarme sind schon einmalig. Stauseen, Flüsse und dicht bewachsene Felsrücken machen aus dem „Nationalpark Monfragüe“ ein Vogelparadies und private Ornithologen mit überdimensionierten Kameras und Objektiven auf Stativen hoffen auf das beste Adler – und Geierphoto. So neigt sich unsere Tour dem Ende und es geht zurück zum Campingplatz
4.Tourentag: Puerto Honduras
Unsere heutige Tour bringt uns in die „Las Hurdes“. Es ist ein 500 Quadratkilometer umfassendes Mittelgebirge im Norden der spanischen Provinz Caceres. Von „Plasencia“ aus fahren wir Richtung „Olivia de Plasencia“. Dabei überqueren wir den „Embalse de Valdeobispo“ der vom „Rio Ambroz“ gespeist wird, so fahren wir auf kleinen Landstraßen mit perfektem Asphalt durch fast unberührte Natur. Der Ausblick über die Dächer der Dörfer und Weiden ist idyllisch. Sie liegen verstreut in den Bergen. Mal geht es geradeaus durch eine endlose Landschaft, dann kurvenreich die Berge hoch und wieder herunter. In zügiger Fahrt geht es über den gemächlich dahinfließenden „Rio Alagon“, der wenig weiter im „Embalse y Galan“ enorme Ausmaße annimmt. Mit einem großen Bogen steuern wir den „Embalse Gabriel y Galan“ an. Hier sind die Stauseen gut gefüllt, denn hier im Norden der „Extremadura“ regnet es noch regelmäßig. Dann tauchen die Höhen von „Las Hurdes“ auf, mit ihren Bergen, grünen Hängen und tiefen Tälern. Die höchsten Berge sind der „Pico del Mingorro 1627m“ und der „Pico de la Boya 1519m“. Felder mit Olivenplantagen fliegen an uns vorbei und kleine Flüsse durchziehen die Landschaft. Die schmale Straße, die teilweise schlecht und ruppig ist, schlängelt sich über die Hügel, auf und ab, Kurve links, Kurve rechts. Sehenswert ist die große Flussschleife „Meandro del Melero“ in der Nähe der Ortschaft „Riomalo“. Man kann hier herrlich wandern, was wir natürlich mit dem Motorrad machen. Ein kleiner Teil der „Hurdes“ liegt im Naturpark „Las Batuecas – Sierra de la Pena Francia“. Wir folgen dem Lauf des Flusses Alagon und fahren die kurvige Straße hinab nach „Sotoserrano“. Das Wasser fließt aus Brunnen, brodelt in Wildbächen, man trinkt es, man badet darin und es formt die schöne Landschaft. Bei unserer Tour geht es durch Wälder mit uraltem Baumbestand, sehen Esel und Maultiere vorbeiziehen und bewundern die steilen nutzbar gemachten terrassierten Berghänge. Mitten im Wald, zwischen verwunschenen Bäumen, an denen Flechten und Moose sprießen, reifen die bekannten Weine. Die Eigenschaft des Bodens, dass starke Gefälle im Gelände und das feuchte Mittelmeerklima verstärken die Eigenschaft der Rebsorte „Rufete“ und lassen einen einzigartigen Wein entstehen. Hübsche kleine Dörfer, die mit dem Prädikat „pueblos mas bonitos de Espana“ ausgezeichnet wurden, liegen verstreut in dem Naturpark. So erreichen wir das Dorf „Valdelageve“. Frauen sitzen auf den Treppenstufen vor ihren Häusern, sticken Decken oder klöppeln fantasievolle Spitzen. Kleine Läden verkaufen einheimische Produkte, denn hier wächst fast alles was man sich denken kann: Trauben, Birnen, Äpfel, Kirschen und Wein, es ist ein richtiger „Garten Eden“. Steil erheben sich die Gebirgszüge zwischen den Tälern. Herb ist es hier oben an Klima und Vegetation. Unsere Tour bringt uns weiter durch lichte Laubwälder, dann überqueren wir eine Hochebene wo Schafe und Rinder weiden und sich herrliche Ausblicke in die Täler der Umgebung bieten. Relativ kurvensparsam fahren wir über „Banos de Montemayor“ nach „Hervas“. Das Dorf liegt im „Valle del Ambroz“ und ist ein hübsches kleines Städtchen mit einer der größten, jüdischen Gemeinschaft der Region. Das ehemalige Judenviertel schmiegt sich eng bebaut um einen Hügel, ein Gewirr von weiß gekalkten Häuschen und schmalen Gassen , durch die mit Ach und Krach ein Fahrzeug passt. Nachdem wir „Hervas“ verlassen haben erwartet uns ein wahrhaftes Kurvenparadies auf leider sehr sanierungsbedürftiger, enger Landstraße. Es folgen 28 Kehren etliche enge Kurven. Obendrein teilen wir die Straße mit etlichen Radfahrern. Steil und kehrenreich schrauben wir uns hinauf zum „Puerto de Honduras 1430m“. Die Landschaft ist schon beeindruckend, ein kurzes Foto dann fahren wir weiter. Der 1430m hohe „Puerto de Honduras“ hat da seinen besonderen Reiz, er bringt uns hinab ins „Valle de Jerte“, ins Tal der Kirschen, das über und über mit Kirschbäumen bedeckt ist. Bis in 1275 Meter Höhe hüllen sie in ihrer Frühjahrsblüte die Gegend in ein Meer aus Weiß – und Rosatönen ein. Die Kirsche nennt sich- Picotas . Über „Plasencia“ gelangen wir zurück zum Campingplatz Monfragüe.
5. Tourentag: Stadt Caceres
Wir fahren in Richtung Süden der „Extremadura“, durch die “Sierra de Fuentes“. Die Landschaft ist jetzt ganz anders, hell und weit, baumlos dazwischen verstreut einzelne Gehöfte, ansonsten menschenleer. Die Bewohner der kleinen Ortschaften wundern sich über jeden Fremden, zumal über uns verrückten Motorradfahrer. Ich winke ihn freundlich zu und der ältere Zigarrenrauchender Mann mit seinem Hund schaut verblüfft auf uns und winkt aber freundlich zurück. Überhaupt ticken hier die Uhren anders. Die Dörfer sind nachmittags wie ausgestorben, erst am Abend wird es geschäftig. Die Straßen und Bars füllen sich dann mit Alt und Jung. Die „Extremadura“ ist zum größten Teil in privatem Grundbesitz, sodaß oft neben den Straßen gleich die typischen Natursteinmauern oder Zäune das Anhalten erschweren. Wir fahren auf kleinen, herrlich gelegenen Landstraßen durch fast unberührte Natur. Mal geht es geradeaus durch eine endlose Landschaft, dann wieder kurvenreich durch die Berge. Dominierend sind die „Dehesas“, naturnah genutzte Landwirtschaftsflächen. Hier und da sieht man Herden von Schafen und Rinder. Riesige Veutoveuteikanlagen sorgen auf den Feldern für Strom. Hier in Spanien, wo sehr viel die Sonne scheint lohnen sich solche riesigen Anlagen. Auf unserer Tour nach „Cacerers“ gelangen wir zum „Embalse de Alcantara“ und kommen an der „Puente Romano de Alconetar“ vorbei. Im Altertum gehörte die „Alconetar – Brücke“ zur Römerstraße „Iter ab Emerita Caesaraugustam“, später auch als „Via de la Plata“ bezeichnet. Die „Via de la Plata“ gehörte zu den vier Hauptwegen, die vom Augustus (30 v. Chr. – 14 na. Chr) und seinen Nachfolgern zur militärischen Kontrolle der Halbinsel und zur Ausbeutung der reichen spanischen Gold – und Silbervorkommen erbaut wurden. Wir genießen die schöne Aussicht auf den Stausee. Der ist riesig, aber auch nur zur Hälfte mit Wasser gefüllt. Nach einigen Fotos setzen wir unsere Tour nach „Caceres“ fort. Unterwegs haben wir auf so gut wie jedem Strommasten Storchennester liegen gesehen mit den dazugehörigen Storchenpaaren. Dann taucht am Horizont die Stadt „Caceres“ auf. Sie ist von einer riesigen Stadtmauer umgeben. Erstmal einen Parkplatz finden. Die Altstadt innerhalb der Mauern von „Caceres“ ist sehr entspannend zu laufen und es erscheint einem, als würde man in die alte Zeit eintauchen. Ein architektonischer Mix aus Zeiten der Römer, Mauren und Gotik wartet an jeder Ecke auf mich. Üppige Paläste von verschiedenen adeligen Familien kann man ausmachen und die Konquistadoren, die aus der Neuen Welt zurückkehrten haben mit ihrem Gold vieles erbaut. Einige Familienwappen schmücken verschiedene Gebäude. Durch das Stadttor „Arco de la Estrella“ erreiche ich die Altstadt. Dann tauchte der „Torre de Bujaco“ vor mir auf, er ist ein arabischer Turm mit fast quadratischem Grundriss, er erinnert an den Emir der Araber „Abu Yoqub“. Nach der Rückeroberung von „Caceres“ im Jahre 1170 durch Ferdinand II. richtete eine seiner Verwandten in der Stadt die „Congregatio von Caceres“ ein, die später als Ritterorden von Santiago bekannt wurde. Ich laufe weiter durch die gepflasterten Gassen. Hoch erhebt sich die Kirche „San Francisco Javier und das Kolleg Compania de Jesus“. Das Kloster wurde im 18. Jahr. im barocken „Churriguera – Stil“ erbaut. Sehenswert ist auch der „ Palacio de los Golfines de Abajo“. Der Bau ist ein imposantes Adelspalais. Den katholischen Königen diente er bei ihrem Besuch in der Stadt als Unterkunft. Die Struktur ist gotisch 15. Jahr. Das Museum von Caceres befindet sich in zwei miteinander verbundenen Gebäuden, dem „Casa de Las Veletas“ und dem „Casa de los Caballos“. Im Gebäude des „Casa de Las Veletas“ kann man eine maurische Zisterne bestaunen. Das „Casa de los Caballos“ stammt aus dem 16. Jahr. und beherbergt Zeugnisse der ersten Siedler, Steinstelen aus der Bronzezeit, orientalische Schätze und römische Mosaike. Ich laufe zurück zum „Plaza Mayor“. Dieser Platz entstand im 12. Jahr. Im 15. Jahr. wurde er mit Arkaden umgeben, die sich auf Steinpfeiler und Rundbögen stützen. Es herrscht ein reges Leben und so gönnen wir uns auch in einem der vielen Cafés einen Kaffee. Auch in der mittelalterlichen Stadt „Caceres“ wurden Szenen von „Game of Thrones“ gedreht. Aus Staffel 7. Euron Graufreund, der Unsympatsiche von der Eiseninsel, mit seinen Gefangenen Yara, Ellaria und Tyene die er triumphierend durch die Straße zog. Drehorte waren: der Arco de la Estrella, dass Sterntor am Eingang zur Altstadt, der Zorre Bujaco, Wahrzeichen von Caceres, der Plaza de la Santa Maria mit der gleichnamigen Kathedrale, der Plaza de la Golfines und die steile Cuesta de la Compania, die ins Judenviertel führt. Am Plaza de las Veletas verlässt Sam Tarly die Zitadelle Richtung Winterfell. Nach so viel spannender Kultur geht es zurück zum Campingplatz Monfragüe. Halten noch mal ganz kurz an, an der „Villa Romana La Mojana“. Reste von beeindruckenen Bodenmosaiken können wir bewundern. So geht dann unser ereignisreicher Tag zu Ende.
6. Tourentag: Puerto de San Vincente
Unser nächstes Ziel ist die EX 102 nach „Puerto de San Vincente“, das hinter „Guadalupe“ liegt. Von „Plasencia“ fahren wir auf der EX 203 Richtung „Jaraiz de la Vera“. Von hier aus haben wir einen tollen Blick auf die „Sierra de Gredo“. Sie ist Welthauptstadt des Paprika =Pimonton de la Vera“. Unzählige Vogelarten kann man hier beobachten. Dann geht es über „Talayuela“ auf der EX 119 Richtung „Navalmoral de la Mata“. Bei unserer Fahrt werden wir wieder mit der beeindruckenden Berglandschaft und Natur belohnt und so kommen wir zum „Embalse de Valdecanas“, der vom „Rio Tajo“ gespeist wird. Die Sehenswürdigkeit am Rande der Strecke ist die römische Ruine der „Augustobriga“, die schon von weitem zu sehen ist. In „Bohonal de Ibor“ nehmen wir wieder die EX 118 unter die Räder, die abgelegene Strecke in der dünn besiedelten „Extremadura“ ist perfekt zu fahren. Der tiefblaue Himmel wölbt sich über die schier endlose Landschaft, Felsblöcke und Steineichen mit riesigen Baumkronen lassen die Weideflächen der Kühe wie einen großen Park erscheinen. Die eichelfressenden Schweine (Credo Iberico) können wir auch ausmachen, friedlich und grunzend grasen sie zwischen Steineichen. Sie sind kleiner als unsere Hausschweine und von sportlicher Figur. Der Schinken von den Schweinen ist der beste der Welt. Zunächst in grobem Meersalz eingelegt, werden die wertvollen Keulen in zugigen Hallen luftgetrocknet. Wobei die trockene Hochlandluft für den Reifeprozess unerlässlich ist. Ein echter Iberico muss mindestens ein Jahr reifen, darum ist der Schinken so teuer. Auf wunderbaren gleichmäßigen Kurven schwingen wir uns hinunter in die „Sierra de Guadalupe“. Die „Sierra de Guadalupe“ ist ein Gebirgszug mit schroffen Felsen, grünen Hängen und tiefen Tälern. Und ebenso super sind die Straßen. Bergauf geht es über kleine Pässe, bergab in die Täler, kurvenreich, bis endlich zwischen den Laubbäumen die Kulisse des riesigen Klosters von „Guadalupe“ auftaucht. Da wir aber schon da waren, fahren wir weiter auf die EX 102 Richtung „Puerto de San Vincente“. Die Steineichen sind einem schütterem Wald aus Korkeichen gewichen, den die Sonne in orangefarbenes Licht taucht. So lassen wir uns von einer Kurve in die Andere fallen und schrauben uns langsam immer weiter hoch in die Berge, so erklettern wir die „Sierra de Altamica“. Die Straßen sind wie gemacht zum Motorradfahrern. Eine Sahnestrecke sind die 36 kurvigen Kilometer mit schönen Schräglagen und unbändigem Fahrspaß. Hier oben weht ein ordentlicher Wind. Unter uns windet sich der „Rio Guadarranque“ durch die landschaftliche Schönheit. Dann erreichen wir den „Puerto de San Vincente 807m“. Schon lange ist uns kein Auto mehr begegnet, ewig war kein Haus mehr zu sehen. Wir fragen uns, ob hier überhaupt Menschen leben. Doch dann erreichen wir den Gebirgsort „Puerto de San Vincente“, der erfüllt ist mit südlichem Leben, das sich wie immer mitten auf der Straße abspielt. Jung und Alt sind auf den Beinen, ein Schwätzchen hier, ein Kaffee trinken da. Man hält Ausschau nach Nachbarn und Bekannten. Wir drehen die BMW und fahren auf der CM 411 Richtung „La Nava de Ricomalillo“. Hier befinden sich die Ruinen der Bergbaustadt und mehrere Goldminen. Die Ausbeutung begann in der Römerzeit. Das Gefühl der Weite und Einsamkeit ist wieder da, dass die „Estremadura“ so intensiv hervorzaubert. Hinter einer Kurve öffnet sich dann fast unerwartet der Blick auf das weite Tal des „Rio Tajo“. Auf der CM 4100 kommen wir zum Dorf „La Estrella und weiter zum Dorf „El Puente de Arzobis“ von wo wir aus die kleine EX 387 nehmen . Über die alte Brücke 14. Jahr. „Puente del Arzobispo“ fahren wir über den „Rio Tajo“. Sehenswert in dem Dorf „El Puente de Arzobis“ ist die Kirche „Santa Catalina“ sowie das Franziskanerkloster zur Verehrung von „Nuestra Senora de Majona“ sowie die Einsiedelei „Nuestra Senora de la Bienvendia“ aus dem 16./17. Jahr. Nach soviel Kultur fahren wir das schmale Sträßchen weiter zurück zum „Embalse de Valdecanas“ und zum „Embalse de Arrocampo Almaraz“. Die Staumauer des „Embalse de Arrcampo“ ist schon gewaltig so geht unsere Tour weiter durch die „Sierra de Serrejon“. In dem gleichnamigen Dorf legen wir eine kurze Rast ein, dort kann ich einen Stierarena ausmachen. Ja der Stierkampf ist hier immer noch ein großes Spektakel für Jung und Alt. Dann tauchen wir wieder in den „Parque natural de Monfragüe“ ein. Die Straße windet sich entlang des „Embalse de Torrejon – Tietar. Der wilde Verlauf des Tajo und des Tietar werden durch Staudämme gezähmt. Eine atemberaubende Aussicht auf den Nationalpark hat man von der Ruine der maurischen Burg „Castillo de Monfragüe“9. Jahr. die auf einem Bergrücken hoch über dem Fluss steht. Der Blick schweift dabei über die hügelige Landschaft, die durch die typischen „Dehesas“ der „Extremadura“ geprägt ist.
Wieder kreisen Geier und andere Greifvögel hoch über unsere Köpfe. Unterhalb der Burg wieder angekommen führt uns die kleine Straße in einem Bogen entlang der Flussschleife zu der Schlucht „Salto del Gitano“. Wir fahren weiter auf der EX 208 Richtung „Villarreal de San Carlos“. Nach etwa 500m erreichen wir das „Mirador del Puente del Cardenal“. Von hier aus haben wir einen tollen Blick auf die „Puente del Cardenal“, die der Kardinal von „Plasencia“ im 15.Jahr. bauen ließ. Bei hohem Wasserstand ist sie allerdings überflutet, doch durch den Klimawandel und der zunehmenden Trockenheit können wir sie sehen. Hinter der Brücke mündet der „Rio Tietar in den Tajo“. Nun steuern wir unseren Campingplatz an. Es war ein ereignisreicher Tag.
7.Tour: Stadtbesichtigung in Plasencia
Plasencia liegt im „Valle del Jerte“. Es ist ein wahres Paradies für Obstbäume. Auf Jahrhunderte alten, sorgsam gepflegten Terrassen tupfen die Kirschbäume die Berghänge in Rosa und Weiße Wattebäusche. Tief eingeschnitten wie ein Canyon liegt einem das „Valle del Jerte“ zu Füßen. Wir wollen uns die Stadt „Plasencia“ anschauen und bestaunen die mittelalterlichen Stadttore mit ihren Wehrtürmen. Obwohl schon seit Römerzeiten als Handelsort beliebt, ist „Plasencia“ weniger bekannt als andere Städte in der Extremadura, wie z.B. Merida und Caceres. Dadurch durchstreifen auch nur wenige Touristen die Stadt. Ihren Reichtum schon in früherer Zeit hatte das alte „Plasencia“ seiner Lage an der „Via de la Plata“ so verdanken, die die Iberische Halbinsel bereits vor 2000 Jahren als gepflasterte Handelsstraße von Süd nach Nord durchquerte. Gegründet im 12.Jahr. als militärisches Bollwerk bei der Reconquista, der Rückeroberung Festland – Spaniens von den Mauren. Um diese Zeit begann der Bau der mächtigen Stadtmauer. Das Kloster aus dem 15.Jahr., das heute als „Parador de Plasencia“ ein Hotel beherbergt, kann ich mir anschauen. (Platz Convento de San Vincente Ferrer). „Plasencia“ wurde schnell Bischofssitz ( Alfonso VIII. brachte 1212 den Mauren mit seinen Truppen in der Schlacht bei „Las Naves de Tolosa“ eine entscheidende Niederlage bei) worauf zwischen dem 13. und 14.Jahr. die erste Kathedrale errichtet wurde. Im 15.Jahr. begann der Bau einer zweiten Kathedrale die nicht vollendet wurde.(1760) Daher besteht die heutige Kathedrale von „Plasencia“ aus zwei Kirchen. Die alte romanische „Catedral Viejo“ und die neue unvollendete im Stil der Renaissance, die „Catedral Nueva“. Besonders beeindruckend sind das Kapitel der alten sowie der Hochaltar und der Chor in der neuen Kathedrale. Ich betrete das kleine Museum mit Gemälden aus der Bibel, geschnitzten Figuren und Altären aus bunten Keramiken, die aus „Talavera de la Reina“ (Toledo) stammen. Sehr beeindruckend. Dann laufe ich zum Zentrum der Altstadt zur „Plaza Mayor“ mit dem Rathaus und dem Glockenturm. Die mechanische Figur „Abuelo Mayorga“ schlägt die Stunden an. Schön sind die Arkadengänge wo einige Geschäfte, Cafés und Restaurants untergebracht sind. In den kleinen Gassen herrscht reger Verkehr. Leute laufen zum Einkaufen, Andere machen eine Pause in den umliegenden Cafés. Im Mittelalter erbauten adlige Familien eindrucksvoller Paläste und befestigte Herrenhäuser. Dann geht es zurück zum Campingplatz, denn Morgen fahren wir weiter nach Andalusien.