Korsika 2007

Urlaub Mai 2007

 Korsika  –   Kalliste (die Schöne), so hieß Korsika schon bei den Phöniziern.

 1. Tag     Stürzelberg / Basel / Hafenstadt Savonne in Italien

Mitten in der Nacht erreichen wir nach ca. 1000 km die Hafenstadt Savonne. Wir versuchen im Auto eine Mütze Schlaf zu bekommen. Dabei beneiden wir schon etwas die Urlauber in ihren Wohnmobilen.

 2. Tag    Savonne – Calvi

Im Morgengrauen besorgen wir uns Kaffee und Croissants. Die Autos reihen sich am Fährhafen in Schlangen ein. In der Nacht sind doch noch einige Urlauber angekommen. Nach dem Verladen, geht es mit der Fähre Corsica Ferres circa 6 Std. über das Meer. Dann die Erlösung, es naht die korsische Küste mit der Hafenstadt Calvi. Als 5tes Auto kommen wir aus dem Bauch des Fährschiffes heraus. Die Hafenstraße hinauf nach Calvistadt hat eine Steigung von circa 12%. Auf halben Weg stoppt uns ein riesiger Touristenbus. Nach lautstarken Verwünschungen bekommt Harald trotz Übermüdung mit schleifender und stinkender Kupplung unser Auto mit Hänger über die Steigung. Fortan taufen wir diese Straße „Rue de Kupplung“. Zügig geht es zur Ferienwohnung mitten in Calvi.

 3. Tag      Col de Vergio  –  Asco-Tal

Von Calvi aus geht es zur D81B nach Fangu. Hier legen wir einen Abstecher ein. Das Fangutal, das sich vom Golf von Gabria bis zum Berg Paglia Orba (2525 m) erstreckt, ist kurvenreich und ein landschaftlicher Genuß. Weiter geht es zum Golfe di Porto, dabei fahren wir mit viel Schwung über den Col de Palmarella (408 m), am Berg Capo di Tartavello (816 m) vorbei und überqueren den Col de la Croix (269 m). Die Aussicht von der Küstenstraße auf das blaue Meer ist fantastisch. Die grüne Macchia hat sich wie ein Teppich über die steilen Felsen gelegt. Da verkeilen sich zwei Autobusse auf der schmalen Küstenstraße. Jetzt heißt es Geduld haben. Von Porto aus geht es nach einem Fotostopp auf der D84 weiter. Rot glühen die Felsen, tiefblau das Meer, berauschend schön ist der Golf von Porto. Wir sausen durch die grüne Landschaft der Castaniccia, vorbei am 1564 m hohen Capo di Melu. Steil geht es hinauf durch den Foret d`Aitone, dabei umgeben uns 60 m hohe Lariciokiefern. Feucht und verschmutzt wird die Straße, Nebelschwaden umgeben uns. So tauchen wir in die Spelunca-Schlucht ein. Tief und wild präsentiert sich die Spelunca-Schlucht, wilde Hausschweine liegen faul am Straßenrand. Nach unzähligen Kehren überqueren wir den Col de Vergio (1467 m). Das zweitausender Leniolo-Massiv ist durch den Nebel nur schemenhaft auszumachen, hier oben sind es nur 4,5 Grad Celsius. Auf der D84 erreichen wir die Scala de Santa Regina, eine enge Schlucht, wildzerklüftet mit hohen Granitfelsen. An der Ponte Castirla nehmen wir die D18 nach Taverna. Der intensive Duft von Kastanien, Kiefernwälder und blühenden Sträuchern zieht uns in Nase. Von der  N197 tauchen wir ein auf die D147 ins Asco-Tal. Das wildromantische Gebirgstal führt hoch hinauf bis unterhalb des Monte Cinto (2706 m). Er ist der höchste Berg von Korsika. Wildsprudelnd windet sich der Fluß den Gorges de l`Asco hinab, umgeben von rosa Granitwänden. Da das Asco-Tal eine Sackgasse ist, geht es die gleiche Strecke zurück. Am westlichen Ende des Dorfes Asco besichtigen wir noch die einbogige genuesische Brücke (circa 500 Jahre alt). Von der N197 fahren wir über I´lle Rousse nach Calvi zurück.

 4. Tag    Besichtigung der Stadt Calvi sowie die obere Balagne

Die obere Balagne – die Straße der Handwerker, Calvi, N197 Lumio, D71 Avapessa, Muro, Feliceto, Nessa, Belgodere, Palasca vorbei am Berg Capanna (844 m), D963 durch die Gorges zum Foret de Melaja, Foret de Tartagine zum Col Tartagine (Monte Padru 2398 m) zurück zur D547, runter Richtung Ponte Leccia, N2197 (das ist die alte N197), über den Bocca a Croce (513 m) nach Novella, N1979 – I`lle Rousse, Calvi.

Wir erkunden zu Fuß die Hafenstadt Calvi. An der Zitadelle blicken wir auf das verschneite Monte Cinto-Massiv. Viele Jachten und vornehme Restaurants prägen den Hafen. Die Zitadelle, die niemals bezwungen wurde mit ihren wuchtigen Befestigungsmauern aus riesigen Granitblöcken (13.-15. Jahrhundert), schützen die mittelalterlichen Häuser der Oberstadt. Calvi ist auch die Stadt des Columbus. Hier soll der genuesische Seefahrer geboren sein. Auf dem Weg zur Rue Colombe, wo auf einer Marmorplatte des Kolumbus-Hauses, folgende Inschrift steht: „Hier wurde 1441 Christophe Colombe geboren, der durch die Entdeckung der Neuen Welt unsterblich werde“. Kunst, Musik und Kitsch sowie Restaurants prägen die Gassen. Für die Griechen war Calvi der  berühmteste, für die Römer ein strategischer Hafen. Auf der N197 fahren wir über den Golf von Calvi nach Lumio, zweigen ab auf die D71 hinauf in die obere Balagne. Verschlafene Dörfer liegen links und rechts auf unserer Tour. Von Olivenbäumen umgeben liegt Avapessa. Dabei bewegen wir uns in der Bergwelt des Tartagine-Tal. Die Corniche de la Balagne bringt uns zügig auf schmaler, kurvenreicher Straße in das traumhafte Tal des Regino. Die Dörfer liegen recht gefährlich am Berghang, dabei recken sich die Kirchen gewaltig zum Himmel. Einige verbrannte Berghänge zeugen von den alljährlichen Waldbränden. Es geht weiter auf der D963 zum Foret Melaja und zum Col Tratagine. Der Fluß Melaja stürzt sich tosend mit eiskaltem, klaren Wasser den Berg hinunter. Die Sackgasse zurück, geht es auf der D547 Richtung Ponte Leccia. Von der N2197 biegen wir rechts ab auf die D12 nach Novella. Zerschossene oder übermalte Straßenschilder zeugen auch heute noch vor Separatisten. Zurück zur N197 fahren wir na I`lle Rousse. Schon von weitem ragt vor dem Ort, die Landzunge La Pietra ins Meer. Die Place Paoli in der Mitte des Ortes mit ihren Cafeterrassen unter schattigen Platanen und Palmen legen wir eine Pause ein. Nun geht es zurück nach Calvi.

 5. Tag     Die Calanches von Korsika

Vorbei am Airport von Calvi nehmen wie die D81 nach Suare, wir überqueren dabei den Bocca di Marsolino (443 m), träge schlängelt sich der Fluß (Marsolino) durchs Weideland. Knackige Kurven schlängeln sich über den Bocca a Palmarella (408 m). Aufgepasst, denn Kühe liegend wiederkäuend auf der Straße. Auf den Bocca a Croce (260 m) erfassen uns ordentliche Windböen. Unser Blick fällt auf die kurvenreiche und  felsige Küstenlinie und das Meer, daß sich durch die Sonne blau wiederspiegelt. Dann fahren wir über den Col de la Croix (269 m). Wir sind auf dem Weg zu den Calanches und zur Stadt Porto. Vorbei am Capu Paolo (262 m) tauchen wir in das rote Felsenmeer um den Gipfel des Capo de Ortu ein. Wir sind beindruckt von den skurillen Formen der Felsen, die von den Sonnenstrahlen in verschiedene roten Naturtönen aufleuchten. Zügig geht es zum Golf von Porto, die Hafenstadt, die in einer bezaubernden Bucht am Ende der Calanches liegt. Steil bringt uns die Straße hinunter zur Stadt Porto. Von weitem kann man den genuesischen Wachturm ausmachen, das Wahrzeichen von Porto. Die Küstenstraße bringt uns hinauf nach Piana, dabei überqueren wir den Colde Lava (491 m),  D824 nach Carin durch das Dorf Vistate über den Col d`Osini (407 m) nach Calvi ans Meer.

 6. Tag    Calvi – Cap Corse  320 km

Calvi, I`lle Rousse, N197, D81 nach St. Florent, Bocca di Vezzu (311 m), vorbei am Cima di Pedi Pilato (597 m), kurz vor Patrimonoio geht es auf die D80, es folgt Negru, Nonza. Bei Abro geht es auf die D33 über den Bocca di San Giuvanni (959 m).

Es ist eine kleine, schmale Straße die uns durch Korkeichenwälder führt, sehr kurvig und holprig. Die D80 ist eine der schönsten Küstenstraßen der Welt. Die kurvige Straße windet sich um kleine Buchten, durch Macchia, lichte Wälder und an schroffen Felsen entlang. In Santa Severa geht es auf der D80 weiter bis Meria, D35 nach Posacce, Orche, zurück zur D80, D153 von dort auf die D253 nach Cap Corse. Eine wildromantische Felsenlandschaft, grüne Hochtäler in einer rauhen Gebirgsregion prägen das Cap Corse. Verschlafen liegt der Hafen von Port de Centuri vor uns. Viele Zitadellen gut erhalten oder verfallen, säumen unseren Weg. (Moulin Mattei, Aussichtspunkt an einer alten Windmühle). D80 zurück an der Küste entlang nach Bastia, D81 in Richtung St. Florent über den Pass Col de Tegkime (563 m), Oletta D82, Bocca di Santu Stefanu, D62 durch den Sto. Pietro di Tenda, die D81 bringt uns über den Bocca di Vezzu zurück auf die N197 nach I`lle Rousse und Calvi.

7. Tourentag  Calvi – Ajaccio   350 km

Calvi D81, über den Bocca di Marsolinu (443 m), Col de  Palmarella, Col de la Croix (269 m),  Capo Paolo (282 m), hinauf Richtung Piana, Col de Lava (491 m), über den Bocca di San Martino (433 m), Col de Torracia, durch die Serra Camiola, Col de S. Bastiano (411 m), Richtung Ajaccio. Von  Ajaccio biegen wir ab auf die N193, auf der D4 nach Vero sausen wir über den Bocca di Tartavellu (1044 m), dann die D125 nach Lopigna , es folgt Arro, Ambiegna, über die D25 zurück auf die D81, in Sagone geht es auf die D70, an Vico am Capo a la Vetta (565 m) vorbei. In weitausholenden Kurven geht es schwungvoll über den Col de St. Antoine (491 m) und den Col de Sevi (1272 m). Bei Evisa hängen die Regenwolken recht tief, auf der D84 fahren wir durch die Gorges de Spelunca. Wir riskieren einen Blick in die tiefe, wilde Spelunca- Schlucht., eine beeindruckende Naturwelt. In Porto gönnen wir uns eine Kaffeepause, danach geht es auf der D81 zurück nach Calvi.

 8. Tourentag   Calvi – Corte – La Restonica 337 km

Calvi, N197, Lumio, I`lle Rousse, Ponte Leccia, N193, D84, D18, fahren über den Col  di Ominanda (654 m), dann geht es nach Corte. Auf einem circa 400 m hohen Felsen über dem Tal, wo der Fluß Restonica und Tarignano zusammenfließen, klebt Corte wie ein Adlerhorst am Felsen. Ein Universitätsstädtchen, während der Unabhängigkeit von 1755-1769 von Pasquale Paoli als Hauptstadt ernannt und von hieraus regiert. Die imposante Zitadelle krönt das alte Viertel der Ville Haute. Wir nehmen die D623, um zur Gorges de la Restonica zu kommen. Wir fahren durch den Foret de la Restonica über den Pass de Tragone (943 m).Die Schönheit des Tales ist einfach spektakulär. Recht kurvenreich präsentiert sich das korsische Hochland. Es ist wohl das schönste Tal von Korsika. Am Parkplatz vor der Bergerie de Grotelle ist Schluß mit dem Fahren. Ab hier geht es auf Schusters Rappen (Wanderschuhe) nur noch weiter bis zu den Hängen des Monte Rotondo (2622 m). Da die Restonica  eine Sackgasse ist, geht es auf der D623 zurück nach Corte. Schwer hängen die Nebel- und Regenwolken an den Bergen. Kurz geht es weiter auf der N193, dabei überqueren wir den Col de Bellagranja (723 m). Eine gut ausgebaute Straße nach Vivario, dabei erreichen wir den höchsten Punkt der Straße. In Haarnadelkurven geht es an Felswänden und Abgründen entlang. Mit Blick auf Berggipfel, Schluchten und  Flusstäler durch Schwarzkiefernwald, geht es nach Vivario. Die D43 führt uns nach Rospigliani über den Col d` Erbajo (644 m). Wir schauen uns noch das eindrucksvolle Viaduc du Vecchiu an. Es ist eine 80 m hohe und 140 Meter lange Brücke, die von Gustav Eiffel erbaut wurde. Die Gleise der Schmalspurbahn bringen die Touristen von Bastia über Ponte Leccio und Corte nach Ajaccio. Viadukte und Brücken sowie 38 Tunnel wurden durch die Berge getrieben, damit der „Feurige Elias“ (Eisenbahn) über die Insel fahren kann, sehr zur Freude der wandernden Touristen. Über Lozari und I`lle Rousse geht es nach Calvi zurück.

9. Tourentag    mit der Eisenbahn von Corte nach Ajaccio mit dem „Feurigen Elias“

Es ist schon ein Erlebnis mit der Schmalspurbahn über die Insel zu fahren. Atemberaubende Küste, bewaldetes Mittelgebirge, Macchia, Karstland und auch das Hochgebirge fliegen an uns vorbei. Viele Touristen sitzen im Zug, der stampfend bergauf und  holprig bergab rumpelt. Hier und da liegen Wildschweine oder Ziegen auf den Schienen und der Fahrer hat große Mühe, diese zu vertreiben. In Ajaccio mit dem Flair einer süditalienischen Stadt, ist das Andenken von Napoleon, dem kleinen gebürtigen Korsen, allgegenwärtig Der zweitgrößte Hafen der Insel liegt am nördlichen Ende des gleichnamigen Golfes, großzügig mit schönen Alleen und Boulevards, schattigen und weiten Plätzen, farbenprächtigen Märkten und lauten Einkaufsstraßen mit eleganten Boutiquen. Nach kurzem Aufenthalt in Ajaccio nehmen wir die Michelinbahn zurück nach Corte / Calvi.

 10. Tourentag   Calvi -La Foret de Bonifatu.

Calvi, N197 nach Lumio über die Strada di I`Artigliani (Straße der Handwerker), D71 am Capo d`Occi (563 m) vorbei, über den Col de Salvi (509 m), Zilia nach Calenzana, diese Stadt liegt am Torins-Gebirge, D51, D251 zum Foret de Bonifatu. Der Fluß Figarella sprudelt die Berge herunter. Große Felsbrocken stauen das eiskalte Wasser und bilden Cascaden für ein erfrischendes Bad. Der Wald ist sehenswert mit Eichen, Laricio und Seekiefern. Am Ende des befahrbaren Weges liegt die Auberge de la Foret. Von hieraus können nur noch die Wanderer weiter, zum Cirque de Bonifatu.. Da wir morgen Abreisen, geht es zurück auf der D251, D81 nach Calvi.

 11. Tag  Heimfahrt

 Durch die Nacht geht es durch die Schweiz. Mittags kommen wir wohlbehalten in Stürzelberg an.

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