Seealpen 2016

Seealpen 2016

 

Unser erster Stopp ist im Piemont, dort finden sich herrliche Straßen  für satte Schräglagen. Der erste Campingplatz ist der Gran Bosco, in der Nähe von Susa.

  1. Tourentag: Col de Nivolet 2612 m

Susa – Es geht zügig zum einsamen Tal von Valsavarenche, dass uns schnurstracks in das Herz des Nationalparks bis zur Rampe des „Col de Nivolet„ auf 2612m führt. Ein atemberaubendes enges Tal nimmt Mensch und Motorrad in sich auf. Hinter “Chiapili di Sopra“ breitet sich ein unglaubliches Szenario aus Serpentinen und den Stauseen „Serru“ und „Agnel“ aus. Am „Lago Agnel“  führt die Straße über die Staumauer. Wie ein Spaghettiknoten windet sich die Straße inmitten hochalpiner Umgebung. Fahl grüne Halme zittern im feinen Wind, dabei überspannt kristallblauer Himmel die umliegenden Bergspitzen wie eine Kuppel und sorgt so für eine fantastische Sicht. Nach einer letzten Steigung wird der Colle erreicht, kurze Zeit später dann das „Rifugio Savoia“ mit Blick auf den  „4000er Grand Paradiso“. Die fälschlicherweise eingetragene Verbindung nach“ Pont ins Val Savarenche“ wurde wegen des Nationalparks nie fertig gestellt.

 

  1. Tourentag: Mont Cenis 2083m, Col de I`Iseran 2770m, Cormet de Roselend 1968m, Col du Pre 1748 m

In schnittigen Kurven geht es durch das „Val di Susa“, mit Blick auf Hanniballs Spuren. Der Himmel hängt voller Regenwolken und pünktlich zum Aufstieg zur Grenze Italien / Frankreich, fängt es an zu schütten. Mächtig baut sich das mehrstöckige Fort vor uns auf. Es gehört zu einer Verteidigungslinie mit fünf Forts, die im 19. Jahrhundert Savoyen an der Nahtstelle des „Mont Cenis“ vor dem verfeindeten Frankreich, sichern sollte. Zügig fahren wir die Serpentinen  hinauf bis zum jadegrün flimmernden Staudamm. “Lac du  Mont Cenis“. Eingekesselt von grün überzogenen Bergpanoramen, sieht es hier aus wie in Schottland. Feuchte Luft zieht uns in den Helm. Der „Lac du Mont Cenis“ ist Europas höchstgelegener Stausee, in dessen Fluten das alte im 9. Jahr. gegründete und von Napoleon wieder aufgebaute Hospiz versank. Dann rollen wir über den 2083m hohen Sattel des „Mont Cenis“. Obwohl es in Frankreich aufgehört hat zu regnen, können wir die Spitze der “Punta Sommeiller“ nur erahnen. Von Lanslebourg aus geht es durch die “Gorges de la Lenta“. Optisch entführt uns dieser Pass tief in die Welt des Hochgebirges. Steilragen gewaltigen Felswände links und rechts der Fahrbahn auf. Endloser hügeliger – steiniger Graspelz überzieht die Berge. Auf der Passhöhe gibt es das berühmte Foto vor dem “Col de L`Iseran (2770 m)“ Straßenschild. Der Wind pfeift einfach zu kalt und unser Blick geht hinab zum traumhaften Tal von „Val d`Isere“.

(Bonneval – sur – Arc liegt auf 1835 m Höhe und ist die höchste Gemeinde der Maurienne. Zwischen den Steinhäusern und Holzbalkonen, meint man die Zeit wäre stehen geblieben.)

Der Pass „Col de L`Iseran“(2770 m) ist einer der höchsten Punkte auf der Route der “Grande Alpes“. Es geht weiter Richtung Beaufort/Bourg St. Maurice. Das Dorf Beaufort hat seinen Namen dem berühmten „Beaufortain- Käse verliehen, der aus der Milch der Tarentaise- Rinder hergestellt wird, die auf den satten Almen des gesamten Beaufortain grasen. Bevor wir das Dorf erreichen, geht es erstmal durchs „Vallee des Chapieux“. In diesem Tal laufen zwei Bergflüsse zusammen. Weiter geht es durch das enge, bewaldete Tal des Flusses Versoyen. Die raue und karge Region rund um den „Cormet de Roselend“ (1968 m) ist ein Naturerlebnis. Die verwinkelten Straßen bietet uns unzählige Kehren und Serpentinen. Mit schnellen Kurven folgen wir einem Gebirgsbach. Dann wieder einige Serpentinen und so erreichen wir die Hochfläche, auf der sich der Stausee vom Roselend ausbreitet. Die schönste Aussicht aber auf das Staubecken haben wir allerdings vom gegenüberliegenden Steilhang, an dem sich gut sichtbar die Straße zum „Cormet de Roselend“ hinauf kämpft. Dann rollen wir durch eine felsenübersäte Weidenlandschaft. Es ist eine einsame, karge Gegend wären da nicht ab und zu die Milchkannen am Straßenrand. Alternativ nehmen wir noch den „Col du Pre (1748m)“ unter die Räder. Der Pass liegt an der Straße, die Areches mit dem Nordwestufer des „Lac du Roselend“ verbindet. Die gesamte Strecke der sehr engen Straße ist in einem schlechten Zustand. In unendlich vielen Serpentinen  und Kurven, mal durch Wald, mal durch Wiesen, schlängelt sich die schmale Straße hinunter ins Tal. Dann treten wir die Rücktour an, dieselbe Strecke geht es zurück nach Susa.

  1. Tourentag: Vallee de Clarret, Col de I`Echelle 1766m, Eclause, Susa.

Vom Campingplatz “Gran Bosco” bei Salbertrand geht es Richtung „Col de Montgenevre 1850 m. Vorbei an „Sauze d`Oulx“, das in der Region Piemont liegt und am oberen Susatal. Es ist ein bezauberndes Tal. Es geht entlang an blühenden Wiesen und hohen aber gleichzeitig sanften Bergen. Mächtig erhebt sich die Festung von „Exilles“ die im19.Jahr. erbaut wurde. Die Ursprünge gehen möglicherweise bis in die Römerzeit zurück (Funde von römischen Mauerresten). Wir durchqueren bei unserer Weiterfahrt Oulx mit seinem roten Pflaster, folgen dem kurvenreichen Bachlauf und nehmen dann den Aufstieg zum Gipfel in Angriff. Die zahlreichen Serpentinen sind perfekt angelegt und mit viel Schwung erreichen wir den „Col de Montgenevre“ in 1850 m Höhe. Dann tauchen wir in das „Claree- Tal, dass in den Hautes – Alpes liegt ein. Die Straße über den „Col de I`Echelle“(1766m) bringt uns ins obere „Val des Pres“. Er verbindet das „Vallee de la Claree“ mit dem „Vallee Etroite, dabei bestimmen Lärchen und Geröllfelder das Landschaftsbild. Das enge Tal, an dessen Ende der „Mont Thabor „aufragt, ähnelt dem der Claree.

Von La Vachette aus führt eine asphaltierte aber teilweise schmale Straße durch das prächtige „Vallee de la Claree“. Hinter Nevache bringt uns die Straße durch eine Almlandschaft, mit kleinen Wasserfällen, die am Rand mit Blumenteppiche bedeckt sind. Unserer weiteren Tour, schauen wir auf die Schindeldächer der „Chalets de Fontcouverte“(1857m), und auf die hübsche Kapelle aus dem 17. Jahr. Der Fluss Claree stürzt hier über einen eiszeitlichen Talriegel hinab. (Cascade de Fontcouverte).  Chalets de Laval:  Bei den Berghöfen von Laval endet die Straße in 2015m Höhe. Die Schutzhütte ist Ausgangspunkt für Bergwanderungen z.B. auf den „Mont Thabor“ (3181m). Wir nehmen unsere Tour wieder auf und es geht zurück nach Nevache. (D994/D301)

Der „Col de I`Echelle„ (1766m) ist durchgängig asphaltiert und verbindet Bardonecchia (Italien) mit Salle (Frankreich). Zwischen beiden Städten liegt die flache Senke eines Hochtales. Dieser Col ist der niedrigste Grenzpass der Westalpen. So nehmen wir Kurs auf Bardonecchia  und zum Campingplatz.

 

  1. Tag: Wir brechen unsere Zelte auf dem Campingplatz „Gran Bosco“ ab, um unseren zweiten Standort, in Frankreich auf dem Campingplatz „Camping Le Tampico“ in Barcelonnette anzusteuern. Der Campingplatz liegt 1 km vom Zentrum von Barcelonnette , im Herzen des Tals der Ubaye.( Fluss) Er bietet uns eine ruhige und natürliche Umgebung. So ist er für uns ein idealer Ausgangspunkt für unsere Touren, dabei müssen wir aber immer über den „Col de Allos“ zurück. Barcelonnette, dass in 1135m Höhe liegt ist die Hauptstadt des Tals der Ubaye, trotzdem hat es sich den typischen, südfranzösischen Charakter eines Bergdorfes erhalten.

 

  1. Tourentag: Gorges de Daluis / Gorges du Cians

Von Barcelonnette das im Tal der Ubaye liegt, fahren wir zum „Col de la Cayolle“(2327m). Das einsame, schlanke Sträßchen windet sich am Rand einer malerischen Schlucht entlang und bringt uns in eine abgelegene Bergregionen. Die zahlreichen Kurven führen uns durch die grandiose „Bachelard – Schlucht“. In der Nähe der Quelle des Flusses „Bachelard“ öffnet sich das Tal „Val de Fours“. An verfallenen Häusern vorbei steigen wir in Kehren zum Pass hinauf und ein typisches Hochtal umgibt uns. Am Schild des „Col de la Cayolle“(2327m), gibt es das obligatorische Foto, dann genießen wir die zügige Abfahrt. Serpentinen bringen uns hinab nach „Saint – Martin – d` Entraunes“. Das Städtchen umgibt eine grüne Landschaft. In Guillaumes tauchen wir in die Schlucht „Gorges de Daluis“ ein. Der Fluss Var hat sich hier tief in die Schlucht gegraben. Die „Gorges de Daluis“ gehört wie die „Gorges du Cians“ wegen ihrer roten Färbung zu den schönsten Schluchtstrecken in den Seealpen. Die teilweise auf überhängenden Trassen verlaufende Straße bietet wunderschöne Ausblicke auf die beeindruckende, tiefe, steile Schlucht. Die Sonne taucht das Rot des Schiefers mit den grünen Büschen und Bäumchen in eine atemberaubende Schönheit. An den engsten Stellen der Schlucht wurden Tunnel in den Fels gehauen. Flussabwärts am anderen Ende der Schlucht, erhebt sich der wie eine Frauenbüste aussehender Fels = Wächterin der Schlucht =. In Sausses folgen wir dem Schild zum „Col du Fa /Col du Fam „(1500 m). Die Pass-Straße ist schmal und bis auf 700 m vor der Passhöhe asphaltiert. Es geht weit gehend durch Wald. Von weitem erhebt sich der Berg „Le Grand Cover“(2693 m). Dann fahren wir die Sackgasse zurück um über den „Col de Felines (930m) zu fahren. Die D 911 verbindet Entrevaux im Norden im „Var – Tal“ mit  La Serre im oberen „Vallon du Castellet“ im Süden. Es ist ein leichter Pass und die Landschaft erinnert einen etwas an den Schwarzwald. Weiter führt uns unsere Tour über den „Col de Trebuchet“ (1143 m). Die schmale D10 ist durchgehend befestigt und  kaum befahren. Die Westrampe weist 11 Kehren auf  und auch die Ostrampe ist sehr kurvenreich. Herrliche Panoramablicke bietet sich uns und die nächsten Kilometer verlaufen praktisch ohne Verkehr immer leicht bergab. So sausen wir weite durch die dicht bewaldete Landschaft mit Blick auf das „Var – Tal“.  Dabei überqueren wir den „Col de St. Raphael“(876 m bei 5,8% Steigung) und erreichen die Gemeinde „Puget – Theniers“, die schon in der Region „Provence Alpes – Cote d`Azur“ liegt. Die nun folgenden Streckenabschnitten durch die Schlucht des „Gorges du Ciaus“ (der Fluss Ciaus ist ein Nebenfluss derVar.) sind einfach überwältigend. Den Weg von Fluss und Straße begrenzen an vielen Stellen steile Felswände aus rötlichem Schiefer. Am Unterlauf dagegen durchfließt das wilde Wasser hellen Kalkstein. Die Straße windet sich entlang der zerklüfteten Felswände und im weiteren Verlauf sind mehrere Tunnel zu durchfahren. Dann sausen wir über den „Col de Sainte Anne“ (1551m D28), der zwischen dem „Col de Valberg“ (1673m) und dem Ort Beuil liegt. Die Straße zum „Col de Valberg“ (1673m) steigt stetig an und zeigt uns das Tal aus verschiedenen Blickwinkeln. Die waldbestandenen Nordhänge bilden einen schönen Kontrast zu den Süd hängen mit den Weinbergen und Obsthainen. Er ist ein Hochgebirgspass im „Nationalpark Mercantour“. In „St. – Martin – d`Entraunes  folgen wir unsere Tour zum „Col des Champs“ (2191 m ,14% Steigung). Er verbindet den Ort „St. – Martin – d`Entraunes“ im Tal des Var mit dem Ort „Colmars“ im Tal des Verdon.(Fluss)  Die schmale, kurvenreiche und auch landschaftlich schöne Straße beeindruckt uns sehr. (Berg Le Grand Coyer 2693 m). Einige Abschnitte der Strecke sind vorwiegend nur einspurig, mit Ausweichungen ausgelegt. Etliche, teilweise enge Kehren führen uns durch Tannenwald um dann in die vegetationsarme Passregion einzutauchen.  Oben sind einige betonierte Wasserablaufrinnen zu beachten. Beeindruckend sind aber die gefächerten, grauen Felsabstürze. In 1250 m Höhe, am Ufer des wilden Verdon liegt die mittelalterliche Stadt „Colmars.“ Die Stadt wird von einer Festungsmauer umgeben. Außerhalb der Festungsmauern wachen zwei Trutzburgen aus dem 17. Jahr. die Stadt. (Fort de France, Fort von Savoyen). Dann geht es hinauf zum „Col  d`Allos“ (2240m), dessen Straße windet sich wie eine Murmelbahn am Berg hinauf. Die Schräglagen bringen uns mächtig in Schwung.Kehre um Kehre schrauben wir uns nach oben. Der Sattel ist in 2240 m Höhe erreicht, aber der Ausblick hält sich in Grenzen. In flotten Wechselkurven geht es die Straße hinab und nach etlichen Kurven schauen wir hinab in die „Bachelard – Schlucht“. Dann kommen wir nach Barcelonnette zurück und eine eindrucksvolle, gespickt mit Höhepunkte gefahrene Tour geht zu Ende.

  1. Tourentag: Col de Restefond / La Bonette ,Cime de la Bonette (2802 m), Strasse von Pierlas

Unsere heutige Tour bringt uns von Barcelonnette über hohe Berge, enge Täler und erlebenswert einsame Dörfer, sie bilden ein ganzes Potpourri von Eindrücken. Wir steuern als erstes den „Col de Restefond „ (2678 m, 12% Steigung) und den „Col de la Bonette (2802 m, 17% Steigung) an. Der Fluss Ubaye begleitet uns dabei und so atmen wir den Duft der Kiefernwälder und der vom Tau noch feuchten Wiesen ein. Im Ort „Jausiers“ verlassen wir das „Ubay-Tal, dort nehmen wir die Pass-Straße zum „Restefond/Bonette“ unter die Räder. Die Fahrbahn ist schmal und die Auffahrt wechselt sich mit den steilen Anstiegen ab. Lang gezogenen Kurven und Spitzkehren lassen das Bikerherz höher schlagen . Es geht durch dichte Nadelwälder und mal über freie Felshochflächen. Spärlicher wird der Bewuchs und dann umgibt uns nur noch kahler Fels. In Schlangenlinien windet sich die Straße durch die Anhöhe zum Restfond (2678 m), vorbei an Resten  von Kasernen .(erbaut in den 30er Jahren) Dann folgen wir der Strecke hinauf zum „Col de la Bonette“ (2802 m) = Das Dach der Alpen = haben wir somit erreicht. Sodann biegen wir rechts ab zum „Cime de la Bonette“. Die lange Runde um den Bergkegel ist durch seine schmale Fahrbahn, ohne Seitensicherung und tiefen Abgründe schon eine Herausforderung. Den Aufstieg zur Gedenktafel ist mit der Motorradkleidung relativ mühsam, denn der schmale Weg ist mit groben Steinen und Geröll gespickt. Oben angekommen habe ich eine super Aussicht auf die höchsten Berge der Alpen. Bei der Abfahrt lassen wir die BMW ordentlich laufen. Kurven, Kehren und Serpentinen ohne Ende. (Col de Raspailon)  Auf unserem weiteren Weg folgt uns der Fluss „Tinee“ ,der ein schönes, mit Kastanien und Lärchen bestandenes Tal gegraben hat, wobei sich enge Schluchten mit weiten Talmulden abwechseln. Malerisch auf Bergterrassen liegen die wunderschönen Bergdörfer. So folgen wir kurvenreich der Straße Richtung „St. Sauveur- sur-Tinee. Der Ort am Zusammenfluss von „Tinee“ und“Vionene“ besteht aus einem Geflecht verwinkelter Sträßchen und dicht gedrängten Wohnhäusern. So sausen wir zum „Col de la Couillole“(1678 m).Diese Fahrt bietet uns schöne Ausblicke auf die Täler der „Vionene und der Tinee“. Die kontrastreichen Farben der Felsen unterstreichen die Schönheit der wilden Landschaft. Schnittige Kurven bringen uns hinunter nach Beuil, dort tauchen wir ein in die „Gorges du Ciaus“. Ein wahres Feuerwerk an roten Felsen umgibt uns und man ist baff von der Schönheit der Natur. Dann biegen wir auf die kleine Straße nach „Pierlas“ ab. Ein tolles Sträßchen mit abenteuerlichen Kehren erwartet uns. Über den „Col de la Sinne“ (1438 m) geht es auf schmalsten Weg zum Dorf „Pierlas“. Die Trasse ist wohl gigantisch in die Berge getrieben und laut Michelin Karte als gefährlich eingestuft. Die Straße verläuft auf der linken Talseite und so blicken wir zeitweise beängstigend in den Talgrund,vor allem unter der recht knapp gehaltenen Straßenbefestigung. Beeindruckt sind wir von der Gebirgsschichtung, die wie Blätterteig übereinander liegt und längs der Straße zu sehen ist. Auf halber Strecke nach „Pierlas“ wird mittels traumhafter  Kehren eine Felswand überwunden. Vorher mussten wir noch einen Abgrund mittels einer extrem schmalen Brücke überqueren. Dann erreichen wir das Dorf „Pierlas“, das wie ein Adlerhorst auf einem Berg liegt und ganz verschachtelt angelegt ist. Dann geht es auf den Rückweg Richtung „Villars – sur – Var“. Olivenhaine und Rebhänge umgeben Villars- sur – Var, dass im Mittelalter unter den“ Grimaldis“ eine bedeutende Stellung innehatte, woran noch die Reste der Stadtmauer (Porte St. – Antoine) erinnern. Weiter geht es auf die N202. Sie hält eine Menge Kurven für uns bereit, so dass die Fahrt am Ufer des Var entlang nicht eintönig wird. In“Entrevaux“ beeindrucken uns die dicht gedrängten Häuser, die von einer Befestigungsmauer umgeben sind, deren Graben die Flussläufe des Var bilden. Über eine Zugbrücke, die von zwei Rundtürmen flankierten „Porte Royale“, gelangt man in die Stadt. In „Annot“ kommen wir auf die recht schmale Straße D908, die uns über den „Col de la Colle Saint – Michel“ (1431 m) bringt. Der Col ist ca.18,2 km lang, bei einer 4,2% Steigung mit mehreren Kehren. So erreichen wir „Colmars und fahren über den „Col de Allos“ (2240 m) auf einsamen Pfaden zurück nach Barcelonnette.

  1. Tourentag: Lac–de-Serre Poncon

Von Barcelonnette aus nehmen wir die D 900 Richtung Le Lauzet- Ubaye entlang des gleichnamigen Flusses. Am See „Lac- de- Serre Poncon verläuft eine malerische Straße. Auf der kurvenreichen Strecke ergeben sich uns immer wieder romantische Aussichten auf versteckte Buchten, das tiefblaue Wasser mit den Bergen im Hintergrund. Dann fahren wir zur D7 um über den „Col de Pontis“ (1301 m) zur Stadt „Pontis“ zu fahren. Der Straßenverlauf ist kurvenreich und schmal, aber durchgehend befestigt. So erreichen wir das Dorf „Pontis“. Die einstige Dorfschule ist heute ein Museum, das über das Leben von Schülern und Lehrern im 19. Jahr. informiert. In „Savines- le-Lac“ kaufen wir ein paar Kleinigkeiten ein. Das ursprüngliche Dorf verschwand unter den Wassermassen des Sees und wurde zu Füßen eines modernen Kirchturms neu aufgebaut. So sausen wir weiter umgeben von den „Cottischen Alpen“ Richtung „Le Villad“ und weiter nach „Rosoul“(D186).

Risoul : mit gallischen Wurzeln.

Vor mehr als 3000 Jahren ließen sich hier schon die ersten Siedler die aus Gallien kamen nieder. Auf der kurvenreichen Straße haben wir großartige Ausblicke auf die Umgebung. So fahren wir durch den „Foret Blanche“, mit seinen üppigen Lärchenwäldern hinauf zum Skigebiet, das im Sommer wie eine Geisterstadt aussieht. Das Panorama von hier oben erstreckt sich im Norden bis zum „Vanoise- Massiv“, im Süden bis zum „Mont Ventoux“ und im Südwesten bis zum „Lac-de-Serre Poncon. Dann verlassen wir die Sackgasse und folgen der D902 zur Stadt „Vars“. Von der Ortschaft bis zum Pass verläuft die Strecke unterhalb nackter Berghänge, auf denen Skilifte installiert sind, die von“Ste.- Marie“ zum Refuge Napoleon führen. Dieser Pass „Col de Vars“ (2109 m) liegt in der Gebirgskette „Chaine de Parpaillon“ und verbindet die Täler der Durance im Norden und der Ubaye im Süden miteinander. Die Straße ist abwechslungsreich  und  beschert uns eine breite Palette von Kurven und Kehren. Inmitten der einsamen Landschaft aus Wiesen und Geröll erinnert ein Mahnmal an die Instandsetzung der Straße durch die Gebirgstruppen. Auf dem Abhang zum „Ubaye- Tal“ hin werden die Wiesen karger. Im Osten erkennt man den Berg „Brec de Chambeyron“ (3390 m). Wie ein abgerolltes Garn breitet sich die Straße vor uns in der Tiefe aus. Wechselkurve die hin und wieder durch eine Serpentinenkombination aufgelockert werden, rollen wir gemächlich ins Tal, hinein nach „Saint-Paul-sur-Ubaye“. An einer Reihe kleiner Weiler vorbei setzen wir unsere Tour fort nach“Jausiers“. Jausiers ist ein sehr schönes Bergdorf vor den Toren des“Nationalparks Mercantor“. Die Brüder Arnaud lösten im19. Jahr. eine Auswanderungswelle nach Mexiko aus. Viele Bauten zeugen vom Erfolg der Auswanderer. (Villa Morelia,Villa Manon) Hinter Jausiers geht es abwechselnd durch bewaldete Talmulden und enge Schluchten. Um die strategische Position der schmalen Passagen „Pres de Gregoire und Pas de la Reyssole“ verteidigen zu können, wurde das „Fort de Tournoux“ errichtet. (1843- 1865) Hohe Berge, enge Täler und erlebenswert einsame Weiler mit ihren typischen Steinplattendächern, sowie die weit gehend unberührte Natur hat uns heute begeistert. So geht es zügig zurück zum Campingplatz.

 

  1. Tourentag: Colle della Lombarda (2351 m)

Von „Jausiers“ aus geht es durchs „Val de Oronaye“ und so passieren wir“Argentera“. Am Ortsausgang geht unser Blick nach oben: gemauerte Kehren. Aha der nächste Pass. Er heißt:“Colle della Maddalena“, in Frankreich heißt er“Col de Larche“ (1997 m). Er verbindet Jausiers in Frankreich mit Vinadio im italienischen „Valle Stura“. Dieser Übergang zum „Sturatal“ bringt uns einige Dutzend Serpentinen und alle Kehren sind gut einsehbar. Durch ein grasgrünes Hochtal geht es zur Grenze. Ein Restaurant lädt zum Cappuccino ein. Ein paar Meter weiter liegt der See von der Maddalena sowie ein Denkmal, das an den Solosieg von „Fausto Coppi“ während des Giro 1950 erinnert. Mit geschmeidigen Kurven geht es den „Col de Larche (1991 m) hinunter, immer wieder blicken wir auf das „Valle Stura“. Hinter „Pietraporzio“ und „Ruviera“ (dabei begleitet uns der Fluss Stura di Demonte) tauchen wir in die abwechslungsvolle Landschaft des „Colle della Lombarda (2351 m) ein. Dabei geht es durchs „Vallone di S. Anna“ mit einer grandiosen, verwilderten Steinlandschaft. Der Lombarde ist ein 44 km (13%) langer Grenzpass der Seealpen. Hier befindet sich auch Italiens höchst gelegene Wallfahrtskirche „Santuario Sant`Anna“. Auf der Scheitelhöhe des Passes sehen wir auch alte Bunkeranlagen. Moose und Flechten in den verschiedensten Grüntönen überziehen das Geröll der Hochgebirgslandschaft. Die Straße ist recht kehrenreich und auf jeder Seite zählt man ca. 36 Serpentinen. Wir nehmen unsere Tour wieder auf und es geht Richtung “Isola 2000.“ Die Straße ist so schmal, dass gerade noch ein Auto und ein Motorrad aneinander vorbeikommen. So erreichen wir die Retortenstadt „Isola 2000“ (erbaut 1972). Im Sommer gleicht sie einer Geisterstadt, obwohl hier und da Baulärm zu hören und Bauarbeiter zu sehen sind. Es wird also weitergebaut für die nächste Skisaison, dann wird hier die Hölle los sein. Wir sausen sodann die breite Pass-Straße bei feinstem Asphalt (Dank sei Isola 2000) mit langen Kurven, engen Kehren und spitzen Serpentinen, hinunter zur Stadt Isola. Die D2205 folgt weiterhin dem Lauf der „Tinee“ und bringt uns über „St.-Etienne-de-Tinee“ (1144 m), das malerisch am Ufer des Flusses liegt, weiter. Die Abhänge beiderseits der Tinee sind von Gebirgsbächen durchzogen und das Tal weitet sich. Unser nächstes Ziel ist die Auffahrt zum „Col de la Bonette“ (2715 m). Dann geht es in Serpentinen, Kurven und Kehren ohne Ende durch die einmalige Landschaft, bis zum Sattel des Bonette, vorbei an den ehemaligen Kasernen des „Camp des Fourches“ (Erbaut 1912 für eine Einheit französischer Gebirgsjäger). Es ist eine Landschaft wie auf dem Mond, der karge Gipfel des “Col de la Bonette „ (2715 m). Wir verlassen die karge Felsenlandschaft und in Schlangenlinien, die man gut von oben ausmachen kann, brausen wir an den Ruinen einer Kaserne, den “Restefond“ (2569 m) Richtung Jausiers hinunter. So tauchen wir ein ins „Ubaye- Tal“, entlang des Flusses „Ubaye“, durch dichte Nadelwälder und freien Felshochflächen, wo nur kümmerliche Büsche wachsen. So geht es zügig zum Campingplatz zurück.

 

  1. Tourentag: Gorges du Loup (411Km)

Heute kurven wir hinunter in den Süden, zur „Gorges du Loup“. Unser erstes Ziel heißt „Col de Allos“ (2240m) und ist eine reizvolle Alternative, um in den Süden der französischen Alpen zu kommen. Schon die Anfahrt runter zum Tal des „Verdon“ ist genial. Bis nach „Colmars“ folgt die Straße auf einem Damm dem Lauf des Flusses. Colmars, der Ort mit den zwei Festungen rauscht an uns vorbei. So wollen wir über den „Col des Robines“ ( 988 m). Er ist kein spektakulärer Pass, über den die N202 zwischen „Moriez und Saint- Andre-les Alpes führt. Auf halber Höhe genießen wir einen super Ausblick auf den“Lac de Castilion“. Wir biegen auf der recht stark befahrenen N85 ab und überqueren dabei den „Col des Lesques“ (  1148 m), die auf diesem Abschnitt sehr kehrenreich ist. Es ist eine gut ausgebaute Straße und gehört zur „Route Napoleon“. Wenige Kilometer weiter passieren wir die“Clue de Taulanne“. Auf dem Pass mit 15 stark ausgeprägten Kehren bietet sich für uns ein schöner Anblick auf die Stadt“Castellane“.

Die „Clue de Taulanne“:

Die in den nackten Felsen gehauene Straße ist kaum befahren und steigt stetig an, bis sie uns durch ein Loch im Fels führt. Schroffe Felswände mit vertikalen Schichtungen charakterisieren die „Clue de Taulanne“. Da hat das Wasser der „Asse“ ordentlich in Jahrhunderten an der Clue gearbeitet. Wir kurven weiter durch die „Region de Digne“. Die landschaftlich sehr schöne Strecke die „Castellane“ mit der Staumauer und dem Ostufer des „Lac de Castillon“ verbindet, befahren wir  bis zum „Col de Cheiron“ (887m). Die Straße führt an der Felswand entlang, oberhalb des Sees, mit herrlichen Ausblicken. In der dünn besiedelten „Haute- Provence“, zwischen dem „Lac de Castillon“ und dem Dorf „Solheilas“, liegt der völlig unbedeutende „Col de St. Barnabe“ (1365 m). Sodann geht es schnurstracks hinauf durch die „Clue de Saint- Auban“. Der „Esteron“, ein Nebenfluss der „Var“, zieht sich durch die beeindruckende Schlucht. Die „Clue de Saint- Auban“ hat senkrecht aufragenden Felswände, die an vielen Stellen zu breiten Grotten ausgehöhlt sind. Große Felsblöcke liegen verstreut im Flussbett. Nur ein paar Meter weiter bekommt man den tiefsten Blick in die Schlucht, und schon in Sichtweite befindet sich ein kurzer Tunnel. Nach der Durchfahrt läuft die Schlucht langsam aus. Schöner kann Mutter Natur kaum noch modellieren. Schnell ein paar Fotos gemacht, dann zweigt ein weiteres Sträßchen ab zum „Col des Lattes“ (1174 m). So sausen wir weiter auf der schmalen, ruhigen D5, die uns über den „Col de Bleine“ (1439 m) führt. Dabei überquert der Pass die „Montagne de Thorec“. Teilweise im Wald gelegen wechselt sich die Straße mit den Aussichten auf die grandiose Landschaft ab. So können wir einige Blicke auf das „Esterontal“ und die gegenüberliegenden „Montagne de Charamel“ erhaschen. Es ist ein landwirtschaftlich genutztes Tal. Die wenigen Kehren bringen uns hinauf zum Scheitelpunkt. Oben auf der Hochfläche geht die Abfahrt zügig mit vielen Graden zwischen den Serpentinen hinunter zur nächsten Route, dem winzigen Sträßchen durch die“ Gorges du Loup“. In „Pont du- Loup“ biegen wir auf die kleine D6 ab, die gleich ansteigt, und der Abgrund neben der Straße, durch den der Fluss „Luop“ fließt, immer tiefer wird. Die Hänge werden felsiger und so befinden wir uns mitten in der „Gorges du Loup“. Es geht weiter durch einen unbeleuchteten Tunnel, der dann von ein paar Felsdurchbrüche abgelöst wird. Im oberen Teil der Schlucht kommen wir an einen zweistufigen Wasserfall vorbei und befinden uns nun im „Vallee du Loup“. Es geht durch lichte Kiefernwälder und Macchia. Auf der D2 kommen wir nach „Greolieres“. Das malerische Dorf „Greolieres“ liegt am Fuße der „Montagne du Chairon“ (1770 m). Am Ortsende biegen wir auf die D79 ab, dabei sausen wir durch die „Clue de Greolieres“, die uns weiter über den „ Pas de Tours Vents „(1052 m) bringt. Die D5 überquert den Fluss „Loup“, der hier nur ein kleiner von Büschen überwucherter Bach ist. Unsere Tour verläuft zur rechten Seite des „Louptales“ weiter bergauf. Auf der gegenüberliegenden Talseite können wir die Straße ausmachen, auf der wir kurz vorher gefahren sind. Oben am Hang ist mit 1118 m der höchste Punkt erreicht und so genießen wir den Blick auf die provencialische Landschaft. Über Serpentinen erreichen wir „Saint Vallier“ und kommen dort zurück auf die N85, die „Route Napoleon“. (Der verbannte Kaiser wollte den König und das Volk in den Städten und Dörfern überrumpeln, ein Gewaltmarsch.) Nun geht es zurück Richtung „Gourdon“, das Dorf liegt spektakulär wie ein Adlerhorst auf einem Felsen. Es ist eines der schönsten Dörfer in Frankreich. Wir nehmen dieselbe Strecke zurück zum „Col de Bleine“ (1439 m) und, „Col de Castellaras“ (1248 m) unter die Räder.  Zwischen dem „Col de la Sine“ (1080 m) und dem „Thorenc- Tal führt diese gut ausgebaute D5 über den Kniepass des „Col  de Castellaras“ (1248 m). Der Scheitel bietet uns eine sehr schöne Aussichten  ins  südliche Tal und zum  gegenüberliegenden „Col de la Sine „ (1080m). Nach diesem Pass geht es weiter über den „Col du Ferrier“ (1039 m) und dem Col de la Faye“ (984 m) weiter. Die breit ausgebaute N85 über den „Pas de la Faye“ verbindet „Saint-Vallier-de-Thiey mit Escragnolles. So fahren wir weiter über den Klassiker in den französischen Alpen ,der „Route Napoleon“. Über den „Col de Valferriere“ (1169 m), und den “Col de Luens“ (1054m), kommen wir zurück zur Stadt „Castellane. Unsere weitere Tour  führt uns wieder zurück über den „Col de Cheiron“ (887 m). Es ist eine landschaftlich schöne Strecke und so begleitet uns wieder der  „Lac de Castellon“. Entlang des „Verdon –Flusses“ fahren wir vorbei an den Städten „Thorame-Haute-Gore,Villars,Colmars“ zum „Col de Allos.“

Anmerkung: französische Land – und Passstraßen fressen ordentlich Gummi und unser Hinterreifen ist abgenudelt. Sodaß wir unsere Zelte hier abbrechen und die Heimreise antreten.