Schwarzwald 2021

Urlaub Schwarzwald 2021:

Durch die Corona bedingte Pandemie, bleiben wir in heimischen Gefilden.

Wo geht es hin = in den Nordschwarzwald!

Älter als die Alpen oder : der ungekrönte König unter den Mittelgebirgen.

Dieses Gebirge, das sich vom Oberrheinknie ( circa 150 Kilometer) bis Pforzheim erstreckt, besitzt eine magische Ausstrahlung. Nirgendwo sonst gibt es einen so harmonischen Dreiklang von Wald, Wiese und Wasser. Es ist eine Landschaft, die eben deshalb fasziniert, weil sie unverändert karg und herb ist, zugleich voller Lieblichkeit und Sanftheit in ihren weit ausladenden Schwingungen. Hier im Nordschwarzwald sind die Täler schärfer eingekerbt und die Wälder, meist Tannen und Fichten, haben sich nahezu nirgendwo von den Hängen vertreiben lassen. Der höchste Berg hier im Nordschwarzwald ist der weithin beherrschende Gipfel des 1150 Meter hohe “Hornisgrinde „. Die Römer nannten das dichte Waldgebiet „Silva Negra“. Unser Campingplatz liegt im oberen Tal des Städtchens Altensteig.

Schwarzwald Camping Altensteig:

1. Fahrradtour Altensteig:

Die Portalgemeinde des Naturparks Schwarzwald /Nord liegt an der Westroute der “Deutschen Fachwerkstraße“. Das ist die Stadt Altensteig. Sie hat eine Vielzahl an bauhistorischen Sehenswürdigkeiten, wie z.B. das  Altensteiger Schloss, sowie die Wirtschaft „Bäck Schwarz“ aus dem 1459 Jahr.

Das Städtchen Altensteig besitzt eine richtige Postkartenansicht und ist eine der schönsten Städte des Nordschwarzwald. Wir stellen die Räder ab in der Altstadt, die steil ansteigt und bummeln durch die Gassen.“Stäffelesstad „ nannte man einst das am Hang angesiedelte Örtchen, durch dessen Häuser einst sogar Treppen führten. Das „Alte Schloss“ über der Altstadt stammt aus dem 13. Jahrhundert und ist von Wehrmauern und Türmen „Himmel und Hölle“umgeben. Das Schloss wurde als Wehranlage gebaut und ist die einzige  unzerstörte Burg im Schwarzwald. Hier residierten die Vögte der Pfalzgrafen von Thüringen und eine Nebenlinie der Hohenberger. Ende des 14. Jahrhunderts wurde die Burg an die Marktgrafen von Baden verkauft. Die Türme dienten früher als Gefängnis. Der westliche Turm (Himmel) hatte vergitterte Fenster, die einen Blick nach draußen zuließen. Der östliche Turm (Hölle) bestand hingegen aus einem 15 m tiefen Verlies.

2. Fahrradtour : Altensteig nach Nagold

Bei dieser Tour geht es durch viele schmucke Dörfer. Von dem Fachwerksdörfchen Altensteig radeln wir zum Bade -, Surf – und Segel- Eldorado Nagoldtalsperre. Die Nagold entspringt im Schwarzwald im Ort Urnagold bei Besenfeld. Tal abwärts über den Stausee „Erzgrube“ fließt sie durch den Ort Altensteig  zur Stadt Nagold.

Altensteig: Am Ende der oberen Talstraße fahren wir auf die B28. Die Fahrt führt uns durch  die Innenstadt von Altensteig , Richtung Nagold bis zum Kreisverkehr. Hier kommen wir auf den ausgebauten Radweg, immer links an der Nagold (Fluss) entlang. Der Nagoldradweg bringt uns durch das Dorf  Ebhausen und weiter nach Rohrdorf. Von weiten können wir auf dem Schlossberg das Nagolder Wahrzeichen ausmachen, die Burgruine“Hohennagold“, die einst eine mächtige Trutzburg war. Sie wurde um 1100 von den Grafen von Nagold errichtet und 1645/1646, im Zuge des Dreißigjährigen Krieges zerstört. Am Rande des Oberen Gäus in der Talweitung des Flusses Nagold gelegen, liegt die Stadt Nagold. Schon in der Jungsteinzeit siedelten hier Menschen,(Keltengrab) die Römer bauten hier einen großen Gutshof. Sowie die Alemannen und Franken hinterließen hier ihre Spuren. In Nagold angekommen führt uns der Radweg durch den Stadtpark „Kleb“ und weiter in den Stadtkern zum „Longwy – Platz“. Wir laufen durch die historische Altstadt (2500 Jahre Stadtgeschichte) vorbei an der Stadtmauer, den herrlichen Gebäuden, Handwerkshäusern, Kirchen, Brunnen und an dem alten Turm, der das Wahrzeichen der Stadt ist. Das Rathaus steht seit dem 15. Jahrhundert. Unter den Arkaden wurden früher die Märkte abgehalten. Das Steinhaus war im 13. Jahrhundert Sitz einer Ritterfamilie. Es ist das älteste noch erhaltene Gebäude der Stadt. Im Gasthof Sonne speiste schon Napoleon mit König Friedrich. Nun radeln wir nach einer Kaffeepause zum „Keltischen Fürstengrabhügel“. Durch eine geophysikalische Untersuchung wurde eine zentrale Grabkammer aus frühkeltischer Zeit lokalisiert. Weitere keltische Siedlungen und Gräber im Stadtbereich von Nagold belegen, ein enges Netz vorgeschichtlicher Besiedlung. Dann radeln wir auf die rechte Nagoldseite, meist geht es unmittelbar am Fluss entlang bis zum Ortsende, wo der Radweg die Nagold überquert. Durch Wiesen und Wald geht es weiter. So fahren wir über die Nonnenwaldbrücke zurück auf die B28. Die Route bringt uns auf dem so genannten „Eselsweg“ zurück nach Altensteig. Der „Eselsweg“ war eine alte historische Handelsstraße und wurde wahrscheinlich schon seit der Kelten- Römerzeit benutzt. Seinen Namen hat sie im späten Mittelalter von den Eselskarawanen erhalten, die Salz und anderer Produkte auf dem Weg transportierten. Dann erreichen wir das Schild „Monhardter Wasserstube“. Sie ist einen Abstecher wert. Zwischen Altensteig und Ebhausen taucht man ein in die vergangene Flößerei. Bereits aus dem Jahre 1342 gibt es die ersten urkundlichen Belege über die Flößerei auf der Nagold. Die Flößerei  zählt zu den ältesten Gewerben im Schwarzwald. Das Wasser, nachdem es auf ca. 1.40 m aufgestaut war, wurde wieder zu 2/3 durch die Floßgasse abgelassen, bevor die Flößer mit dem Floß losgefahren sind. Der richtige Zeitpunkt loszufahren war enorm wichtig, da das Floß auf der Flutwelle im Fluss etwas schneller schwimmt als das Wasser fließt. Damit die Flutwelle mit dem Floß nicht eingeholt wurde, fuhren die Flößer etwas später los. Wenn sie dann doch zu schnell wurden, musste das Floß vom “Joggele“ wie der Bremser genannt wurde , auf Zuruf immer wieder abgebremst werden. So hielt man das Floß auf der Flutwelle und fuhr von Floßstube zu Floßstube. Das Holz wurde über kleine Flüsse wie die Nagold oder Kinzig zu größeren Flüssen geflößt. So gelangten die Stämme teilweise bis zum Rhein. Das Holz wurde zum Hausbau und auch zum Schiffsbau verwendet. Viele Städte an den Küsten wie z.B. Amsterdam stehen auf Pfählen aus dem Schwarzwald . Dann geht es zügig zurück zum Campingplatz.

1. Motorradtour BMW R 1250 RT

Von Altensteig aus fahren wir die L 362 und gelangen so an die Nagoldtalsperre, einen der größten Wasserspeicher Baden-Württembergs. Sie liegt im oberen Nagoldtal. Wir passieren die Talsperre in ihrer gesamten Länge und  biegen ab Richtung Hochdorf. Hier nehmen wir die Schwarzwald- Bäderstraße unter die Räder. Es ist eine entspannte Runde, führt uns durch idyllische Landschaften und reizende Fachwerkstädtchen. Wir steuern Freudenstadt an. Ein wenig Theorie: Die Straße führt 60 km von Freudenstadt nach Baden-Baden über verschiedene Höhenausläufer von 600-1000 Höhenmeter und wurde bereits 1930 als Touristenstraße eröffnet und eingeweiht. Sie soll eine der ältesten Touristenstraßen in Deutschland sein. Die Wiesen sind irgendwie deutlich kräftiger im Grün als bei uns. Der Wald mit seinem dunklen Grünen im Tannenkleid wirkt dagegen umso erhabener und strahlt eine gewisse Ruhe aus. So rollen wir gemütlichen in Freudenstadt hinein.

Im Jahre 1599 erfolgte durch Herzog Friedrich I. von Württemberg   die Gründung, mitten im Wald =, um für die Bergleute im nahen Christophtal Wohnung zu schaffen und um Glaubensflüchtlinge aus Kärnten, Krain und der Steiermark aufzunehmen. Wir fahren zum weiten, viereckigen Marktplatz mit seinen Arkaden. Großzügig wirkt die Hauptstraße mit ihren öffentlichen Gebäuden, wie das Rathaus, das Stadthaus und das Kurhaus am Promenadenplatz mit Kurgarten. An der Südwestecke des Marktplatzes steht die evangelische Stadtkirche (1601-1608). Von hier aus fahren wir weiter Richtung Schömberg durch den Rötenberger Wald und bekommen gleich einige Kurven serviert. So  kurven  wir entlang des Rötenbach. Weiter fahren wir entlang der Kinzig (Fluss) über Schenkenzell  vorbei an der Ruine Schenkenburg. In Schiltach legen wir eine Pause ein. Sie liegt im oberen Kinzigtal und ist die Stadt des Fachwerks, der Flößer und Gerber. Ich schaue mir das „Schüttesäge- Museum“ an. Am Markt befindet sich auch das Apothekenmuseum, dieses wurde bereits 1837 gegründet. Schon beim übertreten der Türschwelle taucht man ab in eine längst vergangene Zeit. Dann geht unsere Tour weiter. Durchs Kinzigtal biegen wir ab Richtung Bad Rippoldsau ins wildromantische Wolftal. Durch Täler und abgeschiedene Wälder bei der zum Teil gut ausgebauten Straße, kann man in Ruhe die Natur genießen. (Bad Rippolsau ist das höchstgelegene Mineral- und Moorheilbad ). Dann geht es zügig zur Schwarzwaldhochstraße. Hier bietet sich uns auf der gesamten Strecke herrliche, weite Ausblicke in die malerischen Schwarzwaldtäler vom Rheintal bis ins Elsass. Zahlreiche Haltepunkte laden zum Wandern ein z.B. zum Mummelsee, der Lotharpfad und der  Wildnispfad an der Bühlerhöhe. Die Schwarzwaldhochstraße ist eine anspruchsvolle, reizvolle Kurvenstrecke, mit einer engen Straßenführung, die sich in die Berge hinaufwindet und am Gipfel mit einem schönen Ausblick über den Schwarzwald aufwartet. Bei dem herrlichen Sonnenschein den wir heute haben. Die Tour bringt uns weiter Richtung  Sasbachwalden. Schmal, steil, wellig um mit Kurven gespickt, zirkelt sich das Sträßchen den Berg hinab. Das Blumen- und Weindorf Sasbachwalden liegt am Westhang des Schwarzwaldes und wurde vor Jahren zum schönsten Dorf Deutschlands gewählt. Fachwerkhäuser und die Wallfahrtskirche prägen das Dorf. Oberhalb des reizenden Örtchens inmitten von hunderten Kirschbäumen finden wir eine Pausenbank mit Blick auf das Rheintal. Wir fahren weiter und es geht zurück auf die Schwarzwaldhochstraße, vorbei am Mehllkopf (1008m ) fahren wir am Hundsbach entlang. Unter uns surrt der  Asphalt , neben uns gluckert  der Bach, nur selten stört ein einzelnes Haus oder Gehöft die Ruhe und Einsamkeit. In Schönmünzach geht es durch das herrliche  Murg-Tal. Das Tal ist teilweise breit und weit, hat aber auch recht wilde Abschnitte. Über Seewald geht es zügig zurück nach Altensteig.

2. Motorradtour : Altensteig – Tübingen

Bei bestem Wetter fahren wir vom Campingplatz zu Erzgrube/Nagoldtalsperre. Einige Surfer ziehen ihre Bahnen auf dem Wasser. Wir fahren nach Baiersbronn. Ab Obertal tauchen wir in die 8 km lange Bergstrecke hinauf zur Höhenstrasse mit ihren abwechslungsreichen Kurven. Der Abstieg nach Sasbachwalden ist schon von der anspruchsvolleren Sorte. In Ottenhöfen folgen wir Kehren um Kehren und kommen so über  Allerheiligen, dass  im Lierbachtal liegt, nach Oppenau, dort geht es hinauf zum Kniebis. Schräglagenwechsel am laufendem Band bringt uns hinunter nach Bad Peterstal. In Oberharmersbach fahren wir durch eine 14 km lange schmale Waldstraße bis nach Oberwolfach. Der Verkehr hält sich in Grenzen, oft sind wir alleine unterwegs, nur hier und da überholen wir Fahrradfahrer. Nur die vielen Blitzer vor den Dörfern sind nervig. Entlang des Flüsschens Wolfach fahren wir kurvenreich durch den Kasernenwald an Freudenstadt vorbei. Die Route führt uns über gut ausgebaute Straßen und ich kann in aller Ruhe die Natur genießen, wenn nicht die vielen Baustellen wären. Durch das kurvige Glatttal kommen wir vorbei am Wasserschloss „Glatt“. Das Schloss liegt im Tal des Flüsschen Glatt und ist eins der ältesten Renaissance- Schlösser Süddeutschlands. Vom 13. Jahrhundert bis 1671 Herrschaft derer von „Neuneck“. Heinrich von Neuneck war Vogt in der Stadt Sulz (1282 -1290). Weiter sausen wir durch das Neckartal am Fluss  Neckar entlang. Was gibt es Beruhigenderes als am plätschernden Wasser eines Flusses entlangzufahren. Die BMW fährt in sanften Kurven die  Uferstraße entlang, vorbei an bemoosten Böschungen und Flussauen. Über Mühlen kommen wir nach Horb am Neckar mit seiner historischen Altstadt. Der Neckar (Fluss) gräbt sich immer tiefer in die Landschaft hinein. Unsere Tour bringt uns nach Rottenburg, wo schon die Römer siedelten. Mittelalterliche Türme, gotische Kirchen und barocke Kapellen prägen die Stadt. Bis weit im 17. Jahrhundert war der Weinanbau rund um Rottenburg eine der wichtigsten Erwerbsquellen, später dann abgelöst durch das „grüne Gold“, den Hopfen. Mitten in dieser malerischen Landschaft umfliesst der Neckar (Fluss) Berge, schlängelt sich durch Wiesen und Felder. Bald erreichen wir die Universitätsstadt Tübingen. Nun geht es zu Fuß weiter, zum „Cotta- Haus“. Hier kotzte Goethe“. Das kleine Schild am Nebengebäude des „Cotta- Haus“ ist fast so berühmt wie das Haus selbst. Goethe gehörte neben Schiller zu den Starautoren des Verlegers Johann Friedrich von Cotta, der den Familienbetrieb 1787 in der Tübinger Münzgasse übernahm.(Verlagsbuchhandlung )(Goethe wohnte vom 07.-16 September 1797 im Cotta- Haus ). Hoch ragt die Stiftskirche Sankt Georg hinter den vergleichsweisen kleinen, schmalen Altstadthäusern auf, wie eine Beschützerin. Der Marktplatz mit dem Rathaus ist die gute Stube von Tübingen, geben doch die hohen Häuser rundrum (die meisten Häuser stammen aus dem 15. und 16. Jahrhundert) dem Platz eine wohnliche Atmosphäre. Der Renaissance- Brunnen mit Neptun und Dreizack wurde 1617 nach Bologneser Vorbild gebaut. Wir legen eine Pause ein und gehen nach „Ammerschlag“, die echte, ehrliche Tübinger Traditionskneipe. Endlich Ruhe, schlechter Telefonempfang und kein W-Lan. Die Kneipe ist was besonderes. Danach setzen wir unsere Tour fort. Wir folgen dem Schild nach Nagold. Der Asphalt ist breit und sehr gut ausgebaut und begleitet den Lauf des Flusses, dessen übersichtliche, runde Bögen astreine Schräglagen zulassen. Am nächsten Abzweig folgen wir dem Schild Bad Teinach und biegen gleich wieder nach Zavelstein ab. Eine flott zu fahrende, leicht kurvige Straße führt hinauf nach Zavelstein. Wir parken die BMW und laufen hinauf über die gepflasterten Gassen. 600 Jahre lang war Zavelstein die kleinste Stadt Württembergs. Der Ort thront  170 m über Bad Teinach wie ein Adlerhorst.

Burgruine Zavelstein:

Von dem 28 m hohen Burgturm genießt man eine wunderschöne Aussicht auf Zavelstein und in das Teinachtal. Im Jahre 1367 fand der württembergische Graf Eberhard II. Zuflucht in der 1200 erbauten Stauferburg Zavelstein, als er in Bad Wildbad weilte und überfallen wurde. Als Dank für den Schutz erhielt  Zavelstein die Stadtrechte. Die Burg sowie die kleine Stadt wurde 1692 von den Franzosen zerstört. Wir schauen uns noch die alte Schmiede an, danach fahren wir über Neuweiler zurück nach Altensteig.

3. Motorradtour: Altensteig-Calw

Vom Campingplatz aus geht es vorbei  an der Burgruine Nagold Richtung Nagold. Der Fluss vollführt saubere, runde Bögen, denen sich die Straße anschließt. Rotes Gestein beherrscht die Talflanken, links und rechts. Am nächsten Abzweig  folgen wir dem Schild Calw, dann der Ausschilderung  – Calw Stadtmitte – Marktplatz. So rollen wir gemächlich durch das verkehrsberuhigte Zentrum. Wir steigen ab und streifen zu Fuß  die malerischen, fachwerkgesäumten Gassen. Bereits im Mittelalter war Calw eine bedeutende Handelsstadt, vor allem für den Tuch- und Lederhandel. 1345 kam Calw an Württemberg und wurde im 16. Jahrhundert sogar Sommerresidenz der württembergischen Herzöge. Die Altstadt ist sehr sehenswert, der Marktplatz mit Nikolausbrücke, sowie dem ältesten Gebäude, dem Haus Schäberle. Das Geburtshaus von Hermann Hesse (1692) liegt direkt am Marktplatz. Am 02.07.1877 wurde der Schriftsteller, Dichter und später Literaturnobelpreisträger Hermann Hesse als Sohn von Missionaren in Calw geboren, wo er auch einen Teil seiner Kindheit verbringt. Das Museum ist leider geschlossen.  Hesses bedeutendsten Werke sind : „Siddharta, das Glasperlenspiel und der Steppenwolf.“ Ich laufe die Biergasse hinunter, hier waren einmal viele Brauereien ansässig. Entzückend sind die vielen bunten Fachwerkhäuser aus dem 17. Jahrhundert. Das prägmanteste Gebäude ist hier das Rathaus von Calw. Die Nikolausbrücke führt über den Fluss Nagold. Mitten auf der Brücke steht eine kleine Kapelle, diese wurde schon im 14. Jahrhundert erbaut für die Flößer. Der heilige Nikolaus ist Schutzpatron gegen hohes und stürmisches Wasser. In der Altstadt fällt mir ein Turm auf. Auf diesem Turm ist ein mittelalterliches Haus mit grünen Fensterläden gebaut. Der „Lange,“ wie der Turm genannt wird, ist der einzige erhaltene Turm der mittelalterlichen Stadtbefestigung. Der untere Teil des Turms diente als Gefängnis, oben lag die Wohnung des städtischen Hochwächters. Nach dem ausgiebigen Fotostopp geht unsere Tour  weiter Richtung Bad Liebenzell. Wir schlagen uns nach links in die Büsche, dabei fahren wir durch ein schattiges Waldstück. Es geht auf einer wenig befahrenen Straßen nach oben. Leuchtend gelbe Rapsfelder wechseln sich mit Grünflächen, Getreidefelder und mit kleinen Waldstücken ab. So kommen wir an der Burg Liebenzell vorbei. Sie ist auch eine Stauferburg. Weiter geht es durch das wildromantische Mohnbachtal. Hier halten wir kurz an und ich laufe dort hinein. Über Steinbrocken, umgestürzte Bäume gehe ich ein Stück durch den herrlichen Mohnbach mit seinen moosbewachsenen Steinen. Es ist wirklich ein wildromantisches Gebiet zum Wandern. Wir fahren weiter durch das Poppeltal , vorbei an der Riesenrutschbahn Poppeltal / Seewald. Mit viel Kurvenspaß kommen wir zum Heidelbeerdorf Enzklösterle. Eingebettet zwischen saftigen Wiesen und grünen Tannenwälder, am Rande des größten Hochmoor- Naturschutzgebiets Deutschland, liegt der Ort. Wir möchten uns das Schnitzereiemuseum „Krippena 2000“ anschauen, mit der größten handgeschnitzten Weihnachtskrippe der Welt, sowie eine Vielzahl weiterer Holzschnitzereien. Leider ist das Museum geschlossen. So fahren wir weiter. Bei perfektem Belag, sanften Kurven schlängelt sich die Fahrbahn bergauf Richtung Bad Wildbad. So fahren wir am Ufer der „ Großen Enz“  entlang. Eingebettet in dem stillen Tal der Enz liegt die Kurstadt Bad Wildbad. Der Ort lockt mit seinem Baumwipfelpfad und dem Thermalbad Palais – Thermal. Das Palais- Thermal ist ein Badepalast vergangener Zeit, der schon Könige und Fürsten zum Verweilen  einlud. Hinter dem Städtchen vereinigen sich  „Grosse und Kleine Enz“ zu einem imposanten Fluss. Ein Kurvenabenteuer in Form einer wenig befahrenen, verschlungenen Nebenstraße wartet nun auf uns. Die kleine Straße bringt uns in Richtung Meistern, daß am rechten Rand eines Tales liegt, bergauf in den Wald hinein. In Meistern lege wir nochmal eine Pause ein. Danach folgen wir dem Abzweig nach Calw, um das einst sehr mächtige Kloster Hirsau und das Jagdschloss zu besichtigen. Idyllisch eingebettet im Nagoldtal liegt das ehemalige Jagdschloss Hirsau und die ehemalige Benediktinerabtei St. Peter und Paul (11. Jahrhundert ). Im Jahre 1082 beginnt der Bau des Benediktinerkloster unter Abt Wilhelm. Neben der Marienkapelle mit Bibliothek werden auch die Allerheiligenkapelle, die beiden Refektorien und der gotische Kreuzgang gebaut. 1692 wird das Kloster während des „Pfälzischen Erbfolgekrieges“ durch französische Truppen in Brand gesteckt. Es geht zurück nach Altensteig. Teils führt die Strecke uns wieder durch dichten Wald, teils über freie Wiesenflächen. So taucht nach wenigen Kilometern die schöne Stadtansicht von Altensteig auf.

4. Motorradtour: Altensteig – Kandel

Unsere heutige Tour führt uns von Altensteig vorbei an Freudenstadt zum „Kandel“. Nach einigen Kilometern geht es hinab in den Doppelort (B28 ) Griesbach- Bad Peterstal. Die runden Kurven und Serpentinen dieser Abfahrt sind rund und sauber, aber mit holprigen Belag, dabei fahren wir am „Bauernkopf“ (949m) vorbei. Bad Peterstal- Griesbach ist ein bekannter Kurort im oberen Rechental, das zu den schönsten Seitentälern des Rheins zählt. Der Ort ist bekannt für seine Mineralquellen. Der Fluss „Rench“ fließt die Hauptstraße entlang und wird von Fußgängerbrücken überspannt. Nun sausen wir am Fluss „Hammersbach“ entlang mit seinen vielen Windungen. Das schmale, holprige und kurvenreiche Sträßchen bringt uns über einem bewaldeten Sattel. So kommen wir nach Oberhammersbach. Der von Hügeln, Blumenwiesen und Obstbäumen umgebene idyllische Ort liegt am Fuße des „Brandenkopf“ (945m) im Mittleren Schwarzwald. Der „Brandenkopf“ wird wegen seiner markanten Form und seiner Lage auch als König unserer Heimatsberge bezeichnet. Vom Brandenkopfturm aus hat man wunderbare Aussichten auf die Umgebung. Wir folgenden dem Fluss weiter bis Biberach, wo der Fluss in die Kinzig mündet. Dabei fahren wir an endlosen Flussauen, malerischen Sägemühlen und einsamen Gasthöfen vorbei. So steuern wir Steinach an. Steinach ist geprägt durch die weite Tallandschaft der Kinzig (Fluss). Zwischen Mischwäldern, Grün- und Ackerland, mit Obstbäumen und schönen Bauernhäusern, haben wir trotz der hügeligen Landschaft eine beeindruckende Fernsicht. Die Strecke bringt uns durch das Schuttertal nach Schweighausen. Hinter dem Ort biegen wir ab nach Elzach. Weiterhin sind wir ziemlich alleine unterwegs, hier und da tauchen Picknickplätze für Wanderer auf. Nun nehmen wir Kurs auf den „Kandel“. Unten schlängelt sich die Straße durch bildhübsche Dörfer. Bunte Fachwerkhäuser stehen an der Talflanke. So kommen wir zum Dorf Waldkirch, dass am Ausgang des Elztals und am Fuße des „Kandel“ liegt. Auf der schmalen und kurvenreichen L 186 geht es hinauf auf den „1241 m hohen Kandel“. Die Dutzenden von Spitzkehren machen ihren Namen alle Ehre. Ich staune nicht schlecht während der Fahrt, wie kaputt die Straßen ist, Spurrillen, Löcher die notdürftig geflickt wurden, furchtbar.  Auf dem Gipfel angekommen, ist der großzügig angelegte Parkplatz bereits ordentlich voll, wir finden aber als Biker immer noch ein freies Plätzchen. Von der kleinen, erhöhten Aussichtsplattform haben wir  einen herrlichen Blick über den Schwarzwald. Majestätisch erhebt sich in der Ebene der Kaiserstuhl. Bei dem schönen Wetter können wir sogar die Vogesen ausmachen. Auf der anderen Seite sehen wir die sanft geschwungenen Hügeln und Erhebungen des Schwarzwaldes, die schönen Wälder die das Grün der Nadelwälder zeigen.

Kandel: Kandel – der weiße Berg, der Name kommt vom keltischen Wort „Cand“. Die Kelten vermuteten damals auf dem Kandel den Sitz ihres Gottes Wotan. Um den sagenumwobenen „Kandel“ ranken sich viele Mythen. Er wird auch als Blocksberg oder Berg der Hexen genannt. An der Teufelskanzel sollen die Hexen mit dem Teufel getanzt haben. Er ist mit 1241,3mü NHN die höchste Erhebung im Mittleren Schwarzwald und der Hausberg der Stadt Waldkirch. Dann geht unsere Tour weiter und wir folgen der „Schwarzwald – Panoramastraße“ nach St. Märgen. In dem Ort,  nahe an der Klosterkirche parken wir die BMW. Das Kloster St. Märgen ist ein ehemaliges Augustiner – Chorherrenstift, dass um 1118 unter der Bezeichnung „Cella Sanctal Maria“ gegründet wurde. Die barocke Klosterkirche „Maria Himmelfahrt“ ist heute eine katholische Pfarrkirche und eine bedeutendsten Maria – Wallfahrtskirche des Erzbistums Freiburg. Die Klosterkirche hat wunderbare Deckengemälde und einen schönen Altar. Nach der Besichtigung geht es weiter durch das Glottertal. Bekannt geworden ist dieses Tal durch die Fernsehserie Schwarzwaldklinik. Idyllisch am Westrand des Südschwarzwald, eingebettet zwischen sanft geschwungenen Hügeln und umgeben von den höchst gelegenen Weinbergen Deutschlands, liegt das Glottertal. So fahren wir weiter Richtung Freiburg im Breisgau. Von weitem sehe ich schon  das Wahrzeichen von Freiburg , das Münster. Die Stadt zählt seit 1457 zu den klassischen deutschen Universitätsstädten. (Albert – Ludewigs- Universität, gegründet 1457 ). Nun fahren wir zurück über Waldkirch, Biberach durch das Löcherberg -Tal hinauf nach Oppenau. Unsere Tour bringt uns weiter nach Kniebis, dort sausen wir durch das Forbachtal nach Freudenstadt. Das Tal ist wasserreich und  bietet daher vielen verschiedenen Moosen und Farnarten einen idealen Grund. Die Straße führt uns entlang am Forbach (Fluss), abwärts an der „Schlehschen Sägemühle vorbei. Die Kniebis ist ein bis zu 971m hoher lang gezogener Bergrücken. Das folgende Stück über Freudenstadt zurück nach Baiersbronn entspannt unsere Muskeln. Langgezogene Kurven auf perfektem Asphalt machen unsere Fahrt recht flott. Über Kloster Reichenbach fahren wir durch das obere Murgtal nach Altensteig zurück.

3. Fahrradtour : Burg Berneck

Unsere Radtour beginnt wieder in Altensteig. Vom Campingplatz aus fahren wir auf dem Radweg entlang des Flüsschens Nagold. Am Nagold verläuft der Radweg abseits der Straße entlang des Flusses durch den Wald nach Wildberg. In Wildberg liegt malerisch das einstige Frauenkloster direkt am klaren Flüsschen  Nagold. Im Mittelalter lebten hier Dominikanerinnen. Was die vornehmen Adelstöchter als Mitgift mitbrachten, sorgten über die Jahrhunderte für den Reichtum des Klosters. Vom Kloster und dem Talgrund der Nagold aus,  blickt man hoch zur Fachwerkstadt  Wildberg und zur ehemaligen Burg der Grafen Hohenberg. – Schwarzwald Romantik pur-. In Wildberg angekommen radeln wir am Bahnhof vorbei, hinauf in den oberen Ort. Kurz vor dem Ortsendenschild biegen wir ab zum Sportplatz. Von dort führt der Weg auf leicht ansteigenden ,asphaltierten Feldwegen weiter, dabei fahren wir an Gehöften vorbei. Bei dem schönen Wetter haben wir herrliche Ausblicke auf die umliegenden Dörfer und Landschaften. Oberhalb von Schönbronn biegen wir rechts ab auf die Verbindungsstraße nach Martinsmoos. Dann sausen wir einige Kilometer durch den Wald, bis wir den höchsten Punkt in Martinsmoos erreicht haben. Der Ort liegt auf einem erhöhten Rodungsgebiet. Von hier aus fahren wir weiter nach Gaugenwald, vorbei am Wildgehege um dann bergab nach Berneck reinzufahren. Nicht zu übersehen trohnt oben auf einem Felsensporn, in der Oberstadt die Burg Berneck mit einer 38 m hohen und bis zu 2,60 m dicken Schildmauer. Die Burg stammt aus der späten Stauferzeit und wurde ca. 1050-1100 von den Herren von Berneck erbaut. Die Schildmauerburg besitzt einen Bergfried mit Wehrgang und Ecktürmchen. Sie ist nicht zu besichtigen, da sie in Privatbesitz ist. Erstmal eine Kaffeepause, dann laufe ich die steile Schlossstraße hinauf zur Burg Berneck. Der Ort mit der Burg befindet sich nahe Altensteig an der B 28 und so fahren wir gemütlich zurück. Nun haben wir uns in der Eisdiele in Altensteig ein großes Eis verdient.

4. Radtour : Nagoldtalsperre

Von Altensteig führt unsere Tour zur Nagoldtalsperre. Die Talsperre wurde 1965 bis 1970 zum Hochwasserschutz gebaut. Zuerst radeln wir durch das Nagoldtal. Nach einiger Zeit steigt die Straße an zur Nagoldtalsperre. An ihr vorbei  kommen wir zu Erzgrube. Die Lage inmitten eines 650 ha großen Landschaftsschutzgebietes im Schwarzwald machen den aufgestauten Nagoldstausee zu einem beliebten Naherholungsgebiet. Das traumhaft, einsame Sträßchen bringt uns hinunter nach Kälberbronn. Wir fahren weiter auf der sanft gewellten Hochebene nach Grömbach. Der Ort liegt auf einer Anhöhe, zwar auf einer Lichtung, doch ist die Sicht weitestgehend durch die höherliegenden bewaldeten Gebiete in der Umgebung versperrt. Nach wenigen Kilometern erreichen wir oben auf der Höhe den Ort Garrweiler. Hier sind die beiden noch erhaltenen Rieseneichen aus dem dreißigjährigen Krieg ein Fotomotiv. Auf der K 4729 der Zinsbachstraße biegen wir ab auf die K 4358 und fahren durch den Wald zur Kohlsägemühle. Am Eingang zum Zinsbachtal befindet sich die historische Kohlsägemühle. Hier dreht sich bis heute noch das Mühlrad – auch wenn es mittlerweile von einer Turbine angetrieben wird. Erstmals 1614 im Altensteiger Forstbuch genannt, wird die historische Kohlsägemühle von Waldbauern aus der Umgebung heute noch betrieben. Da das Gasthaus zur Kohlsägemühle durch Corona geschlossen ist, fahren wir zurück zum Campingplatz.

5. Radtour : Simmerfeld – Schildmühle

Heute geht es von Altensteig zur Schildmühle. Dabei fahren wir nochmal an der Nagoldtalsperre vorbei. Heute sind einige Badegäste da. Die Kinder spielen im Wasser mit ihren Eltern, andere versuchen mit einem Boot das andere Ufer zu erreichen. Wir verlassen am Parkplatz die befestigte Straße und biegen in einem Waldweg ein. Das Sträßchen steigt in lang gezogenen Kurven an. Bei einer 16% Steigung bringt uns die Radtour durch einen typischen Schwarzwaldwald, dicht bewachsen mit alten, hohen Bäumen. Was für ein Kraftakt, Gott sei Dank mit den E – Bikes schaffen wir das. Dann erreichen wir die Schildmühle. Sie war die einzige Getreidemühle im Tal. Im Wohnteil der Mühle war früher eine Gaststube. Über eine Brücke mit einem alten Sandsteingewölbe erreichen wir nach kurzer, berganführenden Wegstrecke die Ruine Schildeck (1355). Nach einer kurzen Rast geht es über einen sehr steilen, matschigen und schlechten Waldweg weiter zum Dorf Simmerfeld. Der Ort beeindruckt uns durch seine mächtige evangelische Kirche und den Maibaum mit den schönen geschnitzten Figuren, eine Seltenheit in der Gegend. Vor der Kirche sehen wir im Rasen einen alten Kreuzstein. Solche Kreuzsteine musste früher als Sühne für einen Mord vom Täter oder seinen Angehörigen gesetzt werden. Dann schwingen wir uns wieder auf die Räder und fahren Richtung Ettmannsweiler. Durch die ideale Lage des Ortes auf 667m Höhe, haben wir schöne Ausblicke über die angrenzenden Felder und Wälder. Weiter bringt uns die lange, schmale Straße hinunter zum Dorf Übersberg, mit viel Abwechslung beim Radfahren zwischen Wald und Freiflächen. So geht es flott hinunter zum Campingplatz nach Altensteig zurück.

Nun heißt es alles langsam einpacken, denn der Urlaub neigt sich dem Ende.