Motorradurlaub: August 2023 am Picos de Europa
Ein Land mit vielen Facetten. Es lässt sich schwer beschreiben, weshalb einem Spanien oft so anders vorkommt. Ob es an den weiten, einsamen Landschaft liegt, an den extremen Klimaunterschieden, an der Geschichte, der Kultur oder an den leidenschaftlichen Menschen.
Unsere Reise geht in den Norden von Spanien zu dem Gebirge „Picos de Europa“. Als „Picos de Europa“ wird ein Teil des Kantabrischen Gebirges im Norden Spaniens bezeichnet, das sich vom Osten Asturien bis nach Kantabrien erstreckt. Das kleine, aber spektakuläre Kalkstein-Massiv reicht an manchen Stellen fast bis an die Atlantikküste und erhebt sich auf mehr als 2500 Meter Höhe. Espana Verde – Grünes Spanien – wird der Norden des Landes oft genannt. Saftige, grüne Wiesen und spektakuläre Felsmassive prägen die Landschaft und ist eines der schönsten Gebirge Spaniens. Im 16. Jahr. waren die ewig, weißen Berggipfel, die „Picos de Euopa der hellste, höchste und sicherste Leuchtturm für die Seefahrer, die diese schon 200 Kilometer vor der Küste ausmachen konnten. Da wir schon mal 2010 hier waren und so begeistert waren, stand unser Entschluss relativ schnell fest nochmal dorthin zu fahren.
Von Zarautz im Baskenland fahren wir nach Potes, zum Camping La Viorna. So kommen wir in die Region Kantabriens, in der die Landschaft von Bergen, Wäldern und Flüssen dominiert wird. Unsere Fahrt bringt uns Richtung Potes durch die „Desfiladero de la Hermida“. Es ist eine beeindruckende Schlucht die wir durchqueren und macht Lust auf mehr, aber dann lieber mit der BMW ADV 1250 und nicht wie jetzt mit Womo und Motorradanhänger.
1. Tourentag: Potes – Fuente De
Es geht ins Grüne Spanien, es verdankt seinen Titel durch die ergiebigen Regenfälle hier in dieser Region. Dank unserer Wetter-Apps verheißt uns die kommende Woche sonnige Tage. So tauchen wir heute in das Kantabrische Gebirge ein. Die „Cordilleras de Cantabrica“ ist eines der wildesten und schönsten Gebirgslandschaften Spaniens und ein Eldorado toller Motorradstrecken. Direkt unterhalb der gewaltigen Picos duckt sich Potes, der Hauptort der Region und unser idealer Ausgangspunkt für unsere Touren. Vom Campingplatz geht es über Potes direkt auf die CA-185. Die fantastische Straße die sich rund um Potes schlängelt, präsentiert sich für uns nahezu unbelebt. Wie eine riesige Mauer überragen die „Picos de Europa“ all die anderen Gebirgszüge. Die Morgensonne taucht die himmelhohen Gipfel und bizarren Felstürme in ein mystisches Licht. Die zweispurige Straße bringt uns durch das Tal des Rio Deva zum Weiler „Fuente De“. Hier im Tal haben sich die Dörfer über Jahrhunderte kaum verändert und dort liegt die Talstation der Seilbahn die hinauf in das östliche Massiv der „Picos de Europa“ führt. Im Moment ist noch nicht allzu viel los, also geht es mit der Teleferico, einer freihängenden Seilbahn hoch zum „Mirador del Cable“. Von hier oben erheben sich die Gipfel des zentralen Massivs der „Picos de Europa“ mit der Gebirgsgruppe Pena Vieja, die eine Höhe von über 2648 Meter erreichen. (Der höchste Berg ist der Torre Cerredo 2648 m) Nach dem herrlichen Blick, wo über uns Geier und Alpendohlen kreisen, fahren wir wieder mit der Seilbahn hinunter. Die Landstraße CA-185 bringt uns dann über 23 km durch das Tal zurück nach Potes und zu unserem Campingplatz La Viorna.
2. Tourentag: Potes – Tres Mares
Unsere heutige Tour bringt uns zu einer der schönsten Aussichtspunkte im Kantabrischen Gebirge
Zum „Mirador de la Fuente del Chivo – Tres Mares.
Von Potes führt uns das kurvige Sträßchen CA-184 nach Valdeprado. Von dort aus nehmen wir die kleine C-281 unter die Räder, dabei sausen wir durch die „Sierra de Pena Saga“. Es ist eine Traumroute, die uns in wundervollen Schleifen durch sattgrüne Buchen- und Eichenwälder bringt. Auf den steilen Abhängen des „Valle del Nansa“ wird vorwiegend Viehzucht betrieben, andere Formen der Landwirtschaft sind kaum möglich, darum teilen wir die Straße auch mit freilaufenden Kühen und ihren Hinterlassenschaften. Griffiger Asphalt, spanische Sonne und die Einsamkeit schwingen uns zur Hochform auf. Bizarre Felsformationen türmen sich auf einmal vor uns auf. Tief hat sich der Rio Nansa durch die Schlucht gegraben. Am Stausee „Ed la Cohilla“ legen wir einen Fotostopp ein. Die Aussicht von der oben ist grandios. Bei unserer Weiterfahrt auf der schmalen Straße, queren wir die gemauerten Kehren, die ca. 150 m bis 200 m in die Tiefe stürzen. Was für eine architektonische Meisterleistung. Unser Blick geht zum Horizont wo sich die hügelige Landschaft leicht wellt. In den Dörfern bekommt man selbstgemachten Schafs- und Ziegenkäse. Das Tal wird immer enger und so rauschen wir am „Embalse de la Lastra“ vorbei. Das Dorf La Lastra liegt wie ein- gewachsen in der Landschaft. Das Dorf Tudanca steht unter Denkmalschutz und ist bekannt für seine typischen Landhäuser. Entlang des Rio Nansa fahren wir zum Dorf Puentenansa ( CA-182), dass am Rande der „Sierra del Esudode Cabuerniga“ liegt. Hier kreuzt unsere Tour die reizvollen Strecke des „Valle de Cabuerniga“. Die superschnelle Straße bringt uns durch eine hügelige Landschaft mit runden satt, grünen Höhenzügen. So kommen wir zum „Mirador del Pico Castron“ und sausen durch den „Parque Natural Saja-Besaya“. Die gut ausgebaute Traumroute mit ihren tollen, manchmal sogar spektakulären Streckenführung führt uns vorbei am „Puerto de Palombera „ 1260 m. Wieder teilen wir die Straße mit freilaufenden Pferden und Kühen. Im Dorf Espinilla biegen wir auf die CA-183 ab um in die „Sierra del Cordel“ einzutauchen. Das Hinterland mit seinem mittelalterlichen Dörfern und ursprünglichen Kirchen, passt so gar nicht zu dieser rauen Region. Dann steuern wir „Tres Mares“ an. Schon die Anfahrt ist beeindruckend. Die gut ausgebaute Bergstraße schraubt sich in vielen Kehren durch die herrliche Natulandschaft. Entlang des Rio Hijar der in den Ebro mündet, fahren wir durch eine karge Berglandschaft. Margeriten und Disteln links und rechts malen am Wegesrand ein paar gelbe und blaue Farbtupfer. Große Felsbrocken liegen auf den Almwiesen, dazwischen weiden halbwilde Pferde. Die Siedlung Branavieja zu Füßen des Skiegebiets Alto Campoo ist wie ausgestorben. Von weitem kann ich im Sonnendunst den fjordartigen Stausee „Embalse de Ebro“ ausmachen. Wir folgen der kurvenreiche Straße bis hinauf zum Parkplatz am „Mirador de la Fuente del Chivo“. Heftige Windböen queren den Pass zwischen den Gipfeln „Pico Cornon im Osten und dem Pico Tres Mares im Westen“. Drei Flüsse fließen von hier aus in drei verschiedene Meere, in das „Kantabrische Meer, Mittelmeer und dem atlantischer Ozean.“ Obwohl die Sonne scheint fahren wir nach einem kurzen Fotostopp die Sackgasse zurück. Am Aussichtspunkt „Branvieja“ 1580 m machen wir eine wohlverdiente Kaffeepause. Von hier oben sieht man wie sich die Straße wie ein Spaghettiknoten ins Tal hinunter schlängelt. Zurück im Dorf Espinilla biegen wir ab auf die CA 280. Fahrerisch wird es jetzt ruhiger und so cruisen wir durch die „Sierra de Hijor“ vorbei am gewaltigen Berg Pena Majaducas 1929 m. Flott erreichen wir das Dorf Revilla de Santullae, nach dem Abzweig folgen wir der kleinen, schmalen Straße PP2123 bis Salina de Pisuerga. Vor uns liegt der große Süßwasserspeicher „Embalse de Aguilar de Campoo“, der noch weniger Wasser hat wie im Jahr 2010, als wir zum ersten Mal hier waren. Die Straße geht am Fluss entlang und folgt ihr mit jeder Biegung. Auf der CL 626 fahren wir bis Cervra Pisuerga, zweigen dann ab zur CL 627 und kommen so am „Embalse de Requejada“ vorbei. Die Bäume bewegen sich im Wind und ein fetziges Kurven und Kehrengewitter beginnt. Wir stoppen unsere rasante Fahrt am Aussichtspunkt „Puerto de Piedrasluengas“ 1355 m, dass am Fuße der „Sierra de Pena Labra“ liegt. Von hier oben haben wir eine tolle Aussicht auf die Landschaft. Wolken driften um die himmelhohen Gipfel und bizarren Felsentürme. Die Sonne beleuchtet abwechselnd Wolken und Bergwände. Der Duft von Kräutern liegt in der Luft. Grasende Rinder stehen und liegen auf den Wiesen und lassen sich nicht von uns aus der Ruhe bringen. Die Berge verhindern jegliche Weitsicht , und bei der ständigen Kurverei verliert man leicht die Orientierung . Die Fahrbahn ist in einem Topzustand, übersichtlich angelegt und wenig befahrenen – Motorradvergnügen pur .Auf der CA 184 fahren wir zurück nach Potes und zum Campingplatz La Viorna.
3.Tourentag: Potes – Cain – Cavadonga
Haben wir Lust auf einen fahraktiven Tag? Auf Kurven am laufendem Band und auf Pässe? Dann sind wir am „Picos de Europa“ richtig. Schon die Anfahrt von Potes zum Aussichtspunkt „Mirador de El Corzo“ ist eine Wucht. Ein Kurvenreigen auf astrein asphaltierter Fahrbahn, genau das richtige, um sich am frühen Morgen warm zu fahren. Die fantastische Straße, die sich rund um die Picos schlängelt bringen uns hinauf zum „Puerto de San Gloria“ 1609 m. Aufgeteilt in die unterschiedlichsten Kurven, ausgelegt mit griffigem Asphalt und begleitet von wunderschönen Aussichten, fahren wir durch die „Sierra Medina“ 2234 m. Im Dorf Portilla de la Reine biegen wir ab auf die LE 243 hinauf durch das „Valle de Valedeon.“ Mächtige Felsaufschlüsse beherrschen das Tal. Eng zwängt sich die Straße durch die bizarren Gesteinsformationen. Durch dichtes Grün fahren wir auf dem schmalen Asphaltsband via Posada de Valdeon nach Cain. Die kurvige Nebenstrecke führt uns vorbei an uralten Dörfern und bietet uns dabei Einblicke in das Leben der Menschen. Wir bekommen Hinterhöfe zu Gesicht wie Gärten, offene Garagen und Warenmagazine. Hier in diesen Gegenden sieht man auch die landestypischen Vorratsspeicher „Horreos“. Es sind Kornspeicher, die wie Pilze auf hohen Beinen in der Landschaft stehen, so dass keine Nagetiere hinaufklettern können. Der Belag der Straße gibt dem Reifen festen Halt und macht diese Etappe zum totalen Kurvenspaß. Überragt wird die dschungelartige Flora von dem mächtigsten Picos der Region, dem „Torre Cerredo“ 2648 m. In den Felsen nisten Steinadler und Gänsegeier, abgeschiedene Täler und Wälder sind das Zuhause von Braunbären und Wölfen. Im Dorf Posada de Valedeon biegen wir ab und nehmen die gefährliche Wegstrecke (laut Michelinkarte) hinauf nach Cain de Valdeon. Der „ Rio Cores“ im Zentrum der Picos hat eine Schlucht gegraben, die einer atemberaubenden Strecke folgt, durch Tunnel und über Brücken fahren wir in eleganten Bögen am „Rio Cores“ entlang. Die Schlucht „Gargantadel Caves“ lädt zum Wandern ein. Bei den 12 Kilometer durch die spektakuläre Wanderroute, läuft man durch die berühmte „Desfiladero del Cares“. Die Strecke geht von Cain bis nach Poncebos. Uns bleibt die Alternative: es sich auf dem Motorradsattel so bequem wie möglich zu machen und die tief eingeschnittene Schlucht über die kleine, kurvige Straße zurückzufahren. Hier in der Schlucht vereinigen sich der „Rio Cares und der Rio Chico“, zu einem Fluss, der ins Tal rauscht. Die dicht stehenden Bäumen zaubern ein Sonnen- und Schattenspiel. Auf der LE 244 erreichen wir den Aussichtspunkt „Puerto de Panderrueda“ 1450 m und fahren durch die „Sierra Caballo“. Nachdem wir den „Puerto de Ponton“ 1280 m erreicht haben, geht es auf die kurvige und fahrfreudige Landstraße N 625. Eine Schlucht kommt in den Bergen selten allein und so wedeln wir durch die „Desfiladero de los Beyos“. Entlang des wilden „Rio Sella“, wo Forellen und Lachs im glasklaren Wasser schwimmen, fahren wir durch die tiefe, enge Schlucht mit den hohen Kalksteinfelsen, die der Fluss durch das Gebirge gegraben hat. Einen kurzen Stopp legen wir an der efeuumrandeten Brücke ein. Diese wurde in der Zeit von „Alfons XI. König von Kastilien 1312-1350 erbaut. Im Dorf Soto de Cangas mit seinen typischen, verglasten Balkone fahren wir auf die AS-262 am „Rio Reinza“ entlang, hoch zur Stadt Cavadonga. Oben auf einem Berg thront die neoromanische „Basilika St. Maria la Real“. Erbaut wurde sie 1886-1901 am Ort vom historischen Sieg des Adeligen „Pelayos“ gegen die Mauren. „Pelayos“ war Herrscher der Westgoten und Anführer einer Gruppe westgotischer Adeliger. Er beschwor die asturischen Dörfer zu einem bewaffneten Widerstand auf. In der Schlacht von 722 siegten die Christen über die Mauren und so wurde „Pelayos“ zum Nationalheld. Da unsere weitere Fahrt auf der CO4 zum „Mirador de la Reine“ für jeglichen Verkehr gesperrt ist, dürfen wir dort nicht mehr hinauf. (Es geht nur mit dem bezahlbaren Forsttaxi hinauf) Da wir 2010 schon mal hier waren und zum „Lago de Enol und Lago de la Ercina“ noch hochfahren durfte, sind wir nicht allzu sehr traurig. So kehren wir um, da wir uns noch die Höhle mit der Kapelle, in dem das Grab des Kriegers „Pelayo“ ist, ansehen wollen. Die Kapelle liegt malerisch in einer Bergflanke. Hier soll „Pelayo“ vor seiner großen Schlacht gelebt und gebetet haben. Da hier sehr viele Bustouristen auf den Straßen rumlaufen, wird das Steuern der BMW ADV 1250 zur Slalomfahrt aus dem Ort Cavadonga. Zurück legen wie einen Zahn zu, damit wir auf der AS 114 zügig zum Aussichtspunkt „Poo de Cabrales“ kommen. Dabei sausen wir an der Penamellera Alta vorbei, die uns in wundervollen Schleifen durch die Berge führt. Dann haben wir das Dorf Panes erreicht und biegen ab auf die N 621. Dort nehmen wir die „Desfiladero de la Hermida“ unter die Räder. Die Straße tobt wie von Sinnen durch die gewellte Landschaft. Es ist eine einzige Kurvenorgie. Auch die kleinste Senkung und die leichteste Anhöhe werden nicht ausgelassen. Einziger Haken: Die meisten Kurven sind vollkommen uneinsehbar, dass das überholen von PKW zum Geduldsspiel macht. Das Tal und somit die Straße die durch die Schlucht führt, ist etwa 21 Kilometer lang und die einzige Verbindung Richtung Potes.
4. Tourentag: Potes – Ribadesella
Heute Morgen verwöhnt uns wieder die Sonne und so nehmen wir die nächste Tour in Angriff. Es geht zur „La Cuevona „ Höhle. Es ist eine einzigartige Gesteinsformationen wie „ Teufelzunge“ in einer natürlichen, als Tunnel genutzten Höhle. Sie liegt an der „Costa de Cantabria“ an der Mündung des „Rio Sella“. In Potes nehmen wir den Abzweig auf die A- 621. Dann stürzen wir uns in das spektakuläre Kurvenvergnügen der besonderen Art. Die Strecke ist eine gigantische Anhäufung von riesigen Felsentürmen – eine felsige Bastion geformt von Wind und Wasser in Millionen von Jahren. So sausen wir durch die enge, vom „Rio Deva“ in den Fels gefräste „Desfiladero de la Hermida“. Das überholen erweist sich auf der kurvigen Strecke als zähe Angelegenheit. So erreichen wir das Dorf Panes. Vorbei an saftigen Wiesen des Tals, die den Kühen als Weideplätze dienen, geht es auf die AS-114. Wild spannt sich die am Hang klebende Straße an der Kammlinie der Berge. Die Straße ist wenig befahrenen, sie schlängelt sich am „Rio Cares“ entlang und bringt uns in schönen Kurven nach Escobal, wo wir auf die AS-115 treffen. In Posada zweigen wir ab auf die AS-263 die uns Richtung Ribadesella bringt. Hier haben wir die „Costa Verde“ – Grüne Küste – erreicht. Sie erstreckt sich von Asturien nach Kantabrien und hat mit zahlreichen Fischerdörfern und bescheideneren Ferienorten, goldene Strände und ins Meer abfallenden Klippen für jeden etwas zu bieten. Bereichert wird die Schönheit der Natur durch das bewaldete Hinterland mit seinen Bergen. So fahren wir an der Küste Asturiens entlang, vorbei an den steilen Bergen, der rauen Küste mit den schönen Buchten und dem Geruch von Meer und Tang. Das kleine Örtchen Curerres , nahe der Küste,( Playa de Cuevas del Mar) ist ganz in grünen Wiesen mit Obstbäumen eingebettet. Hier wird das Nationalgetränk „Cidre“ hergestellt. Konsequent heißen hier die Kneipen auch „Ciderias“. Ein Schluck vom „Cidre“ wird dem Wohl keltischen Göttern als Tribut auf dem Boden der Kneipen gegossen. Wir begnügen uns mit einem heißen Kaffee, trotzdem genossen wir dieses Erlebnis. Flott erreichen wir Ribadesella. Es ist eine kleine Stadt am Kantabrischen Meer und ist eines der charmantesten Dörfer in Asturien. Sie liegt an der Mündung des „Rio Sella“ und ist Heimat von „Königin Letizia von Spanien“, der Ehefrau von „König Felipe VI. Wir wollen zur Höhle „La Cuevona“. Dabei queren wir über eine Brücke den „Rio Sella“ um zur Höhle zu kommen. Die Straße dorthin ist schmal und bergig , dann plötzlich steht der Schlund der Höhle vor uns. In der Höhle von „La Cuevona“ schlängelt sich eine 250 Meter öffentliche Straße durch die bizarre, stimmungsvoll beleuchtete Unterwelt. Bei der Durchfahrt fühlt man sich wie „Käptn Ahab“ beim Rutsch durch „Moby Dicks“ Verdauungstrakt. Die verschiedenen Bereich der Höhle sind leicht zu erkennen , in denen sich Leben entwickelt , sei es an der Grenze zum Licht , in völliger Dunkelheit , in der terrestrischen oder aquatischen Umgebung . Die Algen und Pilze , Flechten , Moose , Farne, gedeihen bedingt durch die größere oder geringere Leuchtkraft und Feuchtigkeit. Gelegentliche Gäste sind zum Beispiel Fledermäuse .Die Bewohner des kleinen Örtchen Cuevas del Agua wollen sie den Ort verlassen, bleibt ihm nichts anderes übrig als durch diese Natursteinhöhle zu fahren. Nach dem beeindruckenden Erlebnis fahren wir vorbei an Bergen, Stränden und Klippen zurück nach Potes. ( As- 263 / As -115 / As- 114 / N -621)
5. Tourentag: Potes – Collado de Llesba – Mirador de Tunnel de Dobre
Nachdem es die ganze Nacht geregnet hat, begrüßt uns der Morgen wolkenverhangen. Wie dicke Watte kleben die Nebelschwaden am “Picos de Europa“. Naja, so wagen wir zumindestens eine kleine Tour. Der Nebel trübt den Ausblick auf die herrlichen Berge. Nach kurzer Überlegung schwingen wir uns auf die BMW ADV 1250. So fahren wir von Potes auf die N-621 Richtung La Vega. Von dort aus nehmen wir den Abzweig auf die CA-894 zum Dorf Cucaya. Nun erwartet uns ein unerwarteter Kurven- Flickflack. Die Haarnadelkurven bringt uns hinauf zum Aussichtspunkt „Mirador Sopena“. Bizarre Felsformationen aus weißem Kalkstein, vom Wetter abgewetzt erheben sich vor uns auf. Von hier aus blicken wir auf die faszinierende „ Vega de Liebena“. Einige Geier und Adler kreisen um die Bergfelsen und nutzen die Thermik aus, um auf Höhe zu kommen. Die steile, enge Straßenführung saugt uns auf und so fahren wir, vorbei am „Mirador El Tunnel“, durch hand-gehauene, dunkle Tunnel weiter zum Dorf Cucaya. Es liegt eingebettet inmitten eines Steilhanges etwas verschlafen im Tal. Wir rollen durch das uralte Dorf, in denen sich seit Jahren kaum etwas verändert zu haben scheint. Nur die vor den Höfen geparkten Autos wollen nicht so recht ins Bild passen. Auch hier sehen wir, wie eigentlich überall auf dem Land, nur ältere Leute. Landwirtschaftlich ist längst kein Thema mehr für die Jungen, die es lieber in die Städte zieht. Zurück aus der Sackgasse fahren wir über die einsame, kurvige Nebenstrecke zurück nach „La Vega“. Dort biegen wir ab auf die N-621. Sie bringt uns mit serpentinengespickten Kurven hinauf zum „Mirador de El Corzo“ und weiter zum „Mirador de Llesba“ auf 1600 Meter Höhe. Leider verdecken die bleischweren Wolken den herrlichen Blick auf die „Picos de Europa“. Die kleine Stichstraße am „Puerto de San Gloria“ 1675 m bringt uns hinauf zum Steinbären. Überall auf der Straße liegen oder laufen Kühe herum und so jonglieren wir die BMW ADV 1250 an den Hinterlassenschaften der Kühe vorbei. Leider ist der Steinbär auch von Wolken umhüllt, also treten wir die Rückfahrt nach Potes an. Vielleicht haben wir ein anderes Mal mehr Glück mit dem Wetter, dann fahren wir nochmal hoch zum Bärensymbol.
6. Tourentag : Potes – Embalse de Riano
Wir starten heute zu einer Tour durch die südlichen „Picos de Europa“. Unser Reise bringt uns nochmal tiefer hinein in den idyllischen Nationalpark, dessen weitgehend unberührte Natur wohl jeden begeistert. Von Potes aus nehmen wir die CA-184. Volle Konzentration fordert der kurvige Streckenverlauf am „Rio Ballon“. Dann kommen wir in ein liebliches Tal, Weidenwirtschaft ist hier angesagt. Rinder und Pferde tummeln sich auf grünen Weiden unter blauem Himmel. Kaum Verkehr, griffiger Belag, runde Kurven – ein Heidenspaß. So geht es vorbei am „Embalse de Requejada“ der vom „Rio Lares“ und dem „A.O.de Mondeno“ gespeist wird. Trotz der steinigen Bergwelt sieht man hier und da einige blühende Pflanzen. Für uns ist die schmale, kurvenreiche Straße ein fahrerischer und landschaftlicher Traum. Im Dorf Cervera am „Embalse de Ceruera – Ruesga“ zweigen wir ab auf die P-210. Malerisch liegen die Dörfer hier mit ihren aus alten Stein und Holz erbauten Bauernhöfe in der Landschaft. Frischbepflanzte Balkone, Wäscheleinen, an denen Laken und Hemden im Wind flattern, dokumentiert hier noch heile Welt. Die Gegend ist nach wie vor dünn besiedelt. So werden selbst kleinste Bergedörfer zu wichtigen Versorgungsstationen. Jeder Ort bietet selbstgemachte Lebensmittel an. Am Aussichtspunkt „Alto de la Varga“ 1413 m blicken wir in die faszinierende Bergwelt der „Sierra del Brezo“ mit ihrem hohen Berg, dem Cueto Palomo 1866 m hinein. Holprig wird die Straße, mit zum Teil karstigen Felsformationen auf der P-216. Entlang des „Embalse de Camporredondo“ zwängt sich die Panoramasstraße weiter zur „Sierra de Canales“. Dort teilen wir die Straße wieder mit tierischen Verkehrsteilnehmer, mit denen man ständig rechnen muss. Dann schlagen wir einen großen Bogen um den „Embalse de Cumpuerio“, um auf der P-210 zügig zum Dorf Guarda zukommen, dort biegen wir ab auf die CL-626 zum Dorf Puente Almuhay. Unsere weitere Tour bringt uns auf die Le-232 vorbei am Dorf Valderrueda. Abwechslungsreich ist unsere weitere Fahrt, es wird wieder bergiger und so fahren wir zügig über den „Puerto el Pando“ 1432 m und den „Puerto de Monteviejo“ 1433 m. Dabei haben wir einen freien Blick auf die „Cordillera Cantabrica“. Je höher wir kommen desto mehr fahren wir durch sattgrüne Wälder und erreichen den „Puerto Picones“ 1316 m. Dann nimmt uns die Bergstraße in Richtung Boca de Huergano auf. Federbein und Gabel bekommen ganz gehörig Arbeit. Auf dem Berghängen stehen vereinzelt „Teitos“ – es sind steinere Almhütten mit Strohdächer, die in Asturien von Hirten zum Schutz vor Wind und Wetter benutzt werden. Eine alte romanische Brücke, gut erhalten, lädt zu einem Fotostopp ein. Am Horizont können wir schon den „Embalse de Riano“ ausmachen, der vom „Rio Cordijal“ und dem „Arroyo de Valle“ gespeist wird. Für den „Embalse de Riano“ wurden etliche Dörfer zerstört und die Menschen verjagt. Die Brücke „Puente Pantone de Riano“ überspannt den Stausee. Mächtige Felsen und Steinquader ragen aus dem „Embalse de Riano“, der mit seinen Flussarmen an einem Fjord erinnert. Der riesige Stausee ist jetzt relativ leer, wie auch die anderen Embalsen, wo wir vorbeigekommen sind. Seit Jahren sinken hier wohl die Pegelstände, wegen der stetig zurückgehenden Niederschläge. In Nordspanien haben die Flüsse ein Drittel ihres Wassers verloren. Wir fahren weiter und folgen der N-625 bis zum Abzweig der LE-244, die uns Richtung Posada de Valdeon bringt. Von hier aus schwingen wir uns kurvenreich durch das eindrucksvolle Tal und erreichen den Aussichtspunkt „Puerto de Panderruedas“ 1450 m. Hier gibt es eine Hochalm, die als Rastplatz umgestaltet wurde, mit tollen Aussichten auf die Bergwelt. Gewaltig erhebt sich aus der Landschaft der „Picos de Cornion“ 2596 m. Nun bringt uns unsere weitere Tour hinunter ins Tal des „Rio Cares“. Hier finden wir den wohl am schönsten gelegenen Ort in den „Picos de Europa“, das Dorf Posada de Valdeon. Das Dorf ist von einer traumhaften Bergkulisse umgeben. Wir fahren durch die malerischen Gassen. Häuser mit Holzbalkone, uralte Getreidespeicher und die „Iglesia de Santa Eulalia“ prägen das beschauliche Bergdorf. Im weiteren Verlauf unserer Tour nehmen wir die LE-243 unter die Räder. Wieder folgt die Straße einem kleinen Fluss der recht konsequent seinen Weg ins Gebirge gegraben hat. Man kurvt gelassen über das gut ausgebaute Sträßchen nach Portilla de la Reine. Wieder dem Tal eines Baches folgend geht es nun wieder flott bergauf. Diesmal ist es der „Rio Arroyo del Naranco“ der uns bei unserer Fahrt begleitet, bis wir auf 1609 Meter Höhe die „Purto de San Glorio“ erreichen. Da das Wetter heute herrlich ist, fahren wir auf der schmalen C-893 hinauf zum Parkplatz unterhalb des „Monumento Al Oso“. Viele Wanderer und Rinder, die hier oben auf den grünen Almwiesen weiden, teilen mit uns die gewaltige Aussicht. Das grüne Gras bewegt sich leicht im Wind und legt sich über die zerklüftete Hochebene wie ein Teppich. Nun laufen wir den Berg hinauf und am Fuße des „Penas de la Horcada Cimera“ steht das Denkmal für den „Al Oso“, dem Bären. Sicher als Reminizens an die Bären hier im „Picos de Europa“. Da der Parkplatz voll ist jongliert Harald die BMW ADV 1250 elegant an den parkenden Autos und Wanderer vorbei. Nun können wir uns entspannt in die unübersichtlichen Kurven legen und dabei in aller Ruhe die Atmosphäre auf uns wirken lassen. Jede Menge Kurven sorgen dafür, dass Schaltfuß und Kupplungshand nicht einschlafen. So geht es zurück nach Potes.
7. Tourentag: Potes schöne Altstadt
Der Besuch von Potes lohnt sich wirklich mit seiner schönen Altstadt. Sie ist die Hauptstadt von Liebana, die mit ihren gepflasterten Straßen, Brücken und dem mittelalterlichen Turm „Torre del Infantado“ als eine der schönsten Städte Spaniens gilt. Das Städtchen liegt am Rande des Nationalparks „Picos de Europa in einer landschaftlich reizvollen Lage am Zusammenfluss der Flüsse „Quivies und Deva“. Der „Torre del Infantado“ markiert den historischen Ortskern. Der mächtige Turm, der heute als Rathaus dient, wurde im 15. Jahr. als Palast von den Herzögen von „El Infantado“ erbaut. Die schmalen Gassen der Altstadt sind mit Bruchsteinen gepflastert. Viele kleine Läden bieten Kunsthandwerk und Spezialitäten der Region Liebana an. Es herrscht reges Treiben durch die vielen Touristen. Stein, Fachwerk und Grün prägen den Ort Potes. Die „San Cayetano“ Steinbrücke führt über den kleinen Fluss „Quivies“, an dessen Ufer ein wunderschöner Flußweg entlang führt. Rechts und links des Flusses bieten Terrassen mit Tischen und Stühlen viel Platz für Gäste an. Bezaubernd sind die pittoresken und gut gepflegten Häusern. Bevor wir zum Campingplatz zurückfahren machen wir noch einen kurzen Stopp beim Kloster von „Santo Toribio de Liebana“, wo laut Tradition ein Stück von dem Christus Kreuz stammt. Der Franziskaner Mönch erklärt uns, diejenen die wollen können das Kreuz küssen. Neben Rom, Jerusalem, Santiago de Compostella und Caravaca de la Cruz nimmt das Kloster einen besonderen Platz im Herzen der Pilger ein. Beim Betreten des Kloster bestaunt man die aufwändigen Steinschnitzereien und ein wunderschöner Kreuzgang schmücken das Kloster. Hier ist eine Menge los, da Kantabrien das Jubiläumsjahr von Libaniego feiert, dass immer dann begannen wird, wenn der Festtag von Santo Toribio am 16. April auf einen Sonntag fällt. Vom Kloster aus ergeben sich für uns schöne Blicke auf die Berge des Picos und auf das Tal der Deva. So fahren wir zurück zum Campingplatz La Viorna, denn wir brechen morgen hier die Zelte ab und fahren weiter nach Portugal.