Andalusien vereint Temperament, Entspannung, es ist grazil und rau zugleich. Historie und Gegenwart vermischen sich perfekt. Höhlenmenschen, Hippies, Künstler und der Jet Set, alle werden von der Magie Andalusiens in ihren Bann gezogen. Einige reizt mehr das Aussteigerleben in den Bergdörfern, andere vielleicht das Promenieren an den berühmten Stränden. Uns zieht die Natur, die kleinen weißen Dörfern, die geilen Motorradstrecken und natürlich der „Caminito del Rey“, nicht zu vergessen. Das Wetter im April ist hier von den Temperaturen angenehm und sehr sonnig. Die Region im Süden Spaniens ist ein Mix aus Europa und Orient. Beeindruckende Gebirgsketten, Olivenbäume soweit das Auge reicht, Obstplantagen, Weinreben, historische Städte aber auch große Trockenheit, das alles findet man in Andalusien. Die weißen Dörfer Andalusiens sind die eigentlichen Stars. Diese thronen in den Bergen Spaniens und beeindrucken mit ihren engen Gassen und ihre Liebe zum Detail. Für uns heißt das – Kurvenspass und Kastagnetten!
1.Tag von Extremadura nach Andalusien
Von der Extremadura fahren wir nach Andalusien zum Campingplatz „El Sur“, der ganz in der Nähe von der Stadt „Ronda“ liegt, in der „Sierra de Ronda“. Der Ort war früher beliebt bei Banditen und Schmugglern.
2.Tag: Radtour in der Stadt „Ronda“
Unser erster Blick gilt der Bogenbrücke „Puente Nuevo“ aus dem 18.Jahr. die über der atemberaubenden Schlucht „El Tajo“ thront. „Ronda“ liegt auf einem riesigen Felsplateau, was für eine spektakuläre Aussicht hat man von hier oben auf die „Sierra de Ronda“. Neben der „Neuen Brücke“ gibt es in „Ronda“ noch eine zweite Brücke, von der das Naturwunder zu bestaunen ist. Es ist die „Puente Viejo“ (römischen Ursprungs), die alte Brücke. Diese befindet sich etwas tiefer und damit gefühlt schon mitten in der Schlucht. Von hier aus geht es dann durch das Tor von Felipe V. noch weiter nach unten, bis man schließlich am Tal der Klamm angelangt ist – mit Blick auf die hochaufragenden Felsen. Unter der Brücke ergießt sich ein Wasserfall. Dann geht es wieder hinauf nach „Ronda“. Die gemütlich verwinkelten und schmalen Gassen, die wunderschöne Altstadt zählt zu den bekanntesten Dorf – Pueblo Blancos – Andalusiens. Die Stierkampfarena befindet sich in der Neustadt „El Mercadillo“ erbaut 1785 mit einem Durchmesser von 66 Meter. Elegante Säulen stützen die Zuschauertribünen. Die „Iglesia del Esperitu Santo“ (erbaut 1485-1505) steht am „Plaza de Tores“ nahe dem einstigen Stadttor „Puerto de Almocabar“ im alten Teil von „Ronda“. Wir fahren mit dem Rad weiter und schauen uns die Kirche „Nuestra Senora del Socorro“ an, die am „Plaza del Socorro“ steht. Hier sind viele Cafés und viele Besucher unterwegs und machen das fahren mit dem Rad zum Slalomlauf. Es geht zurück zum „Serrania de Ronda“. Das Gebäude aus dem Jahre 1734 ist heute der Sitz des Rathauses der Stadt. Es wurde über alten Läden, mit Arkaden des „Plaza Mayor“, dem alten Kornmarkt und dem alten Getreidespeicher errichtet. Nun wird es immer voller von Touristen, deshalb ergreifen wir die Flucht und radeln zurück zum Campingplatz „El Sur“.
1. Tourentag: Caminito del Rey / Antequera/ Torcal de Antequera in der Sierra de Chimenea
Harald hat mir ein Ticket in Deutschland für den „Caminito del Rey“ gekauft, darum fahren wir heute dorthin, um zu sehen wie lange wir für den Weg von „Ronda“ bis dorthin brauchen, denn man muss pünktlich sein. Wir fahren von „Ronda“ durch die herrliche „Sierrania de Ronda“ kurvig über den „Puerto del Viento“ und weiter durch die landschaftlich schöne „Sierra de los Merinos“. Entlang des „Rio Turon“ fahren wir im Dorf Ardales auf die MA 442 / MA 441 durch das „Valle del Guadalhorce“ zur Kleinstadt Alora. An dem Lauf des Rio`s herrscht ein angenehmes Klima, das sich vor allem aus der Lage im Schutze der Berge ergibt. Alora gilt mit seinen zahlreichen Destillerien als Zentrum der Brandy – Produktion in der Region. Unsere Tour geht weiter entlang des „Rio Guadalhorce“. Die bergige, kurvige Strecke führt uns zum Staudamm „Tajo de la Encantada“ vor „El Chorro“. Hier befindet sich eines der bekanntesten Klettergebiete von Spanien. Die vom „Rio Guadalhorce“ in den Stein geschliffene Schlucht zählt zu den Hauptattraktionen von „El Chorro“. Auf der einen Seite der Schlucht klebt der „Caminito del Rey“ (Königsweg) an der Felswand, auf der anderen Seite der Felsen verläuft die spektakuläre Eisenbahntrasse der Linie Malaga /Cordoba und passiert dabei mehrere Tunnel und Brücken. Ein besonderer Ort ist der „Sillon del Rey“ (Sessel des Königs) mit zwei Bänken, einem Sessel und einem Tisch aus Stein, an dem hat König Alfonso XIII. die Fertigstellung der Bauarbeiten des Stausees „Conde de Guadalhorce“ in Auftrag gegeben. Hier fahren wir über zwei Staumauer und eine Brücke um die Gewässer zu überqueren. An einer Haltebucht können wir den Beginn des berühmt-berüchtigten „Königsweg“ ausmachen. Wir setzen unsere Tour fort, dabei geht es durch das „Valle de Abdalajis“. Die Strecke ist klein, ruhig und ländlich und bietet uns so viele Kurven, garantiert sich zügig in die Kurven zu legen. So kommen wir zum Dorf Humilladero. Die Durchfahrt des Dorfes ist z. Teil echt kribbelig. Harald fährt uns durch die engen Gassen, um scharfe Häuserkanten herum, bergauf, bergab immer in der Hoffnung, daß kein Gegenverkehr kommt. Bürgersteige gibt es nicht, da ist es für die Bewohner schon recht kritisch, bei Verkehr aus dem Haus zu gehen. Obwohl ein Schwätzchen mit der Nachbarin auf der schmalen, verwinkelten Gasse auch sein muss. Das Straßensystem aus dem Mittelalter zurückgehend, ist extrem unübersichtlich, aber irgendwie kommen wir hinein und wieder aus dem Labyrinth heraus – manchmal mit Fluchen. Dann taucht die Stadt „Antequera“ auf. Sie zählt zu den ältesten Städte im Norden der Provinz Malaga. Die Stadt liegt in einer fruchtbaren Ebene und ist umgeben von karstigen Bergketten und Hügeln. „Anticaria“ nannten die Römer den Ort, die Mauren „Medina Antiquira“. 1410 eroberte König von Aragon Fernando I. die Stadt. Auf einem Hügel thront die „Alcazaba de Antequera“, noch etwas höher liegt auf einer Anhöhe das „Castillo = maurisches Alcazaba“. Die schönen Gärten laden zum Erholen ein und man hat von den Türmen und Mauern der Festungsanlagen einen tollen Panoramablick auf die Häuser, Kirchen und Klöster der Stadt. (Renaissancekirche Santa Maria la Mayor). In der Ferne fällt unser Blick auf den Felsberg „Pena de los Enamorados“ (Felsen der Verliebten), der von einer tragischen Liebesgeschichte erzählt und dessen Form an ein zum Himmel anflehendes Gesicht erinnert. So noch schnell ein paar Bilder gemacht dann fahren wir weiter nach „El Torcal“. Die in Millionen von Jahren geformten Karstformationen sind ein außergewöhnliches Naturschauspiel. Am Parkplatz legen wir eine Pause ein und entschließen uns den Park an einem anderen Tourentag zu besichtigen. Also treten wir die Rücktour nach „Ronda“ an und zum Campingplatz El Sur.
2.Tourentag: Sierra Grazalema, Cortes de la Frontera, Zahara de la Sierra
Von „Ronda“ geht unsere Tour an der „Sierrania de Ronda“ entlang vorbei an dem Dorf „Benadalid – Banu Al Jalid“. Der Name stammt von einem Berberstamm, die sich im 8. Jahr. hier nieder ließen. Den warmen Fahrtwind spüren, geht es von einer Kurve in die Nächste. Als die Straße den „Puerto del Espino“ (780m) hohen Pass erklimmt, machen wir eine Fotopause. Die Traumstraße MA 549 entlang des (Valle del Genal) „Rio Guadiaro“ taucht uns in den größten Korkeichenwald Spaniens ein. Es ist eine traumhafte Landschaft, so erreichen wir „Cortes de la Frontera“. Schon die Römer unterhielten hier einen Stützpunkt namens „Cortex – Verteidigung“. Davon kündigt die recht gut erhaltene Römerstraße die, steil von der Bahnstation „Estacion de Cortes“ hinauf nach „Cortes de la Frontera“ geht. Später wurde der Ort von den Mauren besiedelt bis er 1485 von den christlichen Reconquista erobert wurde. Der Ort liegt zwischen den Naturparks „Sierra de Grazalema“ und „Los Alcornacales“. (Los Alcornacales heißt Korkeichen). Darauf folgen Lorbeer-, Wacholder- und Eichenwälder, bis sich die Straße schließlich – eine Vegetationsstufe höher – durch niedriges Buschwerk und lichte Kiefern schneidet. Unsere Tour geht weiter auf der A373 Richtung Ubrique, dabei fahren wir durch die „Sierra Ubrique“ und über den „Penon del Berrueco“ (899m). Die Straße die durch die Bergkette verläuft, ist in der Regel schmal, kurvenreich, manches mal mit schlechtem Asphalt, dafür aber mit wenig Verkehr. Wir passieren das schöne Dorf Ubrique. Das Dorf liegt an der Route der so genannten „Ruta de los Pueblos Blancos“, der Straße der weißen Dörfer. Nun windet sich die enge Bergstraße langsam hinauf in die „Sierra de Grazalema“. Die 1000 senden von Kurven sind für uns Kurvensüchtigen wie gemacht. Es ist eines der schönsten Gebirgszüge Spaniens. Die Straße A374 bringt uns durch steile, ginstergeschmückte Felslandschaften hinauf zum Bergdorf „Grazalema – in der Berbersprache Raisa lani suli“. Sehenswert ist der „Plaza de Espana“, hier befindet sich das bekannteste Bauwerk, die Kirche „Nuestra Senora de la Aurora 18. Jahr“ . Das Dorf ,daß sich mit seinen karstigen Felsen bis in einer Höhe von 1654m erhebt. Die Straße führt uns an Grazalema vorbei und klettert weit hinauf über den Ort, so dass wir einem Blick über die Dächer von Grazalema haben. Dann steuern wir den Pass „Puerto de las Palomas“ an. Wie geil ist das denn! Die kurvenreiche Straße CA 531 bringt uns über den 1357m hohen „Taubenpass“ und versetzt uns mit seinen lang gezogenen Kehren – mit seinen weiß getünchten Begrenzungssteinen – in Staunen. Auch hier sind wir fast allein und können uns gar nicht satt sehen an der gigantischen Landschaft. Der serpentinenreiche Pass verdankt seinen Namen den Tauben – spanisch Palomas -, die in diesem Gebiet gern das Gebirge überqueren. An der Passhöhe ragt ein spitzer Fels in die Höhe und in der Ferne leuchtet der weitläufige Stausee von „Zahara- El Gastor“ mit türkisblauem Wasser, der sich in zahlreichen Buchten hineinschlängelt. Leider fehlt ihm durch die Dürre auch einiges an Wasser. Von dort oben können wir die „Tajo – Schlucht von Ronda“, die „Sierra de las Nieves“, den Pass „Puerto de los Alamillos“ und die „Sierra del Endrinal“ ausmachen. Nach einer kurzen Pause nehmen wir unsere Tour wieder auf und erreichen das Dörfchen „Zahara“, das malerisch auf einem Bergkegel liegt. Es gehört zu den weißen Perlen Andalusiens. Ein Spaziergang durch die engen, steilen Gassen dieses Dörfchen, öffnet unsere Sinne für den Duft der Blumen, die die Balkone schmücken, für das makellose Weiß seiner Häuser und für den Duft der hausgemachten Eintöpfe, die aus den Häusern weht. Das Dörfchen „Zaharas de la Sierra“ wurde im 8. Jahr. von den Mauren gegründet. Ein Stück weiter oben thronen die Reste einer Burg aus dem 12.Jahr.,das „Castillo de Zahara de la Sierra“. (Zahara stammt aus dem Arabischen und bedeutet Blume). Von der Burg aus haben wir einen tollen Blick über das Umland und auf den Stausee „Zahara –El Gastor“. Das Kurvengewirr der Bergstraßen geht weiter und so fahren wir über den „Puerto del Aguacil“, Richtung Prado del Rey (das heißt Wiese des Königs). Hier sieht man viel Landwirtschaft mit Viehzucht und Imkerei. Bei unserer weiteren Tour kommen wir an El Bosque vorbei was in üppigen Wäldern liegt. Dann taucht mitten in der Landschaft das Bergdorf Ubrique wieder auf. Relativ eng und verwinkelte, teilweise steil und niemals gerade sind die kleinen Gassen des Dörfchens. Es geht über „Cortes de la Frontera“ entlang des „Rio Guadiaro“ nach Montejaque – sein Name ist arabischen Ursprungs und bedeutet : verlorener Berg. Ein einmaliger Motorradtag neigt sich dem Ende und so geht es zurück zum Campingplatz El Sur.
3.Tourentag: Ronda – Setenil de las Bodegas, die Stadt im Fels
Der heutige Tag beginnt, wie der Tag zuvor aufgehört hat. Wunderschöne, kleine, kurvige Straßen führen uns durch die „Sierrania de Ronda“ Richtung „Setenil de las Bodegas“. Bei unserer Tour werden keine Kurven ausgelassen, dabei kommen wir über den „Puerto de Montejaque“ 720m. Dann erreichen wir „Setenil de las Bodegas“. Wir parken oberhalb des Dörfchens, da das Parken im Dorf sehr schwierig ist. Das traumhafte weiße Dorf liegt im Herzen der Region „Sierra de las Nieves“. Es ist für uns wie eine Reise in das ursprüngliche Andalusien: Land der Stierkämpfer, Romantiker und Banditen. Von oben kann ich die mittelalterliche Festung aus dem 14. und 15. Jahr. ausmachen. Heute erinnert nur noch die Zisterne und der maurische Turm „ Atalaya Arabe“ (Huldigungsturm) daran. Sowie die gotische Kirche aus dem 15. Jahr. „Emirata de Nuestra Senora del Carmen“. Der größte Schatz des Gotteshauses ist ein gesticktes Messegewand, daß einst ein Geschenk Königin Isabella war. Dann Laufe ich hinunter in die Altstadt von „Setenil de las Bodegas“. Seine Hauptattraktion ist die schöne und originelle Bauweise. Der „Rio Guadalporaun“ hat die tiefen Höhlen in den Fels gespült. Die Häuser, vor allem die im tief gelegenen Tals stehen, sind unter dem vom Fluss geformten Felsenvorsprüngen gebaut. Die Übergänge sind fast bedrückend und unheimlich. Wie monströse liegt der dicke Felsdeckel auf den Häusern. Die kleine Gemeinde besitzt als einziger Ort in dieser Gegend diese einzigartigen Höhlenwohnungen, in denen auch Geschäfte und Restaurants einen Platz finden. Die Häuser und Gebäude unter den Felsen sind bekannt als „abrigos bajo las rocas : heißt Schutz unter den Felsen.“ Wir nehmen unsere Tour wieder auf und nehmen viele Nebenstraßen unter die Räder, inklusive Abstecher. Entlang dieser Tour sind einige Leckerbissen dabei. Tolle Aussichten, tolle Kurven und tolle Eindrücke. Entlang des „Rio Trejo“ fahren wir Richtung Olvera. Schon von der Ferne sieht man den Hügel samt Kirche und Burg in die Höhe ragen. Die schönsten Sehenswürdigkeiten in Olvera sind die Pfarrkirche „Nuestra Senora de la Encarnacion“, sowie die direkt daneben liegende arabische Festung „Castillo de Olvera“. Über eine sehr steile Straße erreichen wir die katholische Pfarrkirche, den höchsten Punkt der Stadt. Die Kirche wurde nach Ende maurische Herrschaft um 1500 auf den Überresten der damaligen Moschee gebaut. Im Mittelalter war Olvera eine Station auf der Schmuggelroute, welche von „Ronda nach Maron de la Frontera“ führte. Nun sausen wir durch die „Sierra de San Juan“. Nach all dem kurvigen Klein – Klein öffnet sich der kleine Pass „Puerto de Zamaro“. Vorbei an den Dörfern Algamitas und Villanueva de San Juan nehmen wir die A 360 nach Maron de la Frontera. Die Straße schlängelt sich als hellgraues Asphaltsband durch die Landschaft. Die Stadt liegt in einem fruchtbaren, landschaftlichen Gebiet, das vom „Rio Guadalete“ durchflossen wird. Auch hier ist die Stadt von einem unvergleichlichen Weiß. Zahlreiche Häuser, Paläste, Kirchen und Klöster weisen auf den Glanz vergangener Zeit. (Zu sehen Kirche San Ignacio, Kirche la Victoria, Kirche San Miguel und die Wallfahrtskirche Ermita de Nuestro Padre Jesus de la Calzada) So nehmen wir unsere Fahrt wieder auf. Viele Getreidefelder und Olivenbäume fliegen an uns vorbei. Dann tauchen wir hinter dem Ort wieder in die „Sierra de Grazalema“ ein. Langsam wird die Landschaft wieder gebirgiger. Die Landschaft ist fantastisch, je mehr wir wieder an Höhe gewinnen und in die dünn besiedelte Bergwelt eintauchen. Je höher wir auf den Kurven kommen, desto fantastischere Ausblicke haben wir auf die einsame, zunächst noch mit niedrigen Bäumen, weiter oben mit niedrigem Buschwerk bewachsenen Berglandschaft, die wir genießen bei wolkenlosem Himmel. Entlang der Kurvenstraße erhebt sich malerisch von weiten auf einem Bergkegel das Dörfchen „Zahara de la Sierra“. Es ist schon bewundernswert wie die Dörfer an den Bergflanken kleben, als wenn es keine Schwerkraft gäbe. Vorbei am Stausee „Zahara –El Gastor“ geht es zurück nach „Ronda“ zum Campingplatz El Sur.
4.Tourentag: Ronda – Estepona
Heute geht unsere Tour früher los, denn wir fahren an die Küste zur Stadt „Estepona“. Wir wollen den Sonnenaufgang auf der Bergstraße nicht verpassen. Die Chance ist dann außerdem groß, daß wir nicht hinter einem Kieslaster herschleichen müssen. Denn auf den Straßen MA 518 / MA 516 / MA 515 gibt es nämlich nur wenige Stellen, wo wir überholen können. Wir erreichen das Schlumpfdorf „Juzacar“ ( Blaues Dorf), es liegt im „Valle del Genal“. Seine Zufahrt schlängelt sich in Serpentinen zwischen Felsen hinauf, die Straßen sind eng, einladend und besitzen Charme. Seine Kamine rauchen wie anno dazumal. Das kleine Dorf wurde 2011 für einen Werbespot für den Film „Die Schlümpfe“ ausgewählt und komplett in schlumpfblau angemalt. Nach Beendigung der Dreharbeiten stimmten die Bewohner dafür, diesen Zustand beizubehalten statt es wieder zum typischen andalusischen Weiß zu streichen. Und ganz ehrlich – es ist irgendwie richtig sehenswert, – denn selbst die Kirche ist blau und am Straßenrand grüßt ein menschengroßer Papa Schlumpf. Nach der Besichtigung fahren wir weiter. Wir schweben über Hügeln, queren lauschige Täler, fühlen uns allein, ohne einsam zu sein. So erreichen wir das Dorf „Benadalid“, daß im „Valle del Guadiaro“ liegt. Der alte Teil des Dorfes ist eindeutig maurischen Ursprung. Außerhalb des Ortes erhebt sich die Burg „Castillo de Benadalid“ 13./14. Jahr. Direkt neben der Burg erhebt sich die „Cruz del Humillad“ (auf keltische Überreste erbaut), ein steinernes Denkmal aus dem Jahr 1776, das an die Kapitulation der Mauern erinnert. So manche Straße zieht sich wie ein Korkenzieher durch das Gebirge, beinahe zu schmal für sportliche Autofahrer zu kurvenreich, für uns einfach perfekt. Wir biegen ab zum Dorf „Genalguacil“. Es ist ein kleines wunderschönes Dörfchen mitten in den Bergen. Entlang der weiteren Straße gibt es verschiedene Aussichtspunkte, die uns unglaubliche Blicke auf die herrliche Landschaft bietet. Zedern, Kiefern und Eichengebüsch halten die Hügel stets grün und bieten den Tieren Deckung, wilde Blumen wachsen zwischen Felsen und unter den Bäumen. Die im Navi programmierte Tour führt uns über schmalste Straßen und lässt uns am Fuße des Dorfes „Jubrique“ stoppen. Eine steile, eng verwinkelte Straßenführung saugt uns auf, wir folgen den Wegweisern und knattern plötzlich durch den wöchentlichen Straßenmarkt. Ups!! Rechts und links der schmalen Fahrbahn stehen Stände, Menschen flanieren über den Asphalt und beäugen uns als wären wir rare, rustikale Sehenswürdigkeiten. Im Schritttempo rollen wir beinahe lautlos zwische Tomaten und Gurken. Die Straßen sind mit unendlichen Blumentöpfen geschmückt. Nun ziehen wir weiter auf der Gebirgsstraße Richtung „Estepona“. Griffiger Asphalt, weite Kurven und enge Kehren bringen Motor und Herz auf Touren. Die Serpentinenstraße führt uns durch die „Sierra Bermeja“ und durch Kiefernwald. Auf gut tausend Meter über dem Meer schwingt sich die in die Bergflanke gebaute Straße hinunter ans Meer. Nach der herrlichen Kurvenfahrt – spüren wir die Fliehkräfte besonders intensiv und irgendwie rauschhaft – so erreichen wir den „Puerto de Penas Blancas“. Er ist bei den Radfahrern bekannt. Die Strecke war 2022 eine Etappe der Vuelta Espana. Am Rande der Straße steht ein Denkmal mit zwei Radfahrer. Von hier oben haben wir eine beeindruckende Aussicht bis zum Mittelmeer. Wie ein Lindwurm führt uns die Straße in die Tiefe. Schnell erreichen wir „Estepona“ und quälen uns durch die Stadt und sind froh, als wir das geschafft haben. Nun geht es wieder hinauf durch die „Sierra Bermeja“ zum Dorf „Gaucin“. Jenseits des Tals trohnt auf einem Berg die Dorfschönheit „Gaucin“. Es ist eine wunderschöne weiße Stadt, die ihm „Genal – Tal am Fuße der „Sierra del Hacho“ liegt. Besondere Bedeutung erlangte „Gaucin“ während der Römer – und Araberzeit. An einem Aussichtspunkt haben wir einen schönen Blick auf einem 688m hohen Berg auf dem eine Festung errichtet wurde. An den Steilhängen liegen unbesiedelte Landschaften mit grauem Felsgestein und grünen Eichengebüsch. So bringt uns die A 369 nach „Jimena de la Frontera“. Direkt am Rande des Naturparks „Los Alcornocales“ liegt der kleine Ort . Der Park „Los Alcornocales“ kennzeichnet sich durch tiefe Täler und bewachsene Hänge. Die Korkeichenwälder erheben sich an der Küste gegen die Meereswinde. Dieser Naturraum ist eine Abfolge zerklüftete Berge und unterschiedlicher Höhen. Hoch oben über dem Dorf „Jimena de la Frontera“ trohnt die maurische Burg „Castillo de Jimena de la Frotera“. Historisch ist die Tatsache, dass der spanische König Karl III. hier 1777 eine Fabrik errichten ließ, in der Kanonenkugel für die Besiedlung Amerikas gegossen wurden. Auf der schmalen Straße geht es nun weiter durch ein Tal, dann leicht bergauf zur 400 Meter hoch gelegenen Passhöhe des „Puerto de Galis“, einem Bikertreff. Erstmal eine Kaffeepause, die haben wir uns verdient. Unsere Route bringt uns danach wieder in die Berge der „Sierra de Grazalema“, mit ihren kahlen Felsen, die eindrucksvoll im Kontrast zu den grünen Hängen weiter unten im Tal stehen. Es ist purer Fahrspaß auf der wenig befahrenen, abwechslungsreichen Strecke und uns grandiose Blicke erlaubt. Mit „Cortes de la Frontera“ erreichen wir den nächsten Ort auf unserer Rückfahrt. Dann schwingen wir uns hinunter in das Tal des „Rio Guadiaro“ und überqueren den Fluss. Zwischen dem Kalkmassiv der „Sierra de Libar“ und dem Fluß „Guadiaro“ liegt das Dorf „Benaojan“. Der „Torre del Moro“ wurde einst von den Mauren als Wachtturm errichtet, um den Zugang zum „Guadiaro – Tal“ zu kontrollieren. Dann geht es zügig zurück nach Ronda zum Campingplatz El Sur.
5.Tourentag: Ronda – Arcos de la Frontera
Nachdem wir das Dorf „Grazalema“ erreicht haben, führt uns die schmale Straße mitten durch das Hochgebirge, des wunderschönen Naturpark „Sierra de Grazalema“. Allein wegen der spektakulären Aussicht lohnt sich der Abstecher in den Ort. Der Ortskern steht unter Denkmalschutz mit seinen typisch, andalusischen weiß getünchten Häusern und den zahlreichen kleinen Gassen. Das Dorf geht auf eine römische Besiedlung zurück. (Gemeindekirche Encarnacion)Spektakulär sind die Aussichten auf die Gebirgszüge, von denen sich uns ein weiterer Panoramablick über die Landschaft erschließt. Vor allem die Berge der „Sierra de Pinar“, an deren Fuß „Grazalema“ liegt. Weiß gekalkte Häuser, umgeben von grünen Hügeln und schroffen Felsen, darüber blauer Himmel, was für eine Idylle. Das Zentrum des Dorfes bildet die „Plaza de Espana“ mit dem Rathaus. Auf den Plätzen stehen Tische im Freien, Bars und Restaurants laden zum Verweilen ein. Blumengeschmückte Balkons mit schmiedeeisernen Geländern verschönern die Häuser. Der höchste Berg hier ist der „El Toreon“ 1654m hoch. Unsere Route führt uns weiter. Eingebettet in Korkeichen -, Steineichen -, Pinien – und Tannenwäldern windet sich die enge Bergstraße durch die „Sierra de Grazalema“. So kommen wir zum höchsten Punkt der Pass-Straße, zum “Puerto de Boyar“ 1103m. Von hier oben haben wir einen fantastischen Blick über den Naturpark. Am Himmel können wir ein paar Geier ausmachen. Hier wurde vor Jahren eine große Geierkolonie angesiedelt. Nach kurzer Weiterfahrt erreichen wir das Dorf „Benamahoma“, (arabisch Sohn von Mahoma) das lieblich angepasst am Berg liegt. So bringt uns die kleine kurvenreiche Gebirgsstraße Richtung „Arcos de la Frontera“. Von weiten kann man schon „Arcos de la Frontera“ sehen. Das Städtchen liegt auf einem knapp 200 Meter hohen Bergrücken, der vom Fluss „Guadalete“ umschlossen wird. So fahren wir in das Städtchen hinein. Man sieht den wuchtigen Turm der Kirche „Santa Maria“ in der Höhe, der insgesamt elf Glocken trägt, ( 13./14. Jahr.) erbaut an der Stelle wo früher eine Moschee stand. Hinter dem Rathaus blicken wir auf die Silhouette des „Castillos von Arcos“. Die zweite große Kirche der Stadt ist die „San Pedro“ 13. Jahr. Die Kirche „San Pedro“ ist bedeutend älter, als die barocke Fassade vermuten lässt. Das Navi leitet uns durch das Gewirr der schmalen Straßen hinaus aus „Arcos de la Frontera“. Im Licht der Sonne fahren wir in das Flachland und erreichen den „Embalse de Arcos“, so kommen wir nach „Le Pedrosa“. Entlang des „Embalse de Guadalcacin“, der nicht mehr soviel Wasser gespeichert hat, ziehen wir weiter. Doch bereits wenige Kilometer weiter cruisen wir wieder durch eine Hügellandschaft, rechts und links erstrecken sich Felder, blicken auf Pferde, die gemütlich auf der Weide grasen, hören Schafe blöcken, die im Schatten mächtiger Eichen nach Nahrung suchen. Menschen sieht man kaum. Auf der schmalen Straße geht es erst durch ein Tal, dann wieder leicht bergauf zur 400 Meter hoch gelegenen Passhöhe des „Puerto de Galis“. Nach der obligatorischen Kaffeepause setzen wir unsere Route fort. Die schmale Straße führt uns mit einer Vielzahl von Kurven an der Flanke eines Berges dahin. Bis auf rund 1400 Meter steigen die Berge in der „Sierra Ubrique“ hinauf. Puren Fahrspaß haben wir auf der einsamen, abwechslungsreichen Strecke und so kommen wir über den „Penon del Berrueco“ 899m. Mit „Cortes de la Frontera“ erreichen wir den nächsten Ort und schwingen uns hinunter ins Tal des „Rio Guadiaro“, vorbei am „Cueva de la Pileta“ .(es ist eine Höhle mit prähistorischen Malereien) Die Verbindungsstrecke nach „Ronda“ führt uns durch die steile, ginstergeschmückte Felslandschaft. So erreichen wir unserem Campingplatz El Sure.
6. Tourentag: Wandern auf dem Caminito del Rey
Hundert Meter über dem Boden, nur auf einem schmalen Steg, 1500 Meter am Stück in den Fels montiert, mit weitem Blick in die bis 200 Meter tiefe Schlucht, eine Stahlbrücke zum durchgucken und eine Terrasse mit gläsernem Grund – nein, ich bin nicht als Pionier in den Bergen unterwegs, sondern auf dessen Spuren : auf dem „Caminito del Rey“.
Heute Morgen heißt es wieder früh aufstehen, da ich über den „Caminito del Rey“ laufen möchte und da muss man pünktlich sein. Auf dem Ticket ist die Uhrzeit bezw. der Einlass verzeichnet, wann man diesen betreten darf. Von „Ronda“ geht es auf der A367 vorbei am „Castillo de Ortegicar“, weiter auf die A357. Es ist heute Morgen sehr kalt und windig, (6 Grad) dann meldet die BMW ADV 1250 : Vorsicht glatte Straßen. Oh Gott was ist das denn jetz?. Also Vorsicht mit viel Gefühl fahren und keine hektischen Bewegungen. Dann überqueren wir den „Embalse del Guadalteba“, um dann auf die auf die kleine A 7286 abzubiegen. Entlang des „Rio Guadalhorce“ kommen wir zügig zum Staudamm „Tajo de la Ercantada“. Nun sind wir in dem bekanntesten Klettergebiet von Spanien, in der Schlucht, deren Felswände bis zu 700 Meter tief sind : „Desfiladeros de los Gaitanes“. Die vom „Rio Guadalhorce“ über eine Länge von 5 Km in den Stein geschliffenen Schlucht. Auf der einen Seite der Schlucht klebt der „Caminito del Rey“ (Königsweg, 1921 weihte König Alfonso XIII. Dieses Bauwerk ein) an der Felswand, auf der anderen Seite verläuft eine spektakuläre Eisenbahntrasse der Linie Malaga – Cordoba und passiert dabei mehrere Tunnel und Brücken. Am Aussichtspunkt „Mirador Tajo Encantada“ hat man den besten Blick auf „El Chorro“ und die „Caitanes Schlucht“. Am Restaurant „El Kiosko“ hält Harald die BMW an, jetzt die Motorradkleidung gegen bequeme Wanderklamotten tauschen, dann startet mein Abenteuer: „Wanderung über den „Caminito del Rey“.1,5 Km ist der Weg, dann starte ich durch den langen, beleuchteten Tunnel „Largo Salida“. Die sandige Strecke bringt uns zum 2. Tunnel „Tunnel de los Tafonis“, der aber nicht so lang ist. Dann erreiche ich die Sammelstation des „Central electrica Gaitanejo“. Nach Kontrolle meines Tickets bekomme ich ein Haarnetz und den Helm, ohne Helm darf man den Weg nicht betreten. Ich passiere die Barriere und bestaune vom Aussichtspunkt des „Gaitanejo – Staudamm“ die Höhlenhäuser der „Sierra Prada“, die vom Personal des Wasserkraftwerks als Wohnstätte dienten. Der Königsweg galt lange als einer der gefährlichsten Wanderwege der Welt. 4 Jahre war der Zutritt zum Weg nach mehreren tödlichen Unglücke in der Schlucht gesperrt. Witterungseinflüsse und vernachlässigte Instandhaltungsarbeiten hatten den über 100 Jahre alten Weg zugesetzt. Er diente als Verbindung – und Transportweg für die Arbeiter und Materialien, für das sich damals in Bau befindliche Wasserkraftwerk und den Kindern täglich zur Schule und nach Hause. Seit März 2015 ist er nach umfangreicher Sanierungsarbeiten wieder für die Allgemeinheit begehbar. Der interessanteste Teil des Weges verläuft knapp 3 Km durch die meist enge Schlucht, auf Holzstege entlang des „Rio Guadalhorce“ der mit lautem Getöse durch die „Desfiladero de los Gaitanes“ rauscht. (auch genannt Geierschlucht) Der Weg ist durchgängig mit Stahlzäunen gesichert und dadurch kann ich mich voll auf die spektakulären Aussichten konzentrieren. Nach den ersten schmalen Passagen weitet sich das Tal. Schritt für Schritt verändert sich die Landschaft. Treppen führen uns hinunter in die Nähe des Flusses. So nähern wir uns dem „Vallee de Hoya – Tal“ mit seinen üppigen Pinienwäldern. Informationstafeln zeigen uns die Fauna und Flora, die hier lebenden Tiere und die Fossilien die hier gefunden wurden. Der Weg bietet unglaubliche Aussichten und die Natur ist spektakulär. Nachdem wir das „Vallee de Hoya – Tal“ verlassen habe, wurde der Weg dann nochmal richtig spannend. Nachdem ich eine Weile an einem ehemaligen, ziemlich schmalen Wasserkanal endlang gelaufen bin, begann der Zweite Bohlenweg – auch hängende Stege genannt – der sich waagerecht an die glatte Felswand klammert. Unter uns liegt die spektakuläre „Gaitanes – Sclucht“. Parallel zu dem neuen Weg sehe ich unter mir den alten, maroden Weg. Einfach gruselig. In diesem Abschnitt sieht man einen 100 jährigen Wachholderbaum, der zwischen den Felsen wächst, dem so genannten Fossilienstrand, an dem man mehrere fossile Abdrücke hinter Glas bestaunen kann. Sie stammen aus der Jurazeit. Bevor ich auf den Glasbalkon darf, kontrolliert ein Sicherheitsbeamte, daß nur 4 Leute diesen betreten. Er ragt über den Steg hinaus, ein Gefühl, daß die Schwindelfreiheit der Besucher auf die Probe stellt. Wenige Zentimeter breit ist der Weg, den wir jetzt begehen, der zwischen Felswand und Abgrund zum Laufen vorhanden ist. So geht es weiter zur „Puente de la Josefona“. Der alte weitere ehemals gefährlichste Wanderweg der Welt, der immer noch gelegentlich sehr gefährlich ist, war geschlossen. Damit ich trotzdem bis zum Ende des Weges konnte ging es über eine Treppe durch einen Tunnel, der mit LEDs beleuchtet war. Man ist von der Aussiecht in die Tiefe und den gewaltigen, hochaufragenden Felswänden, die fast senkrecht um uns herum aufragen, begeistert. Den gesperrten Weg können wir an einem kleinen Aussichtspunkt sehen, nicht sehr vertrauenswürdig. Im Vordergrund sieht man die verrosteten Eisenstreben und den bröckeligen Beton. Auf der anderen Seite der Schlucht gräbt sich die Bahnstrecke Malaga – Cordoba durch den Berg. Nach der nächsten Biegung sehe ich die lange „Kings Bridge“ – Puente Colgante del Caminito del Rey -. Sie liegt am Ausgang der Schlucht. Diese Hängebrücke, bei der man nur auf Gittern 100 Meter über dem Abgrund läuft, ist sicher nichts für Mensch mit Höhenangst. Links von der Brücke fällt ein Wasserfall in die Schlucht. Auf der anderen Seite angekommen hängt der Bohlenweg (Steg) auf halber Höhe an einer 200 Meter hohen Steilwand. Dann öffnet sich die Schlucht in ein breites Tal und im Hintergrund sehe ich die Talsperre. Entlang an der Steilwand auf sehr schmalen Stufen geht es erst hinunter und etwas später Stufen wieder nach oben. Durch die Stufen konnte ich hervorragend die weite Leere unter mir sehen. Dann endet der Klettersteig am Eisenbahntunnel und an der Eisenbahnbrücke. Von hier aus laufe ich noch ca. 2Km am „Rio Guadalhorce“ entlang bis „El Chorro“, wo ich den Helm zurückgeben. Vorbei am Kiosk geht es zur „Estacionde tren El Chorro“, wo ich mich wieder mit Harald treffe. Motorradklamotten anziehen, dann geht es auf dem direkten Weg zurück zum Campingplatz El Sur.
P.S. Definitiv gehört der “Caminito del Rey“ zu meinem Highlights in Andalusien.
7.Tourentag: Ronda – El Torcal de Antequera
„El Torcal“ – der uralte, steinerne Garten.
Bei atemberaubenden Aussichten, griffigen schöne Straßen, ein unvergesslicher Frühlings – Berg – Duft und ein angenehmer Wind, so starten wir unsere heutige Tour zum „El Torcal“. Die frische Bergluft gibt uns Energie für die kommenden Stunden, welche uns mit ihren türkisblauen Stauseen und Korkeichenwälder in den Bann zieht. Schnell erreichen wir den „Embalse de Guadalteba“ und fahren die traumhafte Strecke bis zum „Caminito del Rey“. Dort nehmen wir die kleine Straße die uns zum „Embalse del Gualdahorce“ bringt. Vorbei an landschaftlich schönen Panoramen und Stellen haben wir immer einen Blick auf den „Embalse del Gualdahorce“. So schrauben wir uns immer weiter in die Höhe hinein in die „Sierra Tejeda“. Die höchste Erhebung ist der Berg „Camorro Alto „ mit 1369m. So geht es kurvig mal hoch und wieder runter. Der „Embalse del Gualdahorce“ glänzt türkisblau mit seinen vielen Seitenarmen in der Sonne. Wir halten uns westlich und nähern uns dem „Parque Natural Montes de Malaga Antequera“. Genau dort wollen wir hin um den „El Torcal de Antequera“ zu sehen. Er ist ein über 1000 ha großes Naturschutzgebiet in der Nähe der Stadt „Antequera“. Die Straße hinauf zum Park präsentiert sich wie immer als perfektes, kurviges Asphaltsband. Sie bringt uns durch die eindrucksvolle Landschaft Richtung „El Torcal“. Die Hänge sind gesäumt von Ginsterbüschen, die die Landschaft mit gelben Farbtupfern sprenkeln und einen angenehmen Duft verbreiten. Auf manchen Hügel bringen die ordentlichen Reihen von Olivenbäumen eine gewisse Strenge in das Landschaftsbild. Die Strecke ist gut zu fahren, vorbei an zerklüfteten Schluchten und Felsen und so staunen wir über die Säulen die aus Steinplatten aufgetürmt erscheinen. Über die Fahrbarkeit der Straße, sind sich Fahrer und Sozia nicht immer einig…. Die Vegetation ist sehr karg und das Gebiet ist ganz oben mit Cafés, Parkplätzen und Shuttlebusse touristisch gut erschlossen. Ein Informationszentrum imformiert zur Geologie, Flora und Fauna des Felsgebiets. Die Horizontal abgelagerten Kalkschichten sind von der Erosion zu skurrilen Türmen, Plateaus und Ketten geformt worden. Manchmal sieht es aus, als hätten Riesen Pfannenkuchen aufeinander getürmt. Dazwischen kann man mit viel Glück Adler, Geier und Steinböcke sehen. Am Parkplatz befinden sich außerdem die Anfangspunkte der Wanderrouten. Durch die Motorradkleidung nehmen wir natürlich die kürzeste Route. Die Steinskulpturen erinnern mich ein wenig an den „Brice Canyon“ der USA, nur dass sie dort orangenrot schimmern. Dann geht es wieder zurück. Vom Parkplatz „El Boquete“ sausen wir wieder durch die „Sierra Tejeda“ Richtung „Antequera“. Nun fummeln wir uns noch einmal durch „Antequera“, vorbei am Nonnenkloster „Covento de Capuchinos“ und der kompakten Altstadt. Unsere Tour neigt sich dem Ende, so fahren wir wieder über die Brücke des „Embalse de Guadalteba“ und genießen nochmal das tolle Panorama, vorbei am „Lagune Dulce“. In „Cuevas del Becerro“ tauchen wir wieder in die „Serrania de Ronda“ ein. Dann erreichen wir unseren Campingplatz El Sur.
8.Tag: Nun heißt es Abschied nehmen von unserem Spanienurlaub und es geht zurück nach Hause.
Es sind ja nur 2500 km.