Ostern , Schwarzwald 2003
1.Tourentag Karsamstag
Brrrr, heute morgen ist es kalt und in der Nacht hatte es etwas geregnet. Unser erster Stopp ist am Titisee, der trotz touristischem Hochbetrieb nichts vom einem gewissen Charme verloren hat. Unsere Fahrt führt uns weiter Richtung Hinterzarten und wir fangen an, uns in Kurvenschwung zu fahren. Es geht durch Nadelwald in leichter Schräglage und man riecht die feuchte Erde. Bei mäßigen Tempo geht es durch das Höllental. Wir biegen nach Stegen / St. Peter ab. Ein wenig befahrenes Sträßchen, dass einem Bachlauf folgt, um dann in sauberen Kurven an Höhe zugewinnen. Die Straße geht runter ins Tal nach St. Märgen, wo wir Ausschau nach dem Schild Hexenlochmühle halten. Rasch finden wir die kleine Abzweigung, zu einem der letzten Kleinode des Schwarzwalds. Hier empfängt uns ein enges, feuchtes Tal mit schmaler Straße und engen Kurven. Die Ausfahrt aus dem Hexenloch ist mit Vorsicht zu genießen, da die Fahrbahn schmal ist, manche Kurven sind schlecht einzusehen, trotzdem genießen wir die anspruchsvolle Kurverei. Über Bleibach geht es weiter Richtung Waldkirch, ein hübsches Dörfchen mit bunten Fachwerkhäusern fliegt an uns vorbei. Nun folgt ein weiterer Höhepunkt des Tages: Den Aufstieg zum 1241 m hohen Kandel. Der Kandel galt früher als Hexentanzplatz und da Harald seinen Besen hinten also Sozia dabei hat, fegen wir Beide durch die Kurven, so dass die Straße Schnee- und Staubfrei ist. Durchs Glottertal, vorbei an Freiburg führt uns unsere Tour weiter durchs Münstertal nach Staufen. Staufen entpuppt sich als zauberhaftes, mittelalterliches Städtchen mit einer Burgruine. Die Burg wurde im Dreißigjährigen Krieg von schwedischen Truppen zerstört. In Staufen gab der begnadete Scharlatan Dr. Faust sein berühmtes Gastspiel, das damit endet, das der Teufel den experimentierfreudigen Alchimisten in die Lüfte und in die Gefilde der Weltliteratur entführte. Die sterblichen Reste soll der Leibhaftige auf den Misthaufen des Gasthauses zum Löwen entsorgt haben, wo der trinkfeste Magier in der Fauststube so manchen Becher geleert hatte. Im spätgotischen Rathaus kann man auf der Stufe einer Wendeltreppe noch heute den Fußabdruck bestaunen, den der Teufel als Andenken hinterlassen hat. Bei so viel Kultur schmeckt uns allen der Cappuccino, dabei beobachten wir amüsant einen Stadtführer von Staufen mit einer Gruppe, der mit viel Elan und in traditionsreicher Tracht über Marktplatz zu schweben scheint, sehr zu unseren Belustigung. Danach geht es zurück nach Todtnau zum Gasthof Lawine.
2.Tag Ostersonntag Tour zum Dom St. Blasien
Heute ist das Wetter besser und der Frühling ist nicht zu übersehen. Der Hotzenwald im Süden des Schwarzwaldes ist eine herbe und abgeschiedene Region. Von Todtnau aus geht es auf rauhem und griffigem Belag vorbei am 1263 m hohen Hockkopf ins Tal hinab. Wir folgen der Straße Richtung Bernau. Es geht hoch auf den Berg (975 m), vorbei an einem kleinen See, durch eine ruhige Gegend. Am Ende des Bernauer Hochtals werden die Kurven etwas weniger. Wir setzen unsere Tour Richtung St. Blasien fort. Schon von weitem ist die mächtige Rundkuppe des Doms zu sehen. Mit leichten Schwüngen rollen wir in die Stadtmitte hinein und stellen auf einem Parkplatz in der Nähe des Domes die Motorräder ab. Die Klosterkirche von St. Blasien mit ihrer gewaltigen Kuppel, ist eines der Bauwunder im südlichen Schwarzwald. Heute beherbergt es ein von Jesuitenpatres geleitetes Gymnasium mit Internat. Die Rund Kuppel St. Blasiens ist nach Rom und Florenz die drittgrößte in Europa. Einfach atemberaubend. Nun geht es zum Gasthof Lawine zurück.
3. Ostermontag:
Harald und ich fahren durch die Vogesen, vorbei an St.-Marie-aux-Mines, in die Eifel zurück nach Hause.