Portugal 2023

Unsere Reise nach Portugal 2023

Von Potes in Spanien fahren wir ins portugiesische Chaves, was kurz hinter der Grenze liegt von Spanien – Portugal. Der Campingplatz  „Quinta do Rebentao“ liegt eingebettet im „Parque de Campiso“ und ist für mehrere Tage unser Basislager. – Chaves bedeutet Schlüssel – Im Mittelalter wurde die Stadt von strategischer Bedeutung als Schlüssel zu den Königreichen bezeichnet.

Unsere Reise nach Nordportugal entführt uns in eine Welt mit üppigen Landschaften, tiefen Wäldern, schroffen Gebirgszügen und blauen Flüssen. Sanft geschwungene Weinlandschaften und Olivenhaine, beeindruckende Herrenhäuser, ( 16. – 18. Jahr.) hübsche Kunsthandwerksläden, kulinarische Spezialitäten, die schönsten Ausblicke auf das Douro – Tal und die vielen Wallfahrtskirche. Dieses alles möchten wir in unserem Portugal Urlaub erleben. Die Portugiesen sagen : Braga betet, Coimbra singt, Lissabon ist vergnügt und Porto arbeitet. Jetzt kann unser Portugal- Tripp beginnen.

1. Tourentag: Chaves – Braganca

Die Stadt Chaves wurde schon von den Römern als Heilbad geschätzt. Sie nannten die Siedlung am „Tamega – Fluss – Aquae Flavial.“ Der römische Kaiser Trajan ( 56 – 117) ließ  hier eine Steinbrücke mit 18 Bögen über den „Tamega – Fluss“ bauen, was die verkehrsstrategische Bedeutung der Stadt an der Römerstraße von Braga nach Nordspanien dokumentiert. Chaves ist eine der ältesten Städte in Portugal, wurde 1160 von den Mauren eingenommen, die sich aber nicht lange halten konnten. Der portugiesische Feldherr „Nuno Alvares Pereira“ eroberte die Stadt zurück und übergab sie dem Haus „Braganca.“ Die Stadt liegt in der Region „Tras-os-montes“ was soviel bedeutet, hinter den Hügeln. Wir befinden uns in eine bergige Region, die bei den Touristen nicht sehr bekannt ist, aber voll von kulturellem Interesse. In der hügeligen Berglandschaft Nordportugals verstecken sich tolle Motorradstrecken. Die einsame Straße bringt uns flott in die gegenüberliegenden Berge von Chaves. Schnell erreichen wir das Dorf Faioes auf der malerischen Route, mit atemberaubenden Aussichten. An den grünen Hängen schmiegen sich die kleinen Dörfer wie Vogelnester an. Das Land ist herb und rau. Es ist Bauernland, in dem die Menschen vom Ertrag ihrer Äcker und nicht vom Tourismus leben. Mehrere Gebirgsrücken durchziehen die Region, dann queren wir auf einer Brücke den „Rio Rabacal“. Immer wieder versperren uns die Bäume den Blick ins Tal. „Bem-vindo a Tras-os Montes so heißt die Gebirgsregion vom „ Natural Parque Monteshino“. Es ist eines der größten Schutzgebiete in Portugal für zahlreiche Tiere wie z.B. Wölfe, Wildschweine und Steinadler. Oft als rückständiges Gebiet des Landes bezeichnet. Die Gegend ist ursprünglich, einfach und einsamen. Die holprige Straße windet sich durch die sanften, graubraunen Berge, über 1300 Meter hoch . Kleinwirtschaft ist es von der die Bevölkerung hier lebt. Schnell erreichen wir die Stadt Vinhais. Sie ist ein kleines Städtchen mit zwei wunderschönen Barockkirchen. Die von den Römern erbaute Heerstraße Braga – Chaves – Astorga verlief nahe der Stelle, an der heute Vinhais liegt. Die Stadt liegt in erhöhter Lage und so blicken wir auf das fantastische „Rio Tuela Tal“. Die weitere Strecke bietet uns viele Wendungen und Kurven in einer zerrissenen, hügeligen Landschaft. N 103 Hohe Turmblöcke zeigen uns an, dass wir die Stadt Braganca erreicht haben. Nur nichts wie schnell den Abzweig zur N 217 finden, denn die Route von San Pedro de Serracenos nach Pinela ist eine kleine, schmale laut Michelinkarte gefährliche Wegstrecke. Das Sträßchen tanzt seinen wilden Tanz zwischen Hügeln und Bergen hindurch. Vor den Kuppen schadet es nicht, ein wenig vom Gas zu gehen, denn oft lauern dahinter Splitt und Steine auf der Fahrbahn. Wir machen einen Abstecher ins verschlafene Dorf Pinela, das sich romantisch an einem Berghang schmiegt. Das Dorf wirkt wie ausgestorben nur einige alte Leute stehen auf der Straße und schwatzen. Freundlich winke ich Ihnen zu und die Leute mit sonnengegerbter und von schwerer körperlicher Arbeit gezeichneten Gesichtern, grüßen freundlich zurück. Hier leben noch viele Menschen von der Landwirtschaft. Durch Terrassierung wurde den Berghängen Anbaufläche abgerungen. Dann nehmen wir den Abzweig zur N206 Richtung Torre de Dona Chama. Entlang der kleinen Dörfer fahren wir durch die „Serra de Nogueira“ am  „Rio de Guide“ vorbei. Dabei haben wir die Straße so gut wie immer für uns allein. Tuckert doch einmal ein Lieferwagen vor uns, gibt es einen kurzen Gasstoß von Harald und er katapultiert die BMW ADV 1250 am Vordermann vorbei. Es ist für uns ein Erlebnis durch das Hinterland Portugals zu fahren. Dabei geht es durch enge und verschlungene Gässchen, durch verschlafene Steindörfer und freundlichen Menschen. Im Dorf Valpacos nehmen wir die N 213 um nach Chaves zurückzukommen. Die Abendsonne zaubert einen rötlichen, warmen Ton auf die Landschaft. Es ist ein Bild der Ruhe und Ausgeglichenheit. Was für ein toller Abschluss von diesem Tag.

2. Tourentag: Sehenswürdigkeiten in Chaves

Chaves ist ein reizendes, portugiesisches Städtchen, das berühmt ist für seine heilenden Thermalquellen und auf eine lange Geschichte als Verteidigungsanlage an der Grenze zu Spanien zurückblickt. Sie wurde von den Römern als Kurort errichtet . Seit dem 17. Jahr. – mit Entdeckung der heilenden Eigenschaften des mineralreichen Quellwassers – florierte die Stadt. Sie ist vor allem bei älteren Portugiesen sehr beliebt, die für spezielle Kurbehandlungen mit Quellwasser („Termas Spa“) in die Stadt kommen.

Zeugnisse der bewegten Geschichte des Ortes ist die Festung „Castelo de Chaves“. Die wichtigste Sehenswürdigkeit ist der „Torre de Menagem“, dem Überbleibsel der einstigen Befestigung. Die Brücke „Ponte de Trajano“ stammt aus dem 1. Jahr. und hat 12 sichtbare Rundbögen aus Granit. Sie war die originale Querung der Römer über den „Rio Tamega“.Kaum zu glauben, dass dieses alte Bauwerk in Portugal so gut erhalten ist. Natürlich steuern wir gleich diese Römerbrücke über den „Rio Tamega“ an und schlendern dann noch ein wenig durch die verwinkelten Gassen der Altstadt von Chaves. Die „Praca de Camoes“, das historische Stadtzentrum von Chaves mit dem Rathaus und der gotischen Kirche „ Matriz de Santa Maria Maior“ sind sehenswert. Die Stadt liegt in einem fruchtbaren Tal. Hier wurde Gold gefunden und abgebaut.

Morgen wollen wir eine größere Tour in den Nationalpark machen. Hoffentlich behält der Wetterbericht, der ab morgen eine längere unbeständige, regnerische Phase vorhersagt, nicht recht. Schauen wir mal.

3. Tourentag: Chaves – Braga – Kirche Bom Jesus do Monte

Herrliches Wetter, Frühstück auf grüner Wiese mit frischem Baguett und Chroisont, welches um 9.00 Uhr mit dem Beckerauto angeliefert wurde. So gut gestärkt verlassen wir Chaves und fahren auf der N 103 durch die bewaldeten Höhe des „Monte da Falperra“. Eine traumhafte Panoramastrecke bringt uns Richtung „Nacional da Peneda – Geres“, dabei fahren wir am „Stausee do Alto Rabagao“ entlang, einem der größten in ganz Portugal. Es geht bergauf und bergab durch die Natur, dabei sausen wir vorbei an kleinen Bauernhöfen, Pinienhaine und malerischen Dörfern mit ihren ursprünglichen Granithäusern. Eine üppige Vegetation, die in allen Grünschattierungen schimmert, bedeckt den „Nacional da Peneda – Geres“. Es eine eigene kleine Welt, in der der Mensch im völligen Einklang mit der Natur lebt und arbeitet. Die kleinen Orte wirken alt und arm, für schöne Garten und bunte Fassaden reicht das Geld der Landwirtschaft nicht aus. Freundlich und sympathisch sind die Menschen in den Dörfern. Unsere Tour geht weiter entlang des „Rio Cavado“ der in Parada de Bouro gestaut wird. Kurvig erreichen wir die Stadt „Braga“, Stadt der Erzbischöfe. „Braga“ ist das Rom Portugals, und ist eine der ältesten Städte. Einst von den Kelten gegründet (Bracari genannt) wurde sie 250 v.Chr. von römischen Truppen eingenommen und hieß jetzt 300 Jahre lang zu Ehren von „Kaiser Augustus“ – Bracara Augusta. Nach dem Niedergang des römischen Reiches, bemächtigten sich Sueben der Stadt, dann kamen die Goten, die sich 300 Jahre in „Braga“ aufhielten. Selbst die Mauern kamen bis „Braga“ von 715 – 740. Wenige Kilometer weiter auf eine dicht bewaldeten Anhöhe, auf dem 564 Meter hohen „Monte Espinho“ erhebt sich der neoklassizitische Kirchenbau ( 18. – !9. Jahr.) der berühmten Wallfahrtskirche „Bom Jesus do Monte“. Da die Zahnradbahn außer Betrieb  ( sie ist eine erstaunliche Ingenieursleistung, erbaut 1882) war, schaue ich mir von unten die gigantischen, barocken Monumentaltreppen an, die in schier endlosen Stufen hinauf zum Vorplatz vor dem Kirchenportal führt. An der großen Freitreppe, dem so genannten „Heiligen Weg“ passiert man einer Reihe von Kapellen. (Die Treppe der fünf Sinne  – fünf Springbrunnen stellen die fünf Sinne des Menschen dar. Die Treppe der drei Tugenden stellt den  letzten Abschnitt dar und führt mich auf dem Vorplatz der Kirche.) In schlichter Schönheit präsentiert sich das Innere der Kirche. Der Altar der Kirche jedoch ist reich verziert und stellt den Leidensweg Jesu bis an das Kreuz dar. Der ausgedehnte „Parque da Ponte“ bringt unsere weitere Tour, zunächst vorbei am 572 m hohen „Monte Sameiro“. Oben auf der Anhöhe liegt auch eine Wallfahrtskirche. Nach Fatima ist sie das meistbesuchte Pilgerziel in Portugal. Die Basilika „Unseren Lieben Frau Sameiro“, ist ein Ort der Marienverehrung. Es ist eine neuzeitliche Kuppelkirche und von hier oben haben wir einen fantastischen Rundblick bis zur „Serra do Geres“ und nach „Braga“. Einige Kilometer weiter fahren wir durch die bewaldeten Höhen , der „Monte da Falperra“, eine in  alten Zeiten angeblich durch Räuber und Wegelagerer unsichere gewesene Gegend.  Erst geht es eine Weile entspannt durch den abgeschiedenen Wald , dann kommt eine scharfe Wegbiegung und dort steht auf einmal auf einer kleinen Anhöhe die Kirche „Santa Maria Madalena da Falperra“ vor uns . Die Barockkirche mit reicher Fassade, zu der eine Freitreppe hinaufführt, entstand im 18. Jahr. Unsere Tour bringt uns weiter über kleine und kleinste Straßen durch die Berge. Die N 309 bringt uns dabei zügig zur Kleinstadt „Guimares“. Sie ist eine historische Stadt im Norden Portugals, deren altes Zentrum mit seiner jahrhundertenalten Bausubstanz von der UNESCO als Weltkulturerbe aufgenommen wurde. Hier soll Alfons I. der erste König Portugals geboren sein, weswegen sie als „Wiege der Nation“gilt. Nun nach soviel Kultur und Geschichte fahren wir auf der N 311 Richtung Varzea Cova. Der Welt entrückt, widmen wir uns ganz alleine der Straße, den Kurven und der bezaubernden Landschaft. Schnell stellt sich ein gleichmäßiger Rhythmus ein. Zweiter, dritter Gang, sanft bremsen, behutsam Gas geben. So erreichen wir die N 206 nach Ribeira de Pena. Über einer Brücke queren wir den „Rio Louredo“, dabei schlägt die Straße einen scharfen Haken. Nur wenige Autos kommen uns entgegen, die Straße gehört uns so gut wie alleine. In zahlreichen Kurven geht es auf die N 2 und zum Campingplatz in Chaves zurück.

4. Tourentag: Chaves – Douro – Tal

 Das „Alto Douro“ ist die älteste Weinanbauregion der Welt. Der Fluss „Douro“ entspringt in Spanien, ist etwa 900 Kilometer lang und fließt nach einem längeren Weg durch Nordspanien in Nordportugal bei Porto in den Atlantik. Hier in der Weinregion wachsen die Trauben für den Portwein. Knackige Kurven, viel Natur, kulinarische Köstlichkeiten – die Tour zum „Alto Douro“- bringt alles zusammen. Von Chaves aus fahren wir auf der N 2 durch das bewaldete Gebiet der „Serra da Padrela“. Nach einigen Kilometern in Vila Poucal de Aguier biegen wir in die N 212 Richtung Vila Cha. Wie nicht anders erwartet, steht uns auch jetzt wieder eine herausfordernde Streckenführung bevor. Kurvensurfen par excellence. Es geht zum Ort Sabrosa, dort fahren wir durch die verwinkelten Gassen. Hier kam „Fernao de Magalhaes“ zur Welt, der große Portugiesische Seefahrer des 15. Jahr., der sich als erster auf die Reise zur Weltumseglung machte. ( Magellan – Straße). Uns umgibt eine grüne Landschaft aus Kiefern und Weinbergen. Verstreut liegen einige Weingüter im „Fermentols“, es ist atemberaubend. Die Region „Douro –Tal“ beginnt ihre Reize zu offenbaren. Vom Aussichtspunkt „Monte Sao Domingos“ genießen wir eine der schönsten Ausblicke auf die „Douro  – Region“. Die Weinberge wirken aus der Ferne wie ein buntes Muster von Flickenteppichen. Die letzten Bögen talwärts Richtung „ Pinhao“ sind eine Wucht. Nicht nur was die verschlungene Streckenführung angeht, sondern auch der Blick auf die dunkelgrünen Weinberge. Dann erreichen wir den kleinen Ort „Pinhao“ der zwischen dem“Rio Douro und dem Rio Pinhao“ liegt. Er ist eines der malerischten Dörfer Portugals. Besonders sehenswert ist der Ende des 19. Jahr. erbaute Bahnhof, der mit wunderschönen handgemalten Azulejosschmuck verkleidet ist, die das Leben in der Region beschreiben. „ Pinhao“ ist auch der Sitz der bekanntesten Weingüter. In der Umgebung produzieren einige große Quintas (Weingüter) den bekannten Marken Portwein sowie Rotweine. Dabei werden die Trauben auf den steilen Hängen von Hand gelesen. Hier ist die Hölle los, riesige Busse, Autos und Menschen verkeilen sich auf der rustikalen Pflasterstraße vor dem Bahnhof und wir mittendrin !!! Ich laufe an den hübschen Kunsthandwerksläden vorbei und mache schnell ein paar Fotos vom Bahnhof. Die kleinen Geschäfte bieten regionale Lebensmittel an, z.B. Wein, Portwein, Olivenöl, Honig und Schinken. Der Duft von frisch gebackenen Gebäck liegt in der Luft. Da es für uns hier zu viele Touristen sind, fahren wir über die schmale Brücke und verlassen „Pinhao“ und folgen der N 222 auf die andere Flussseite des „Douro“. Immer dem Lauf des „Douro“ folgend fahren wir nach Peso da Regua. Hier in Peso da Regua ist ein wichtiges Zentrum der Region, die Weinbaukommission. Die Stadt, in der sich viele Jahre alles um die Portweine drehte, liegt direkt am „Douro – Fluß“. Früher wurden die Weinfässer auf dem reißenden „Douro“ verschifft. Schwierig und gefährlich waren dabei die Stromschnellen. Einen sicheren Transport der Weinfässer nach Porto gewährleistete erst der Bau der Eisenbahnlinie. Wir machen noch einen Abstecher nach Lamego. Unser Ziel ist die Pilgerkirche „Nossa  Senhora dos Remedios“. Der Bau der barocken Kirche wurde im 18. Jahr. an der Stelle einer Kapelle begonnen.. Von der Hauptstraße in Lamego führt eine eindrucksvolle barocke Freitreppe mit 686 Stufen auf einen Hügel auf dem sich die „Rocaille – Wallfahrt Kirche befindet. Das abschüssig Gelände betont die Grandezza der Anlage, die vom dicht bewaldeten Park „Santo Estevao“ mit mystischen Wegen und Gartenanlagen umgeben ist. Auf den Treppenabsätzen finden sich interessante Skulpturen, z.B. die kleine achteckige Kapelle zu Ehren der Jungfrau Maria sowie 18 Statuen die biblische Könige und Patriarchen darstellen. Immer wieder halten wir inne und betrachten verschiedene Brunnen und mit Azulejos gestaltete Wandbilder. Dann verlassen wir Lamego Richtung Peso da Regua. Wir kurven über die enge Straße vom „Douro – Fluß“ weg und schrauben uns immer höher in die Berge, mit Blick in das wunderbare Tal. Ein Überfluss der Natur umgibt uns. Nun folgen mehrere Kilometer Kehren und Kurven. Nicht zu eng und schön übersichtlich. Eine Bergstrecke der aller feinsten Art .  Auf der Rota de Nacional 2 geht es zurück durch die „Serra da Padrela“. Mutterseelenallein. Das ist der Eindruck, der sich bei der Fahrt durch das Hinterland festsetzt. Hin und wieder ein Lieferwagen, ein Traktor das war’s. So erreichen wir Chaves den Ausgangspunkt unserer Tour.

6. Tourentag: Chaves – Portugal – Spanien – Parque Serra da Peneda

Die Sonne lockt uns früh aus den Federn, heute bringt uns unsere Tour nach Spanien und zurück nach Portugal, um durch den „Parque Serra da Peneda“ zu fahren. Schnell erreichen wir das Dorf Feces de Abaixo. An der Grenze zu Spanien fahren wir durch eine verlassene, kleine Grenzstation die auch schon bessere Tage hatte. So kommen wir nach „Galicia in die Provincia de Qurense“. Unsere Route bringt uns durch saftig, grüne Täler. Lebendig geht es in den zahlreichen Dörfern direkt an der Grenze zu. Märkte bieten ein buntes Sammelsurium an Tieren, Obst und Klamotten, Cafés und Kneipen locken die Menschen zum Verweilen ein. Die Grenzprovinz bietet uns jede Menge einsamer, kurvenreicher und verkehrsarmer Bergsträßchen. So erreichen wir den Thermalort  Verin. Die Strecke bringt uns über den „Alto de Estivadas“ 848 m. In Xinzo de Limia zweigen wir ab auf die OU 531 Richtung Celanova. Ein Bauer, der in dieser ländlichen Idylle sein Tagwerk verrichtet, winkt uns freundlich zu, während wir ebenso beschaulich durch die hügelige Landschaft gleiten. In Ponte Barxas kommen wir auf die OU 801 die uns zu einer Grenzstation bringt und somit zurück nach Portugal. Hier an der Grenze zu Spanien, dem immer noch argwöhnisch beäugten großen Nachbarn, der das kleine Land am Rande Europas allein durch seine erdrückende Größe noch mehr isoliert, scheint die Zeit seit langem stehen geblieben zu sein. Winzige Weiler und einsamer Gehöfte zeigt menschliche Existenz in einer ansonsten einsamen Hügellandschaft. Über Sao Gregorio folgen wir dem „Rio Mino“. Entspannt schwingen wir uns auf trockener Piste wieder bergab. Das schmale Sträßchen bringt uns direkt in das waldreiche Herz vom „Parque da Peneda“, Portugals einzigen Nationalpark. Steinadler, Wildpferde, ja sogar Wölfe soll man im Wald wieder antreffen können. Die Kurven der Straße und die Natur uns herum, verschmelzen zu einem einmaligen Fahrerlebnis. N 202 Der Zustand der Straße wird immer schlechter, höchste Konzentration ist angesagt, um die beste Sozia nicht in irgend einem Cayon des „ Peneda – Hochland zu verlieren. Langhornrinder, die so genannten „Chachena – Rinder, lauern vereinzelt hinter Kurven und lassen sich von uns nicht aus der Ruhe bringen. Dann, auf halber Höhe spektakulär in den Felsen gebaut, inmitten eines stillen Hochtal liegt sie plötzlich vor uns. Urgewaltig, mit allen Ecken und Enden himmelwärts strebend in ihrer Erscheinung: die Wallfahrtskirche „Senhora da Peneda“. Es wimmelt nur so von Menschen auf dem riesigen, zentralen Platz vor der Kirche. Souvenirläden, Buden mit selbst gemachten Kuchen und Gebäck, Frauen preisen lauthals Käse, Gemüse, Obst und Brot an. Wir setzend uns auf die grob behauenen Mauersteine, um die grandiose Aussicht auf das Dorf und dessen Hochtal zu genießen. Hoch erhebt sich hinter der Kirche der Felsen „Penedo das Meadinhas“ 300 m. Die Sonne beleuchtet die umliegenden Berggipfel und drängt uns zum Aufbruch. Die zahlreichen Kehren mit rutschigem Kopfsteinpflaster führen uns wieder bergan, gönnen uns aber keinerlei Ausblicke auf die Landschaft. Es ist eine scheinbar endlose Fahrt durch das herrliche Gebirge, meist mit schwindelerregendem Abgrund auf der linken Seite. Vielleicht ist es das Schönste der ganzen Tour durch die „Serra do Soaja“ zu fahren. Als Kammstraße balanciert die Fahrbahn von Bergkuppe zu Bergkuppe. Die Radien fallen leger aus, der Belag geht in Ordnung und die Maschine tuckert gemütlich dahin . Wir haben alle Zeit der Welt und eine grandiose Aussicht .So folgen wir dem „Rio Laboreiro“ nach Lindosa, einem malerisch inmitten mächtiger Felsen liegenden Bergdorf. Uralte Maisspeicher aus Granit, sogenannte „Espigueiros“  beherrschen das Bild des Dorfes. Sie waren so gebaut, dass der Mais durch Luftzirkulation getrocknet wurde, Mäuse und andere Nager nicht eindringen konnten um die Ernte zu vertilgen. Überragt wird der Ort von seiner Burganlage dem „Castelo de Lindoso“, 13. Jahr. Nach einem Fotostopp nehmen wir unsere Tour wieder auf und erreichen den „Embalse de Lindoso“. Die Straße schmiegt sich am Stausee entlang und bringt uns schwungvoll wieder ein Stück zurück nach Spanien. Im Dorf Lidoeiro biegen wir ab auf die OU 312, wo wir in „Portela do Home“ wieder auf eine Grenzstation Richtung Portugal stoßen. In Portugal eingetaucht erreichen wir die Brücke über den „Rio Homem“ mit  Blick auf den kleinen Wasserfall. Dort drängen sich bei dem herrlichen, warmen Wetter die Menschen am Wasser. Alte Meilensteine weisen daraufhin, dass schon zur Römerzeit hier eine Straße war. Die N 308-1 bringt uns direkt zum „Barragem Ganicada See“. Von dort nehmen wir die N 103 und streifen unterwegs nochmal den Rand des „Parque Serra da Penada“ und den Stausee „Canicada“. Hier wird der „Rio Cavado“ und sein Zufluss „Rio Geres“ zu einem vierärmigen Stausee gestaut. Auf der N 103 können wir uns entspannt in die unübersichtlichen Kurven legen und dabei in aller Ruhe die Atmosphäre der Gegend auf uns wirken lassen. Wir unternehmen noch einen Abstecher zum Dorf Montalagre, dass in einer zauberhaften Landschaft in unberührter Natur liegt. Beherrscht wird Montalagre von der Burg, die im 13. Jahr. auf den Resten einer älteren Festung erbaut wurde. Bekannt ist der Ort auch für seine berühmten Würste und Schinken. Also kaufen wir einiges für unsere Rückfahrt nach Deutschland ein. Randvoll mit so vielseitigen, unvergesslichen Eindrücken fahren wir zügig zurück nach Chaves: – dass wir irgendwann zurückkommen werden in diese reizvolle Gegend ganz am Rande Europas, steht für uns heute schon fest.

Adieu Portugal.

Chaves: Rückfahrt nach Zarautz ins Baskenland