Thüringen

Allgemeines über unseren Urlaub in Thüringen

Unser Basislager haben wir in Dreitzsch aufgeschlagen, eine 500-Seelengemeinde. Diese liegt an der B 281 zwischen Neustadt an der Orla und Triptis im Saale-Orla-Kreis im östlichen Teil Thüringens. Die Kreisstadt Schleiz ist bekannt durch die Rennstrecke „Schleizer Dreieck“, wo jedes Jahr Weltmeisterschaftsläufe der Motorräder stattfinden. In unmittelbarer Nähe verlaufen die A9 Berlin – München und die A4 Dresden-Eisenach, die sich in Hermsdorf im Saale-Holzland-Kreis kreuzen. Dreitzsch liegt in der fruchtbaren Orlasenke bei 319 m über NN. Die Orla mündet in die Saale. Zu beiden Seiten steigen die Berge teils steil an. Diese Hügellandschaft bildet fast u-förmig die Ausläufer des Thüringer Waldes. Nach Süden Muschelkalk, Zechstein, Grauwacke und nach Norden Sand und Ton als Erdformation. Nach Südwesten schließen sich die Plothener Teichgebiete und das Gebiet der größten deutschen Talsperren, die Bleichlochsperre bei Gräfenwarth / Saalburg und westlich davon die Hohenwartetalsperre an. Von hier aus gelangt man in die Mittelgebirgslandschaft in das Thüringer Schiefergebirge oder den mittleren Thüringer Wald. Wurzbach und Lobenstein sind kleine Kurstädte im Schiefergebirge, das die Grenze zu Oberfranken (Bayern) bildet oder auch Frankenwald. Verfolgt man den Saalelauf, so waren die vorgenannten Regionen die Gebiete um die „Obere Saale“. Nach dem Stausee Hohenwarte beginnt die große Saaleschleife mit den Orten Saalfeld, Rudolstadt, den Ausgangsstationen mit steilem Anstieg in den Thüringer Wald.

Zwei Touren sind besonders zu empfehlen: von Bad Blankenburg durch das Tal der Schwarza (Schwarzatal) vorbei an Schwarzburg mit herrlicher Lage und Schloß nach Sitzendorf. Unterwegs sollte an der Obstfelder Schmiede eine Fahrt mit der steilsten Zahnradbahn hinauf über Lichtenhain nach Oberweißbach schon gemacht werden. Weiter hinauf nach dem südlichen Thüringer Wald kommt man dann in die sogenannte Thüringer Schweiz mit solchen bekannten Orten, wie Masserberg, Fehrenbach, Goldistal und Scheibe-Alsbach.

Die zweite Tour geht von Saalfeld/Saale, die Stadt der Feengrotten (einzige bunte Tropfsteinhöhle in Deutschland), dem Hohen Schwarm und Kulm hinauf über Arnsgereuth vorbei an der „Eybaer Mühle“ nach Schmiedefeld, Langewiesen, Ilmenau mit seinem berühmten Kickelhahn (Über allen Wipfeln ist Ruh…… v.J.W.v.Goethe). Hier muß man sich spätestens entscheiden, ob man sich für die Rennsteig-Strecke (Frauenwald nach Oberhof bis zum Grenzadler) entschließt oder nach Suhl, über den Ringberg mit bestem Hotel in hoher Lage, hinunter nach Schleusingen mit Schloß Bertholdsburg, Kloster Veßra nach dem Kulturstädtchen Meiningen fährt, oder über Zella Mehlis, Stützerbach durch das Rottenbachtal nach Bad Blankenburg / Rudolstadt zurückkehrt. Hier geht es wieder entlang der Saale in Richtung Kahla/Jena, vorbei an der „Hinteren Heide“ und der „Vorderen Heide“ , einem Teil der ostthüringschen Buntsandsteinplatte. In Orlamünde könnte nach Besichtigung des Schlosses im Oberort noch eine Panoramasichtpause von der Gaststätte “ Zur Schönen Aussicht“ eingelegt werden, wo weit der Verlauf der Saale und die Einmündung der Orla in die Saale verfolgt werden kann.

Rudolstadt

mit der bekannten Heidecksburg, seiner idyllischen Innenstadt, dem Freilichtmuseum entlang der Romantikerstrasse und von wo aus jeweils kurze Abstecher über den romantischen Anstieg nach Partschefeld, das Ausflugziel „Kienberghaus“ erreicht wird. Ein weiteres Ziel ist der Abstecher von Zeutzsch nach Großkochberg mit Schloss, wo Charlotte von Stein sich mit Goethe bestens vergnügt hatte. Nach dem bereits beschriebenen Orlamünde, sollte in der Porzellanstadt Kahla, die herrliche Leuchtenburg mit steilem serpentinartigem Straßenverlauf ein Besuchermuss sein. Nicht mehr weit ist es jetzt nach Jena (ca. 15 km).

1.Tag

Während die Herren sich die gastronomischen Highlights von Dreitzsch anschauten, erkundeten wir Damen die Umgebung von Dreitzsch. Dazu gehörten: Dreitzsch, dann nach Alsmannsdorf zum Bismarckturm (Rundblick über das Orlatal), Strösswitz, Stanau (Heidedörfer mit Reiterhof), Walfersdorf mit dem Schloß „Fröhliche Wiederkunft„, Trockenborn ( Tausendjährige Eiche), Hummelsheim (Jagdschloß) über Lichtenau, Neustadt an der Orla zurück nach Dreitzsch. Das waren auch genug Eindrücke für den ersten Tag. Den Abend haben wir dann feuchtfröhlich ausklingen lassen.

2.Tag

Von Dreitzsch aus ging es nach Oppenburg (Jahresschloß mit 365 Fenstern, 52 Türen und 12 Schornsteinen). Von hier weiter nach Oberoppburg mit alter Wehrkirche und altem Umgebindehaus nach Quaschwitz, Knau, Bucha und Tausa zurück nach Ziegenrück( Kämmenade, Kraftwerk-museum). Weiter nach Liebschütz, Drognitz und von hier nach Reitzengeschwenda (kurvenreiche Strecke), vorbei an Otternmühle im Otterngrund, weiter vorbei an Neidenberga zur Lothramühle und hinunter zum Hohenwartestausee mit Pumpenspeicherwerk(größter Stausee Deutschlands) und schließlich wieder zurück nach Liebschütz, Liebengrün, Remptendorf, Pöritzsch nach Saalburg. Hier machen wir erstmal Mittagspause an der Stauseebootsanlegestelle. Danach fahren wir vorbei am Hotel Fürstenhöhe, der Staumauer in Gräfenwarth und Weiterfahrt entlang des Stausees mit Segelbootsbucht, vorbei an dem Naturdenkmal „Steinerne Rose“, und dann die Abbiegung Richtung Burgk mit Schloß Burgk .Weiter fahren wir von Burgk entlang der Stauausgleichssperre Burgkhammer, zwischendurch unternehmen wir einen Lustgartenspaziergang im Schloßgarten, umdann zurück zur Abfahrtsstelle, vorbei an der A9 über die Schleizer-Dreieck-Rennstrecke „Lug ins Land“, hinunter zur Haarnadelkurve in Schleiz zu fahren. Weiter geht es von Schleiz über Oettersdorf, Dittersdorf, Linda ( hier schöne intakte Holländermühle) zurück nach Dreitzsch.

3.Tag

Wir fahren in die Klassikerstadt von Schiller und Goethe nach Weimar. Von Dreitzsch in Richtung Neustadt an der Orla, Wolfersdorf, Stadtroda nach Jena. Hier Kurzbesichtigung der Kriegsstätten, wo Napoleon 1811 die Preußen bei Jena und Auerstedt geschlagen hatte. Weiter geht es auf der B7 direkt ins Zentrum von Weimar. Hier unternehmen wir erstmal eine Besichtigung der Innenstadt, des Parks an der Ilm und natürlich dem Schloß Belvedere. Die Rückfahrt führt über Bad Berka, Rudolstadt nach Saalfeld an der Saale, dann weiter nach Unterwellenborn, hier abbiegen nach Könitz zur Unteren Saaletalsperre und zurück auf bereits bekannter Strecke nach Dreitzsch.

4. Tag

Von Dreitzsch über Neustadt, Wolfersdorf, Gaisenhain, Oberbodtnitz, Seitenroda geht es zur „Perle des Saaletals“, der Leuchtenburg. Wir können sie nur aus der Ferne bestaunen, da wir wenig Zeit haben. Weiter von Kahla zur Oberstadt von Orlamünde, hier Einkehr „Zur schönen Aussicht“ mit Rundblick ins Saaletal. Hier gibt es auch ein kleines Schloß, wo einst Luther mit den Bürgern stritt. Nun weiter bis Zentsch, dann abbiegen nach Großkochberg zum dortigen Schloß (Goethe und Freifrau Charlotte von Stein), ein tolles Wasserschloß mit schönem Garten. Weiter nach Rudolstadt mit Markttreiben, dass einen Gesamteindruck der Innenstadt doch wesentlich beeinträchtigte. Wir steigen hinauf auf die große Burganlage, der Schloß Heidecksburg (Sitz der Herzöge von Rudolstadt und Schwarzburg). Wir besichtigen den Teil der Prunksäale und den tiefen Brunnen. Nach dem Abstieg geht es zum Mittagstisch ins Kartoffelhaus (sehr zu empfehlen). Danach Weiterfahrt nach Saalfeld/Saale, wo wir die Feengrotten besichtigen. Spät geht es zurück nach Dreitzsch.

5.Tag

Auf unserer Heimfahrt über die A4 Richtung Eisenach machen wir einen Abstecher zur Wartburg. Hier kommen wir hinter Erfurt und Gotha an drei Burgen mit den „Die Gleichen“ vorbei. Bei Wandersleben auf der Nordseite „Die Gleiche“ und südlich der Autobahn die „Mühlenburg“ und „Wachsenburg“. Letztere ist gleichzeitig eine Spitzenklasse der Gastronomie und Übernachtung. Es ist schade, dass wir einen Großteil des Thüringer Waldes, wie die Gegend um Fridrichroda, Schmalkalden, Bad Liebenstein nicht in unserer Reise zeitlich aufnehmen konnten. Der Dolmar, die Hörselberge, der Hainich, das gesamte nördliche Thüringen entlang der Umstrut, das Harzer Vorland, die Gegend um Nordhausen bis zur Bode und Rapbode, das Eichsfeld und das Kyffhäusergebiet wären lohnende Ziele gewesen. Das Gebiet um Greiz, Gera und das Altenburger Land mit den angrenzenden Voigtland und der Grenze zu Sachsen-Anhalt sollten vollständigkeitshalber keinesfalls vergessen werden.

Thüringen ist groß an Sehenswürdigkeiten und zu jeder Jahreszeit eine Reise wert. Im Frühjahr durch blühende Wälder, im Sommer an wasserreichen, Teichen und Seen, im Herbst bei der Weinlese und bunten Wäldern und im Winter zu einem zünftigem Winterurlaub. Wir werden nicht das letztemal hiergewesen sein. Auf jeden Fall eine tolle Gegend und für jeden etwas dabei.

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