Bretagne 2017
Mit dem Fahrrad geht es in die Bretagne !
Wir freuen uns auf Sandstrände und Steinklippen, auf mittelalterliche Städte, alte Fischerdörfer und Hafenstädtchen, prähistorische Kultstätten, sowie auf keltische Feste. So genießen wir auch frische Muscheln und Crepe Suzette.
- Tourentag:
Stürzelberg – Piratenstadt St. Malo
Die Hafenstadt St. Malo befindet sich auf einer Halbinsel an der Smaragdküste – Cote d` Emeraude.
Nach der langen Anreise, taucht in der Sonne der Felsen, „Mont-Saint-Michel“ mit seiner Klosteranlage vor uns auf. Er wirkt wie eine mystische Erscheinung im Küstendunst – ein gelungener Einstieg für unsere Bretagne – Fahrradtour.
Der Bischof von Avranches errichtete dort im 8. Jahr. eine Kapelle. Im Laufe der Zeit entwickelte sich der Berg mit seiner Klosterburg zu einem der meistbesuchten französischen Wallfahrtsorte. Auf dem riesigen Parkplatz Tor der – Pyramide der Meere – ( Victor Hugo ) stehen Pendlerbusse,um die vielen Touristen über dem Damm zur Klosteranlage zu bringen. Dann geht es zum“ Camping de la Fontaine“, unserer ersten Unterkunft für die nächsten vier Tage.
- Tourentag: Die Stadt St. Malo und ihr Hafen
Wie ein steinerndes Schiff streckt sich „St. Malo“ in der Rance- Mündung stolz seine Festungsmauern ins Meer. Die aus den Befestigungen emporragenden Fassaden und Türme, verleihen der Stadt ihre einzigartige Silhouette. Bei dem Rundgang über die Stadtmauern sieht man auf der einen Seite die engen Straßen der Stadt, auf der anderen haben wir einen herrlichen Blick auf den Strand, den Hafen und die Forts, sowie auf die Inseln „Grand Be“ und „Petit Be“. Felsklippen,Dünen, Polder und Salzweiden geben uns immer neue Blickwinkel frei. Im 6. Jahr. Ließ sich der Bischof (heute walisischer Heiliger )
Maklovius hier nieder. Hinter den Stadtmauern schlendern wir zwischen den hohen Häusern entlang. Am Stadteingang laden die Caféterrassen am „Place Chateaubriand“ zum Verweilen ein. Selbstbewusst zeigt „St. Malo“ seine Flagge mit dem bretonischen Hermlin auf scharlachrotem Grund. Sodann schlagen wir den Weg zum Hafen ein, um für die morgige Überfahrt zur „Insel Jersey“ Tickets zu kaufen.
- Tourentag: St. Malo – Insel Jersey
„Jersey normannisch Jerri“
Jersey ist wie die anderen Kanalinseln weder ein Teil des vereinigten Königreich, noch eine Kolonie, sondern als Kronbesitz direkt der britischen Krone unterstellt und nicht Teil der Europäischen Union. Die Flagge Jerseys wurde von Jersey am 12. Juni 1979 angenommen, von Königin Elisabeth II. am 10. Dezember 1980 bestätigt und am 1. April 1981 erstmals gehisst. Am „Liberation Place“ befindet sich ein bronzenes Monument, das als Erinnerung des 50. Jahrestag der Unabhängigkeit errichtet wurde. Sie ist eine landschaftlich abwechslungsreiche Kanalinseln und liegt 20 km vom französischen Festland entfernt, ist jedoch dem englischen Königshaus loyal verbunden, obwohl sie vollkommen selbstständig ist. (eigene Geldscheine, Münzen, Verkehrsregeln.) Wir wollen uns von der Natur, den einsamen Sandbuchten, weiten Dünentälern, sowie den ebenso jäh abfallenden Steilküsten verzaubern lassen.
Insel Jersey : „It`s beautiful, it`s not cold”, das ist die richtige Bezeichnung für diese Insel. Da die Bootsfahrt bereits morgens um 8 Uhr losging, mussten wir entsprechend früh aufstehen – die Tickets hatten wir ja bereits am Vortag gekauft. Auf dem Weg zum Hafen (7:15 Uhr) liegt St. Malo noch im Schlaf. Die Straßen sind fast menschenleer und autofrei, so dass wir zügig durch das morgendliche angestrahlt Hafengelände ankommen. Das Schiff legt ab von St. Malo nach St. Helier. Bei Sonnenaufgang fahren im Hafen von St. Helier ein, das an der „St. Aubin`s Bay“ liegt. Das „Elisabeth Castle“ ist durch die Flut total vom türkisen Meer umspült und liegt wunderschön im morgendlichen Sonnendunst. Nachdem das Schiff angelegt hat, steigen wir auf die Fahrräder radeln aus „St. Helier“ heraus, entlang der Küstenstraße. Die Besiedlung ist noch sehr dicht, also radeln wir zügig weiter und gewöhnen uns langsam an den Linksverkehr. Erst hinter „Le Croc“ wird es ruhiger und schöner. Der „Le Hocq Tower“
überwacht die „Clements Bay“. Salzhaltige Luft legt sich auf die Haut und der Wind bläst uns an der Küste ins Gesicht. Das hübsche Hafenstädtchen „Gorey“ liegt zu Füßen des mächtigen „Mont Orgueil Castle“ aus dem 13. Jahr.,dem Wahrzeichen „Jersey“. Majestätisch erhebt sich das „Mont Orgueil Castle“ über dem Hafen und ist die älteste Burganlage der Insel. Sie wurde zur der Zeit erbaut, als England das Herzogtum am Festland Frankreich verloren hatte, die Kanalinsulaner aber dem König Englands treu blieben. In den kleinen Häusern am Hafen sehen wir zahlreiche Pubs, Hotels und Souvenirläden. Schnell ein paar Fotos gemacht, dann rollen wir weiter Richtung Norden. Vorbei an dem „Archirondel Tower“ in der Bucht „Havre de Fer“, mit seiner zur Seeseite bemalten Außenwand. Der Wind pfeift uns um die Ohren und stellenweise müssen wir ordentlich dagegenhalten. Gott sei Dank, mit den Elektrorädern gelingt uns das relativ gut. Schnell erreichen wir den kleinen Felsvorsprung, wo das „La Crete Fort“ aus dem 1813.Jahr. steht. Auf einer Bank rasten wir und beobachten fasziniert einen in der Luft stehenden Greifvogel, wie er seiner Beute auf lauert. Dann radeln wir weitert und an der Spitze der Insel kommen wir zu dem kleinen Fischerdörfchen „ Rozel“.Das „Le Castle de Rozel“ ist schon von weitem zu sehen und stammt aus der Eiszeit. Wir fahren zum Hafen hinunter wo die pittoresken Häuserzeilen schön anzusehen sind. Einige bunte Fischerboote sitzen bereits auf dem Trockenen und einige Eltern spielen mit ihren Kindern im Sand. Die „La Route du Nord“ wurde während der deutschen Besatzung 1940/45 geplant und gebaut. Dann biegen wir ab ins Landesinnere Richtung „St. John“. Die Landschaft ist bäuerlich geprägt und die Kartoffelsorte „Jersey Royal“ sehr berühmt. Die Bauern düngten früher ihre Felder mit Meeresalgen, darum haben die Kartoffeln ihren einzigartigen Geschmack. Überall sehen wir Jersey – Rinder, sie sind im Vergleich zu unseren Rindern kleiner und hellbraun gefärbt. Dann steuern wir „St. John“ an mit dem schönen Gemeindehaus und der „St. Johns Parochialkirche“. In „St. Mary“an der Nordküste fällt uns das Weingut „La Mare Vineyards“ auf. Hier in dieser Lage gedeihen die Trauben sehr gut und der „Appel – Brandy“ wird hier hergestellt. Dann bestaunen wir noch das Loch des Teufels „Devil – s –Hole“, es ist ein tiefer Felsenschlund. Die Flut drückt die raue See durch den Schlund, so dass das Wasser bis zum Aussichtspunkt geschleudert wird. Die Klippen sind bewachsen mit Farn, pinken Fingerhut und Margueriten. Hinter jeder Biegung bietet sich uns ein anderes, grandioses Bild auf die wilde Steinküste. Die Einsamkeit und Ruhe wird nur durch das kreischende der Möwen unterbrochen. Am „Greve de Lecq“ lädt ein herrlicher Sandstrand zum Baden ein und einige einfache Imbissbuden säumen die Bucht. Die“St. Quen`s Bay“ verläuft nahezu über die gesamte Westküste. Der Blick vom Aussichtspunkt „Petit Etacquerel“ ist phänomenal. Einige versuchen ihr Glück als Brandungssurfer. Jersey war Teil des vom Baltikum bis nach Spanien reichenden“Atlantikwalls“ und wurde mit Bunkern und Geschützstellungen überzogen.Am „Noirment Point“ befand sich die“Batterie Lothringen“, von der der Marinepeilstand und der Leitstand restauriert wurde. Das „The Channel Islands Military Museum“ hat jede Menge Originale von Dekodiermaschinen., Waffen und andere kriegswichtige Gerätschaften wie z.B Dokumente, Fotografien, Plakate und Briefe. In der malerischen „Portelet Bay“ liegt die Insel „IIe au Guerdain“ mit dem Stumpf eines „Martello – Turms“von 1808. Jahr.,der, gemeinsam mit zwei weiteren Türmen, während der Napoleonischen Kriege errichtet wurde. Sie ist nur bei Ebbe erreichbar. Dann radeln wir nach so viel Geschichte weiter Richtung „St. Brelade“, vorbei am Leuchtturm“Corbiere Point“. An drei Seiten hat „St. Brelade“ Küstenabschnitt: Im Osten ein Teil der „St. Aubin`s Bay“ mit einem flachen Strand,im Süden eine felsige Steilküste mit malerischen Sandbuchten, im Westen eine flache, felsenreiche Küstenregionen und der Sandstrand der südlichen „St. Quen`s Bay. An der Hafenpromenade von „St. Aubin, dem schönen Städtchen mit dem kleinen Hafen legen wir eine Pause ein. Auch hier laden einige einfache Imbissbuden zum Verweilen ein, wie wäre es mit „Fish and Chips“? Unser Blick geht zum Hafenbecken, bei Ebbe fällt dieses völlig trocken und die kleinen Boote liegen auf dem Meeresboden. Die kopfsteingepflasterten Gassen ziehen sich durch den Ort. Nach dem Imbiss packen wir unsere Fahrradtaschen und es geht zügig zum Hafen zurück, denn wir wollen das Schiff nicht verpassen, dass uns zum Festland zurückbringt. Wir sind vollkommen beeindruckt von den jäh abfallenden Felsen, den wunderschönen Sandbuchten an den Küsten, mit dem violett leuchtenden Heidekraut, den grünen Tälern, den alten Wassermühlen und den stillen Gehöften mit ihren prächtigen Gärten, aber auch die megalithischen Denkmälern ,Burgen und Herrenhäuser. Immer wieder trifft man Hinterlassenschaften der deutschen Besatzung. Die französischen Wurzeln zeigen sich noch in den Orts-, Straßen- und Hausnamen. Bei der Rückfahrt sitzen wir im Freien,so genießen wir die Abendstimmung und beobachten wie die Insel „Jersey“ langsam im Abenddunst verschwindet.
- Tourentag: Fahrt nach Dinan
„Dinan = ist eine Ville d` Art et d`Histoire“
Da gestern Dauerregen war scheint es heute Petrus gut mit uns zu meinen. Zwar ist der Himmel weiterhin fahl und grau, doch zumindest bleibt es nun trocken. Vorbei an landwirtschaftlichen Gehöfte, Feldern und Wiesen die sich mit Baumgruppen abwechseln, über die ein leichter Wind weht, radeln wir weiter. Dann reißen die Wolken auf und die Sonne verwöhnt uns mit ihren warmen Strahlen. Die beschauliche Atmosphäre durchquerter Dörfer
lädt zum Verweilen ein und die kleinen Häuser mit ihren ebenso kleinen Gärten sehen zauberhaft aus. Die prächtigen Büsche und die kräftig blühenden Rhododendronsträucher harmonieren mit den vielen Steinen und den verschnörkelten,schmiedeeisernen Gartenzäunen. Gegen Mittag kommen wir schließlich in Dinan an. Die Einfahrt kann man sich nicht malerischer vorstellen. Entlang des schmaler werdenden Flusses „Rance“ kommen erste Häuser zum Vorschein und dann das große Viadukt der Stadt. Von hier oben haben wir einen tollen Blick über das Tal, dass Viadukt und auf den Fluss „Rance“. Seit dem 11. Jahr. ist ein Kloster in Dinan bekannt und die heutige,mittelalterliche Stadt entstand weit gehend im 13. Jahr.1357 belagerten die Engländer die Bretagne und damit auch Dinan. Unser Weg bringt uns zunächst durch die mittelalterlichen Gassen in die Oberstadt zum „Place Du –Guesclin“, auf dem der siegreiche „Bertrand“ als Reiterstatue zu sehen ist. Wunderschön erhaltenen Fachwerkhäuser, teils mit vorkragenden Giebeln, strahlen sie ein geschäftiges, lebendiges Treiben aus. Ein Markt präsentiert seine regionalen Waren mit Ständen von Wurst – und Käsespezialitäten – wir leben wie Gott in Frankreich. Am „Place des Merciers“, vorbei an den vielen kleinen Läden, geht es zur Kirche „Saint Malo“.(erbaut 15.-19.Jahr.) Die Lichtspiele und Glasfenster sind wunderschön. Die Motive zeigen religiöse Ereignisse und das damalige Leben der Leute in Dinan. In der Basilika „Saint Saveur“ ist das Herz von „Bertrand du Guesclin“ begraben. Sehenswert sind neben den unzähligen gepflasterten Straßenzügen, der Uhrenturm mit der Glocke Anna und der Platz der Kurzwarenhändler. (Rue du Jerzual )Wir bummeln weiter durch die hübsche Altstadt von
Dinan. Die Häuser sind hübsch renoviert und stammen fast alle aus dem tiefsten Mittelalter. Deshalb sind sie oft etwas schief, verwinkelte und sehr urig. Da sich der Himmel wieder zuzieht begeben wir uns auf dem Rückweg, denn Morgen geht es weiter zum „Cap Frehel“.
- Tourentag:
Die Wettervorhersage für den kommenden Tag ist nicht gerade vielversprechend,aber das muss man im Norden Frankreichs wohl in kauf nehmen. Also brechen wir heute die Zelte ab und fahren weiter zur „La Cote de Granit Rose“, zum Campingplatz „Naturel de Kerangloff“.
- Tourentag: Tregastel „pink coast, Chapel de Gongol.
Die berühmte “Cote de Granit Rose” ist ein Teil der Nordküste der Bretagne. Eindrucksvolle Felsformationen aus uraltem Granitgestein verwandeln die Küste in eine unwirkliche Landschaft, voller Objekte die aus einer Welt zu sein scheinen, in der Naturgesetze aufgehoben sind. Zwischen Ploumanach und der Gemeinde Perros – Guirec (bretonisch Perroz – Gireg,das Seebad ist mondän,mit vornehmen Villen hoch über dem Meer und einem tollen Yachthafen. ) führt der Zöllnerpfad an der spektakulären Küste entlang. Er wurde zur Zeit Napoleons angelegt, um Piraten und Schmugglern, die Ware von England ins Land schleusen wollten, auf die Spur zu kommen. Die Ginsterbüsche und das Heidekraut stehen in voller Blüte in rot, gelb und lila. Spektakulär ist die Wucht mit den teilweise meterhohen Wellen, die auf die Küste treffen. 3 km von Ploumanach sehen wir den oft fotografierten Leuchtturm „Phare de Ploumanach“ auch offiziell „Mean Ruz“ genannt. Vorbei an der Seenotrettungsstation kommen wir an den Leuchtturm heran. Der erste Leuchtturm wurde 1860 gebaut um die Schiffe sicher in den Hafen von Ploumanach zu lotzen. Dieser erste Turm wurde am 4. August 1944 von deutschen Truppen zerstört. Im Oktober 1948 ist der heutige aus rosa Granit gebaut (15m hoch) und in Betrieb genommen worden. Vor allem am Abend bei Sonnenuntergang, wenn das Sonnenlicht den roten Farbton des Granits besonders zur Geltung bringt, ist es ein wunderbares Schauspiel. Auf dem Rundweg , „Ile de Renote“ haben wir fantastische Ausblicke auf die Rosa Granitküste. Den Zweitwohnsitz von Dieter Hallervorden, dass Schloss „Castaeres“ (erbaut 1898 ) auf der gleichnamigen Insel können wir ausmachen. Wir marschieren weiter Richtung „Greve Blanche“, dort bestaunen wir die Felsformationen die Namen wie „Tete de Mort“ (Totenkopf), „Tas de Crepes“ (Crepes – Stapel) oder „De“ (Würfel) tragen. Die letzten Beiden kann man gut ausmachen, bei den Anderen braucht man einige Fantasie. Am Felsen „Tire – Bouchon“ (Korkenzieher) gelangen wir zum „Roi Gradlon“ (König Gradlon). Der Trampelpfad bringt uns nach oben, wodurch wir zu einem Aussichtspunkt mit einer Orientierungstafel kommen. Der Rundblick auf die Küste ist herrlich. Die runden, rosafarbenen Granitfelsen türmen sich auf und ineinander, als ob Riesen mit hellrosa Knete gespielt hätten. Es geht zurück zur Bucht von Ploumanach. Hier soll der „ heilige Guirec“ im 7. Jahr. an Land gegangen sein. Ihm zu Ehren wurde im 13. Jahr. am heutigen Strand von Ploumanach ein Oratorium errichtet, das nur bei Ebbe zu Fuß erreichbar ist. Hier schrieb der Schriftsteller “Henryk Sienkiewicz“ seinen Roman „Quo vadis“. Wir besuchen auch das kleine Kirchlein „Chapelle Saint – Golgon“. Weiter führt uns unsere Tour nachTregastel – Bourg. Im Ortskern besichtigen wir die im 13. Jahr. erbaute Kirche „Eglise et Calvaire le Bourg“. Hinten im Kirchenschiff ist ein Weihwasserbecken aus dem 14. Jahr. zu sehen, welches früher als Kornmaß diente. Im Hafen von Tregastel bestaunen wir die Menge an Booten die hier ankern. Dann radeln wir weiter, vorbei an einer der Gezeitenmühle aus dem 18. Jahr. Die Kraft der Gezeiten wurden schon damals genutzt, heute sind es Gezeiten – Kraftwerke, früher waren es Mühlen. In der einen der Mühle wurde Getreide gemahlen, in der anderen Eis für Fischkühlung gehackt. Zurück radeln wir durch ein Wohngebiet und bestaunen dort die wunderschönen, blühenden Gärten.
- Tourentag: Fort La Latte
Kaum eine Wolke am Himmel wer hätte das gedacht? Unser erstes Ziel heute ist das „Fort Latte“, eine Burg an der Smaragd – Küste. Dieses Fort ist bekannt geworden durch die Filme: die Wikinger oder Prinz Eisenherz. Wind – und Wetterfest sollte man schon sein, wenn man die Bretagne mit dem Fahrrad entdecken will. Auf schmalen Landstraßen oder Radwanderwegen erkunden wir entspannt die Region. Die Landschaft ist alles anderes als eben. Ein ständiges Auf und Ab bringt uns über das hügelige Terrain, oft pustet der Wind uns dabei ordentlich ins Gesicht. Nur wenige Kilometer weiter thront das „Fort Latte“ auf einer schmalen Landzunge : Baye de la Fresnaye. Trutzig erheben sich seine Burgtürme, die Zugbrücke und die Mauern über den Atlantik. Im zweiten Weltkrieg zerstört, wurde es wieder aufgebaut. Das Fort ist nur durch einen künstlichen Damm mit dem Festland verbunden. Am Horizont schippern Segelboote vorbei und in der Sonne glänzt das Meer azurblau. Dann nehmen wir unsere Tour wieder auf. Immer wieder schlängelt sich die Straße durch hübsche Küstenorte hinab. Kaum das Ortsschild im Rücken tauchen wir auch schon in eine Heidelandschaft ein. Farne begrenzen das Sträßchen, dass sich in einigen Kurven um den „Port a la Doue“ zieht. Vor uns liegt eine Bucht mit einem breiten Sandstrand. Es ist im Moment Ebbe und die kleinen Fischerboote liegen auf dem Sand fest. Der Zöllnerweg der sich von der Austernstadt Cancale bis nach Saint – Nazaire, gelegen an der Loire – Mündung erstreckt, wurde im 18. Jahr. gegen die Schmuggler errichtet. So wandern wir den Klippenweg entlang und gelangen kurz darauf an den wunderschönen „Plage de Caroual“. Dieser malerische, beim Seebadort „Erquy“ liegende Sandstrand, bietet uns herrliche Blicke auf die Bucht und das „Cap Erquy“. Erguy ist ein reger Fischerhafen der für seine Jakobs – und Venusmuscheln bekannt ist und so passt sich das Leben auf den Kais an den Rhythmus der Gezeiten an. (Leuchtturm Erquy) Die Farbe der Flora, der Duft der Heide, die Schreie der Seevögel beeindrucken uns am“ Cap Erguy“.Drei Steine vor der Küste eines bretonischen Kaps und Steinbrüche, das muss „Erquy“ sein = das Dorf von Asterix und Obelix. Uderzo, der als Kind seine Ferien in der Region verbrachte, wurde dazu inspiriert die Geschichten von Asterix und Obelix aufzuschreiben. Von der Ausdehnung des Hafenstädtchen machen wir noch schnell ein Foto, dann nehmen wir unsere Tour wieder auf.Es geht vorbei an den hübschen Häusern mit ihren üppigen Blumengärten, grünen Feldern und Wiesen. Am „Plage du Portuais“ haben wir eine grandiose Aussicht über die Steilküste mit ihren vom ewigen Spiel von Wind und Wasser zerfressenen Klippen und eingesprenkelten Sandstränden. Auf schmalen Holztreppen gelangt man zum feinsandigen Strand. Unsere weitere Route schlängelt sich mal mehr, mal weniger an der Küste entlang und die beschauliche Atmosphäre der zuvor durchquerten Dörfer trauern wir nicht nach, als wir „Sables d`Or les Pins“ erreichen. Die breite Straße führt uns an Villen vorbei, die von Grünflächen und Kiefern umgeben sind. Es ist wohl ein „Avant – Garde – Badeort“ für die Wohlbetuchten, mit seinem 18 Loch Golfplatz, seinen 7 Tennisplätzen und einem Casino. Der südliche Strand an der Lagune begrenzt eine Düne. Die Promenaden liegen inmitten ruhigen Alleen und die von Blumen bewachsenen Täler laden zum Wandern ein. Da unser Geldbeutel für diesen Badeort zu klein ist, fahren wir zurück nach „Pleherel – Plage“. Die renovierte Kapelle des alten Städtchens „Pleherel – Plage“ aus dem 13. Jahr. grenzt an den keltischen Friedhof. Das alte Fischerdorf hat einen wunderschönen, feinen Sandstrand, der einem einen atemberaubenden Panoramablick auf das „Kap Frehel“ bietet. Der Strand wird auch „Anse du Croc“ genannt. Dann geht es zurück zum „Camping Municipal Le Pont de L`Etang“.
- Tourentag : Lannion / Englise de Brelevenez, Trebeurden, Port Trebeurden, Plage de Goas Treiz, Insel Ile Grande, Menhier Saint – Uzeu.
Die Sonne scheint uns heute verwöhnen zu wollen und so freuen wir uns wieder auf kurvige Küstenstraßen, abgelegene Dörfer mit einer abwechslungsreichen Landschaft. So machen wir uns auf zur Stadt Lannion. Die Tour bringt uns ins Landesinnere, durch ruhige typische bretonische Dörfer und über verkehrsarme Straßen. Lannion ist an einem Berghang am Ufer des Flusses Leguer errichtet und besteht aus einem unteren Stadtteil und einem oberen Viertel, mit alten Holzfachwerk – und Schieferhäusern, das einen unbestreitbaren Charme besitzt. Am „Place du General – Leclerc“ stehen die windschiefen Häuser aus dem 15./16. Jahr. und die gusseisernen Markthallen, die im 19. Jahr. errichtet wurden. Die Treppe „Brelevenez“ bringt uns über 140 Stufen, von kleinen Häusern gesäumt, hinauf zur „Englise de Brelevenez“. Von hier oben haben wir ein außergewöhnliches Panorama auf die Stadt. Im“Brevelenez – Viertel“mit seiner Templerkirche, scheint die Zeit stehen geblieben zu sein .
Das romanische Südportal, die Krypta und der Chor sind aus dem 12. Jahr.“ Der Weg ist das Ziel“, also geht es wieder aufs Fahrrad in Richtung Trebeurden. Inmitten der Unendlichkeit des Meeres und der Felsenriffe der „Rose – Granit – Küste“, liegt Trebeurden. (Cotes d` Armor) Vom Zöllnerpfad können wir die Inseln „Ile Milliau,Molene und Losquet“ ausmachen. Wir lassen den weißen Sand durch unsere Finger gleiten, atmen den Geruch der Seeluft ein und lassen uns den kühlen Wind ins Gesicht blasen. Super Strände laden zum Baden und Segeln ein. Sehenswert ist Trebeurden mit seinem archäologischen Erbe, mit Dolmen, Kirchen und Menhiren. Immer wieder schlängelt sich die Straße hinab zum Meer. So kommen wir zum Yachthafen von Trebeurden, wo einige tolle Yachten auf Urlauber warten. Nachdem wir den Blick auf die Hafenstadt und das Meer genossen haben, fahren wir weiter. Wir passieren zahlreiche Dörfer, nahezu jedes scheint im Zentrum einen kleinen Teich zu haben. Die Häuser zieren bunt, lackierte Fensterläden und in den Gärten wachsen Hortensien und Stockrosen. Dann erreichen wir die „Ile Grande“.“Ile Grande“ war einst die größte Insel an der „Rosa Granitküste“.1891 wurde die einstige Insel mit einer Brücke an das Festland angeschlossen. Jedes Jahr erfreut sich die große Insel (300 Hektar) über viele Besucher. Im Süden lädt der große Badestrand für etliche Aktivitäten ein.( z. B. Surfen, Segeln, Baden) Außerdem befindet sich auf der „Ile Grande“ ein Vogelschutzzentrum der LPO. Sie informiert uns über Flora und Fauna der bretonischen Küste und kümmert sich um verletzte oder ölverschmierte Vögel, die dann hier wieder aufgepeppelt werden. Während des 2. Weltkrieges organisierten die Mitglieder der Resistance eine Schnellbootlinie von der „Ile Grande“ nach Großbritannien. Im Hafen von „Port – Gelen“ erinnert eine Stele daran. Auf der „Route de Ile Grande“ fahren wir weiter Richtung „Pleumeur – Bodou“. Ein Wegweiser bringt uns hinauf zum „Menhir christiannise de St. – Uzec“. Der Menhir, auf bretonischen „Kalvar Sant – Uzeg“, wurde zwischen 4000 bis 5000 v. Chr. errichtet. Er ist ca. siebeneinhalb Meter hoch. Seine Christianisierung geht auf die Missionsreise des „Paters Maunoir“ (auch Apostel der Bretagne genannt) im 17. Jahr. zurück, der damit dem angeblich auflebenden Heidentum den Kampf angesagte. So wurde der Menhir mit Abbildungen der in den Evangelien erwähnten Marterwerkzeuge ( Hammer, Nägel, Peitsche) der Passion Christi versehen. Die Darstellung von Sonne und Mond erlauben uns die Vorstellung z.B. den Übergang von der Dunkelheit ins Licht, durch den Tod Christi und der drei Tage späteren Auferstehung, oder aber die Christianisierung von Westen bis zum Osten. Am unteren Rand entdeckt man einen Totenschädel, der von Adam sein könnte. Eine Legende besagt, dass dieser unter dem Hügel von „Golgatha“, der Kreuzigungsstätte begraben liegt. Der Menhir war zu allen Zeiten für die Menschen Hoffnung,Hilfe und Trost. Dann entziehen wir uns dem Touristen – Treiben und fahren zurück zum Campingplatz.
- Tourentag: Vallee Traouiero / Skulpturenpark
Um dieses schmale Tal bei Tregastel gibt es einige bretonische Mythen und Legenden.
Heute Morgen ist der Himmel etwas bedeckt und wir entscheiden uns durchs „Vallee Traouiero zu laufen, dass sich entlang des Flüsschens Traouiero erstreckt. Es ist ein wildromantisches Tal, das mit einer unglaublichen Flora, seltenen Farne und Moose umgeben ist. Dazwischen liegen immer wieder riesige, oft moosbewachsene Granitblöcke. Die Granitblöcke mit ihren überraschenden Formen beherbergen Höhlen, die von Leprakranken und Straßenräubern besetzt waren. Es geht den Weg mal rauf, mal runter, dann wieder ganz eng zwischen Felsbrocken hindurch. Am Ende des Tales führt uns der Weg vorbei an Calvaire und hinauf zum Menhir „Tremarch“, der aus der Zeit von 2500 v. Cr. stammen soll. Danach bestaunen wir den Skulpturenpark der von Christian Gad gestaltet wurde.
- Tourentag:
Die Wettervorhersage hat für die kommenden Tage nur Dauerregen angesagt, so brechen wir hier die Zelte ab und fahren nach Hause. Immer wieder schlängelt sich die Straße durch hübsche Küstenorte, bis wir schließlich ein echtes Highlight unserer Fahrt erreichen : Le Pont de Normandie. Sie ist die längste Schrägseilbrücke Europas und überspannt die „Seine – Mündung“zwischen den beiden Regionen Haut – Normandie und Basse – Normandie mit grandiosem Ausblick. Maximal sind 70 Kmh erlaubt die Brücke zu befahren, um auf die Windböen zu reagieren, sobald man den Windschatten von Lastwagen oder Brückenpfeilern verlässt. Es ist ein spektakuläres Erlebnis, das nur für Motorradfahrer kostenlos es. So haben wir zum Abschluss unseres Urlaubs noch ein schönes Erlebnis.