Urlaub 2009 September
1. Tourentag: Stürzelberg – St. Wendel
Vor gar nicht allzu langer Zeit, hatten wir den Traum ins unbekannte Griechenland einzutauchen, dabei Flora und Fauna zu erforschen, verträumte Lagunen, archaische Gebirgsdörfer und alpine Gipfel zu erstürmen, sowie die antike Welt zu bestaunen. So packten wir unser eisernes Pferd und fuhren von Stürzelberg nach St. Wendel, unser Treffpunkt mit den anderen Teilnehmer von Reisen und Erleben, um Griechenland zu erobern.
2. Tourentag: Von St. Wendel nach Imst in Tirol (Austria)
Angeführt von Tourguide Nadja geht es erst mal auf die Autobahn. Etliche Baustellen und Staus lassen die Fahrt zur Geduldsprobe werden. In Kempten (Allgäu) verlassen wir die Autobahn und nehmen die Str. 199 unter die Räder Richtung Pfronten. Die ausgezeichnete Bundesstraße, wo rechts und links sattes Grün die flotte Fahrt bis Weißenbach uns begleitet. Die Tannheim-Berge fliegen an uns vorbei, das Allgäu hat schon seinen besonderen Reiz. Blitzsaubere Dörfer, sanftes grünes Hügelland, mit harmonischer Berg- und Waldlandschaft. Im Ort Weißenbach gibt es im Gasthof Adler eine Vesper. Von Reutte aus geht es zügig auf die 179 nach Lermoos, dann geht es hinauf zum Fernpaß (1209 m). Auf der 189 geht es nach Imst zum 1. Quartier.
3. Tourentag: Von Imst (Tirol) nach Lido di Jesolo (Italien)
Unsere Tour bringt uns Richtung Kühtai. Eng und kurvig schlängelt sich die Straße durch das Hochtal, rechts und links sehen wir die Ausläufer der Stubaier- und Ötztaler Alpen. Wir legen am Langental-Speicher (Tiroler Wasserkraftwerk) eine Pause ein. Eine karge Hochgebirgsregion umgibt uns. Das laute Gebimmel von Kuhglocken wird vom Motorengeräusch unserer Maschinen übertönt. Kurzzeitig stoppen die freilaufenden Kühe unsere Fahrt, vorbei am Acherkogel (3008 m), Pirchkogel (2828 m) und Hochaltar (2673 m). Mit Blick auf den Fernkogel und den Lisenser Ferner schlängelt sich die Straße hinab. Flott geht es weiter via Südtirol (Steinach am Brenner / Gries am Brenner). Wir folgen der alten Brennerstraße (1375 m) nach Sterzing. Stolz präsentiert sich auf einem Berg die aus dem 14. Jahrhundert erbaute Burg Reifenstein, mit ihren Zinnen, Wehrgängen und Türmen. Schön ist das schmale, kurvenreiche Sträßchen, welches unzählige mit zum Teil beleuchtete und unbeleuchteten Tunnel aufweist, das uns reizvoll durchs Pflerschtal bringt. Von Dosso Egg aus zweigt die Straße zum Penser Joch ab. Schon nach wenigen Kilometern haben wir einen Panoramablick ins Eisacktal (Roßkopf, Telfer Weißen und der Amthorspitze). Viel Kurven bringen uns flott zur Passhöhe (2214 m). Unser Blick geht weit zur Straße hinab in die Schlucht des beginnenden Sarntals. Wildromantisch führt uns die Strecke durch die Schlucht am Fluß Talfer entlang, mit den steilen Hängen von Salten und Ritten. Wir fahren an der Johanneskofelburg und dem Schloß Runkelstein bei Bozen vorbei. Über den Fluß Talfer fahren wir durch die Stadt Bozen hinein, mit Blick auf den „Rosengarten“. Von Montan / Montagna geht es auf die SS12 nach Ora, über die SS48 sausen wir über den San Luganopass (1412 m), dort nehmen wir den Abzweig zur SS48 nach Cavalese. Von hieraus geht es zügig hinauf zum Passo di Rolle (1970 m). Trotz unübersichtlicher Kurven werden die Motorräder flott bewegt. Dann tauchen die Bergspitzen der Palagruppe auf, wie Watte schmiegen sich einige Wolken an die kühne Felsformation (Pale di San Martino) mit dem Cima della Vezzana (3192 m) der höchsten Erhebung. In S. Martino di Castrozza legen wir eine Kaffeepause ein. Die kurvenreiche, schmale Straße wird zu einem engen Serpentinengeflecht und bringt uns richtig in Schwung nach Fiera di Primerio. Landschaftlich ist es eine abwechslungsreiche Strecke am T. Cismon (Fluß) entlang, durch den Nationalpark Pale die San Martino. Dann folgen wir der Ausschilderung Venezia, es heißt nun Kilometer über Kilometer fahren ohne Ende. Bis zum Lido di Jesolo zieht sich die Strecke wie Kaugummi, vorbei an Lagunen.
4. Tourentag: Stadtbesichtigung Venedig / Verschiffung nach Igoumenitsa
Venedig. Die Stadt von Tizian, Casanova und Kommissar Brunetti hat so vieles zu bieten. Singende Gondolieri, den berühmten Markusplatz, prächtige Palazzi, die Seufzerbrücke. Da wir erst Spätnachmittag verschifft werden, haben wir noch Zeit ums uns Venedig anzuschauen. In S. Isola del Tronchetto parken wir unsere Motorräder und fahren mit einem Personenschiff zur Piazza S. Marco. Vom Schiff aus fällt unser Blick auf die spektakuläre Marmorfassade des Dogenpalastes mit der Piazetta. Seit dem 14. Jahrhundert steht der Dogenpalast, in dem die Staatsoberhäupter der Republik Venezia tagten und wohnten. Von seinem Balkon aus liegt ein Heer von schaukelnden Gondeln in der Lagune. Der Löwe ist das Wappentier von Venedig. Nun geht es über den Markusplatz vorbei am Campanile di San Marco (Glockenturm von Venedig) und dem Dom San Marco. Beeindruckend sind die Figuren, Gemälde, Pferde und der goldene Löwe, die das Gebäude zieren. Im Cafe Florian am Markusplatz tranken schon Balsac, Proust und Mark Twain ihren Espresso. Die einzelnen Stadtteile sind mit zahlreichen Kanälen und Grachten durchzogen und werden durch etliche Brücken verbunden. Kunstvoll steuern die singenden Gondolieri ihre Boote durch die Kanäle. Zügig laufen wir zur Rialtobrücke, die Gassen sind schmal und die Läden verkaufen venezianische Masken, Glas-Kunst, Schmuck und alte Kunstgegenstande. Die Rialtobrücke ist wohl die meist bewunderte, fotografierte und begangene Brücke. Der Blick von der Brücke auf den Canale-Grande ist schon atemberaubend. Über den Calle dela Bissa geht es zurück zur Piazza S. Marco. Dort nehmen wir das nächste Personenboot, fahren auf dem Canale Grande an den bunten, bemalten und geschmückten Häusern vorbei. Zurück zum Hafen, geht es zur Anlegestelle der Minoan Lines, um auf die Zeus Palace eingeschifft zu werden. Dann nimmt die Fähre Kurs Südost, während die Sehenswürdigkeiten von Venedig an uns vorbeigleiten. Langsam verschwindet die Sonne im rötlichen Dunst am Horizont im Meer.
5. Tourentag: Fährfahrt Italien / Griechenland
Griechenland: das Land der Sagen und Mythen, der Antike, mit traumhaften Buchten, Sandstränden sowie Steilufern, verträumten Inseln, mit alpinen Gipfeln, Hochtäler wo vereinzelte, verträumte Dörfer und heilige Klöster sind, sollten uns in Atem halten. Wir erleben bei traumhaften Wetter einen ruhigen Tag auf See. Nachmittags tauchen die ersten karsten Berge Albaniens auf und wir ahnen, dass sich die Überfahrt dem Ende neigt. Auf der anderen Bordseite gleitet das Schiff an Korfu vorbei, die nördlichste der Ionischen Inseln. Das erste was wir Reisenden sehen, ist die Provinz Epirus und West-Makedonien. Am Ionischen Meer reicht der Epirus von der albanischen Grenze bis zum Amvrakischen Golf. In der schmalen Fahrrinne steuert der Kapitän das Schiff in der Bucht von Igoumenitsa, geschickt in den Hafen. Vom Hotelzimmer aus haben wir einen super Ausblick zum Hafen. Ein reges An- und Ablegen von Autofähren, die fast stündlich von Korfu, Patras und Ancona das Festland ansteuern ist schon beeindruckend. Eindrucksvoll versinkt die Sonne hinter den gegenüberliegenden Inseln.
6. Tourentag: Igoumenitsa / Kalambaka, zu den Meteora-Klöstern
Unsere heutige Tour bringt uns Richtung Ioannina, die Hauptstadt des Epirus, die in einem Hochtal liegt und vom L. Pamvotida-See sanft umspült wird. Das Gebirge grenzt an die albanische Grenze. Über aneinandergereihte Kurven und Serpentinen sausen wir durch die alpin anmutende griechische Bergwelt empor, um uns dann ins nächste Flusstal hinabzustürzen. Vorbei am L. Pamvotida-See, der an der 1810 m hohen Kette des Mitsikeli-Gebirgszug grenzt. Landwirtschaft prägt die Hochtäler und dunkler Kiefernwald bedeckt zum Teil die Bergwelt. Alte Häuser, türkische Brücken sowie gepflasterte Straßen begleiten unsere Tour auf uralten Wegen. Heere von Eroberern waren schon vor uns hier. Schwungvoll verläuft die Straße durchs Gebirge, freilaufende Schafe kreuzen unseren Weg. Tief geht unser Blick zum Flusslauf des Pinios, der hier in den bis zu 2637 m hohen Bergen des Pindos-Gebirge entspringt. Genussvolle Kurverei, die Straße windet sich vom Pindos-Gebirge hinunter in die „Thessalische Ebene“. Von weitem ragen sich sichtbar die Felsentürme von Kalambaka in den Himmel. Die bizarren Felsnadeln, Fels- und Steinblöcke der Meteora-Felsenlandschaft, sind geprägt durch Erosion in Millionen von Jahren. Fromme Mönche bauten seit dem 14. Jahrhundert Klöster, die nur über Leitern und Körbe an Flaschenzügen erreicht werden konnten.
Meteora-Klöster = Die zwischen Himmel und Erde Schwebenden, so nannten die Mönche ihre auf Felstürmen errichteten Klöster. Kunstvolle Wandmalereien und der tiefe Glaube der Mönche sind schon beeindruckend. Von hier oben haben wir einen faszinierenden Ausblick auf das breite Urstromtal mit dem Fluss Pinios. Je nachdem, wie die Sonne am Himmel steht, färben sich die Felswände von hellgrau nach dunkelgrau. Wir können von hier oben noch weitere Klöster ausmachen, die heute noch bewohnt werden und mit einer Seilbahn bzw. einem Seilbahnbetrieb versorgt werden. Es geht auf dem direkten Weg zu unserem Hotel. Wir fahren durch eine Ebene, die vorwiegend für den Anbau von Baumwolle genutzt wird. Unser Hotel liegt zu den Füßen der Felsen und Klöster und bietet vom Balkon aus, in der Abendsonne, einen grandiosen Blick auf dieses Naturschauspiel.
7. Tourentag: Von Kalambaka nach Galaxidi bei Delphi
Der Höhepunkt unserer heutigen Tour ist Delphi mit seinen Ausgrabungen und dem Orakel. Von Kalambaka aus verläuft die Straße im Wechsel durch tiefe Täler und hohen Bergrücken des Narthaki-Gebirges (1011 m). Westlich ragen noch die letzten Berge des Pindosgebirges aus dem Morgendunst auf, während wir die schnurgerade Ebene nach Trikala durchfahren. Wir nehmen Kurs auf nach Lamia. Leicht geschwungen windet sich die Strecke durch die sanfte Hügellandschaft, wobei die Olivenbäumen sich sanft im Wind bewegen. Es geht quer durch Lamia, die Straßen sind schmal, der Verkehr dicht und der Straßenbelag sehr glatt. Von Trikala aus geht es durch die Ebene, bei der klaren Sicht blicken wir bis zum 2151 m hohen Iti-Gebirge. Wilder Efeu, Ginstersträucher und der Geruch von Pinien strömt uns durch den lauen Wind ins Gesicht. Kleine Kapellen säumen die Straße und laden zum Verweilen ein. In Serpentinen sausen wir über die Berghänge hinauf zum Mittelpunkt der antiken Welt – Delphi. Delphi galt im Altertum als Nabel der Welt. In der Antike kamen Herrscher und Könige von weit her, um das Orakel vor allen wichtigen Entscheidungen zu befragen, dabei waren die Orakelsprüche der Pythia nie eindeutig. Steil führt der Weg hinauf zum Schatzhaus der Athener. Das Schatzhaus ist aus parischem Marmor im dorischem Stil erbaut, mit Reliefdarstellungen aus Szenen der Amazonenschlacht. Unser Blick fällt auf die schroffen Felswände des Phaidriadengebirge und des Pleistos-Baches. Auf der anderen Seite sieht man den Olivenwald von Amfissa, der bis zum Korinthischen Golf reicht. Wir laufen weiter auf der heiligen Straße. Vorbei an der Halle der Athener. Vor dem Apollon-Tempel steht links die Säule = Basis der Prusius-Statue sowie der wiederhergestellten Rampe, die zum Pronas führt. Für den Altar wurde schwarzer Marmor verwendet. Das Theater von Delphi: Dramatische und musikalische Aufführungen fanden hier statt. Schätzungsweise 5000 Besucher konnten an diesem Spektakel teilnehmen. Obwohl der Weg vom Theater zum Stadion ein steiler Pfad ist, der Zeit und Schweiß kostet, wäre unsere Besuch nicht vollständig. Im Vordergrund sind die Pfeiler, die die Bögen der drei Eingangstore trugen. Dann schwingen wir uns wieder aufs Motorrad und genießen die Abfahrt Richtung Itea, wobei sich die Landschaft ständig verändert. Die rötlichen Bauxitvorkommen sind nicht zu übersehen. Holprig und kurvenreich geht es zu unserem Hotel, dass auf einer Halbinsel im Korinthischen Golf liegt. Heute ist der an einer kleinen fjordähnlichen Einbuchtung gelegener Ort, nur noch ein unbedeutendes Dorf.
8. Tourentag: von Galaxidi über den Kanal von Korinth nach Vrachati
Von Galaxidi aus düsen wir durch das Attika-Gebirge Richtung Athen. Kahl wirkt das Gebirge und bei Thiva verlassen wir die Nationalstraße (Thiva = das alte Theben), um auf kurvigen Nebenstraßen an Wiesen, karge Felsen und Pinienwäldern, durch dünnbesiedeltes Gebiet zu fahren. Die Straße auf der Pilion-Halbinsel sind schmale und kurvenreich. Von den Bikern ist höchste Konzentration verlangt, denn der Belag der Straße ist durch Regen, Tierdreck und Sand sehr glatt geworden. Eine Ziegenherde kreuzt unseren Weg, mit unserem Motorenlärm haben wir sie aufgeschreckt. Von weitem können wir das 1131 m Pateras-Gebirge ausmachen. Einige Felder und Berghänge sind durch die alljährlichen Brände in Mitleidenschaft gezogen. Fast senkrecht steigen die gelbbraunen Wände des Gebirges in den wolkenverhangenen Himmel. Wir schwingen uns durch ein paar Kurven bergan, dann umgibt uns wohlriechender Kiefernwald. Schwer hängen die letzten Regenwolken an dem Gerania-Gebirge (1351 m) und die schmale Straße windet sich in Serpentinen hinunter zur Küste. Der Blick geht zum Golf von Korinth und auf die Halbinsel. Zielstrebig fahren wir zum Kanal von Korinth. Schnurgerade durchzieht der Kanal auf 6,3 km Länge den schmalen Isthmus, der den Peloponnes vom Festland trennt. An der Wasseroberfläche ist der 8 m tiefe Kanal 24 m, am Kanalbett 21 m breit. Die Felswände steigend bis 76 m hoch auf, michlig und türkisfarbig ist das Kanalwasser. Ohne Lotse an Bord und einem Schlepper geht es für die großen Schiffe nicht durch den Kanal. Auf der kleinen Straßen- und Fußgängerbrücke schauen wir dem Spektakel zu. Dann nehmen wir Kurs auf unser Hotel.
9. Tourentag: von Vrachati nach Mykene, Epidaurus nach Sparta
Der Peloponnes = ein Garten Eden.
Die Fruchtbarkeit hat diesen Landstrich schon früh zu einem begehrten Siedlungsgebiet werden lassen. Etliche Orangen- und Zitronenbäume, Oliven, Sultaninen, Tomaten und Gemüse sowie Getreide werden hier angepflanzt und geerntet. Unzählige Schaf- und Ziegenherden begleiten unsere Tour durch das Taygetos-Gebirge. Von Korinth aus nehmen wir die alte Landstraße Richtung Nemea, dabei durchqueren wir ein weites Hochtal. Beim Befahren der Hauptstraße erkennt man einen Berghang mit aus mächtigen Steinblöcken errichteten Mauern, die Burg von Mykene. Zu Fuß geht es hinauf zum Löwentor. Mächtige Gesteinsblöcke mit zwei sich an einer Säule aufrichtenden Löwen zieren das Tor. Auf der rechten Seite liegt der Kreis der Königsgräber, den Heinrich Schliemann 1876 freigelegt hat. Mykene: Sie war der Sitz des sagenumwobenen Königs Agamemnon. Von oben sieht man den einst von Säulen umstandenen Vorhof und das Megaron des Königs, seines Thronsaals. Wir schlagen den Weg zum Brunnenhaus ein, aus dem bei Belagerung frisches Quellwasser geschöpft werden konnte. Vorbei an freigelegten Fundamenten einiger Bauten, schlagen wir den Weg zum Nordtor ein. Von hier oben fällt unser Blick auf das Euböische Gebirge, mit seinem riesigen Oliven- und Weinanbaugebiet und den Berg Trikorfon (801 m). Dann nehmen wir Kurs auf Nauplia. Die Straße führt uns durchs Arachneo-Gebirge (1199 m). Schlecht ist die Nebenstrecke ausgeschildert, die durch einige Dörfer führt, die in der landschaftlich reizvoll gelegenen Argivische-Ebene liegen. Dann betreten wir auf der hügeligen Halbinsel den Boden der griechisch-römischen Antike. Epidaurus-Theater: es fasst ca. 13.000 Zuschauer. Das nahe dem Eingang gelegene Theater, ist das besterhaltene ganz Griechenlands. Seine Ränge lehnen an einem Berghang, bewundernswert ist seine Akustik. Lässt man in der Mitte eine Münze fallen, so kann man selbst in der obersten Reihe dieses hören. Das Katagogion war ein zweigeschossiges Gästehaus, dessen 160 Räume sich um vier Innenhöfe gruppierten. Das Museum birgt Teilrekonstruktionen von Gebäuden im Heiligtum aus der Antike. Die Tholos besaß eine runde Ringhalle mit 26 dorischen Säulen und Metropen mit Rosetten-Reliefs. Im Innern der runden Cella standen 14 korinthische Säulen. Außerhalb der heutigen Umzäunung war in einer natürlichen Mulde ein Stadion angelegt. Wir sind schon sehr beeindruckt und verzaubert von der antiken Welt. Unsere Tour bringt uns weiter Richtung Argos mit der Ruine einer mittelalterlichen Festung. Wir steuern die Festung an und haben von hier oben einen wunderschönen Blick über die Argivische-Ebene. Bei der Hügellandschaft dominiert überwiegend die Macchia. Weiter geht es Richtung Leonidio. Leonidio ist der Hauptort der Tsakonia, sie ist in halbrunden hohen Felswänden eingebettet, zwischen denen sich die Dafnon – Schlucht des Parnon – Gebirges zu einer kleinen ölbaumbestandenen Küstenebene hin öffnet. Dafnon – Schlucht: Langgezogene Kurven wechseln sich mit einigen Serpentineneinlagen ab und wir geben ordentlich Gas. Hoch über uns sieht man das Kloster Elonis, dass im 16. Jahrhundert in die rötliche Felswand hinein gebaut wurde. 32 km lang ist diese geile Fahrt durch Parnon -Gebirge. In 1150 m Höhe liegt der Ort Kosmas. An teilweise verfallenen Steinhäusern, geht es durch die schmalen Gassen von Geraki weiter, dann nehmen wir den direkten Weg nach Sparta, zu unserem Hotel für heute.
10. Tourentag von Sparta zur Halbinsel Mani, Olympia
Vom Balkon unseres Hotelzimmers erhebt sich im Morgenrot und Dunst der Sonne, majestätisch das Taygetos – Gebirge mit dem größten Berg dem Illias (2404 m). Von Sparta aus fahren wir nach Gythio, dabei bewegen wir uns auf der Sonnenseite der äußeren Mani. Langgestreckt zieht sich die Stadt am Meeresufer entlang. Die Hafenpromenade bilden klassizistische Häuser, Fischgeschäfte und Restaurants. Kleine Fischkutter dümpeln im Meer vor sich hin. Die Mani ist eine raue, karge Natur- und Kulturlandschaft. Schmale hohe Wehrtürme aus Naturstein recken sich in den blauen Himmel. Sie spiegeln die aggressive Kultur der rivalisierenden Familienclans wieder. Die Turmhäuser sind mit Schießscharten ausgestattet, von dem aus die blutigen Vendetten ausgetragen wurden. Renoviert werden sie heute als Hotels genutzt. Die Wehrtürme stehen zum Teil auf Hügeln, Felskämmen oder steil abfallenden Hängen am Meer. Über Passstraßen geht unsere heutige Route, dabei fahren wir über die Ausläufer des Taygetos -Gebirges, die bis zum Meer reichen. Tief eingeschnittene Flusstäler, steinige Schluchten mit zum Teil verfallenen Wehrtürmen und verlassenen Dörfern, die sich in die Landschaft einfügen, fliegen an uns vorbei. Von hier oben haben wir einen grandiosen Blick auf den Küstenort Kotronas. Vorbei an Lagia mit seinen Wohn- und Wehrtürmen, geht unsere Erkundungsfahrt weiter und wir nehmen Kurs auf Paliros, zum Kap Kagio.
Auf schmaler, kurvenreicher Straße (14% Gefälle) sehen wir den winzigen Landzipfel vor uns liegen. Atemberaubend ist der Anblick im Dunst der Sonne. Die winzige vorgelagerte Landzunge ist von hohen, rötlichen Bergen umgeben. Sie liegt mit ihrem schmalen Sand- und Kiesstrand am Lakonischen Golf. In Porto Kagio laden etliche Fischertavernen zum Verweilen ein. Wir steuern danach Vathia an. Auf einem Hügel oberhalb des Küstenstreifens sehen wir schon von weitem die Wohn- und Wehrtürme dicht an dicht am Messinischen Golf gelegen. Je weiter wir nach Norden kommen, desto grüner wird die Landschaft. Große Einkaufstände stehen am Straßenrand mit Misteln, Oliven, Zitronen, Käse, Kräutern und Honig. Es ist ein buntes Treiben und ein Geruchserlebnis, was die Bauern der Region anzubieten haben. Auf der rechten Seite taucht zwischen den Hügeln ein Eisenbahnviadukt auf. Mit der Zahnradbahn kann man durch die Vouraikos – Schlucht fahren. Es geht auf dem direkten Weg nach Olympia. Gleich zwei Museen zeichnen die Geschichte der Olympischen Spiele im Altertum und Neuzeit nach.
Beeindruckende Mosaike mit Athleten und Steinfiguren mit Schilden und Speeren werden uns von uns bestaunt.
11. Tourentag: Ministry of Culture, Olympia, Patras Hafen
Olympia: liegt im Tal eingebettet von Pinien, Pappeln, Platanen und Zypressen. Die Flüsse Alphoes und Kladeos schlängeln sich durch die antike Stadt.
Prytaneion (5. Jahrhundert v. Chr.): Im Inneren des Prytaneion gab es einen Altar der Göttin Hestia, an dem das nie erloschene Feuer brannte.
Tempel der Hera (Ende 7. Jahrhundert v. Chr.): Der älteste Tempel des Heiligtums zählt zu den bedeutendsten Beispielen dorischen Tempelbaus der archaischen Zeit.
Nymphaun: monumentale Brunnenanlage
Altar der Hera: Hier wird das olympische Feuer entzündet. (1936 Olympiade in Berlin zum ersten Mal). Sport- und Kampfarena, Echohalle oder Heptaechos, Haus des Nero mit luxuriösem Bad, prunkvoller Villa. Auf einem hohen dreikantigen Sockel stand einst die geflügelte Siegesgöttin Nike.
Bouleuterion (6. bis 4. Jahrhundert v. Chr.): war ein Gebäude zur Versammlung des olympischen Rates usw.
Nach so viel Kultur geht es nach einem kräftigen Mittagessen in Patras zum Fährhafen. Geduldig warten wir auf das Einschiffen auf der Ikarus Palace. Patras ist die drittgrößte Stadt Griechenlands. Hoch oben auf dem Berg liegt eine fränkische Burg. An Bord der Minoan Lines feiern wir zusammen den Abschied von Griechenland.
13. und 14. Tag: Patras – Igoumenitsa – Venedig – Imst
In der Morgendämmerung taucht Igoumenitsa auf. Hier legt das Schiff kurz an, um aus- und wieder einzuladen. (LKW `s ,Autos und Urlauber). Langsam gleitet das Fährschiff an Venedig vorbei. Ein faszinierendes Labyrinth aus Brücken, Gassen und Plätzen wie z.B. Dogenplatz mit dem Campanile, Santa Maria della Salute ( Kirche), Punta della Dogana.
Venedig, wo Kommissar Brunetti Verbrecher jagt, der Rokoko und die Masken zum Karneval gehören und die Seufzerbrücke Casanova verzückt hat, empfängt uns im leichten Regenwetter. Der leichte Nieselregen wird immer schlimmer und hört erst kurz vor dem Gardasee auf. Es ist eine Horrorfahrt. Endlich in Österreich, begrüßt uns ein trockener Himmel im grünen Auenland und über den Kühtai – Sattel (2017 m) geht es zügig nach Imst
15. Tourentag: Imst – Stürzelberg
Heimfahrt ohne Vorkommnisse